Was heißt eigentlich Abrüstung?

Abrüstung ist der Wunsch aller Friedensaktivisten, denn je weniger Waffen vorhanden sind, umso geringer ist eigentlich die Kriegsgefahr. Momentan sind wir aber lieber am Aufrüsten, so soll die Anzahl der „Leopard 2“ Kampfpanzer von 225 auf 328 erhöht werden. Schuld daran sei der Ukraine-Konflikt und ich bekomme graue Haare, bei dem Gedanken, dass wir fleißig Panzer kaufen um uns auf einen Waffengang vorzubereiten. Doch es gibt eine gute Nachricht, wir „kaufen“ gar keine neuen Panzer sondern wir kaufen nur das zurück, was wir mal ausgemustert haben. Und jetzt werde ich richtig neugierig.

Nach meinem bescheidenen Verständnis wäre „Ausmustern“ sozusagen „abrüsten“ und ich wäre bis heute davon ausgegangen, dass ausgemustertes Kriegsgerät einfach verschrottet wird, vielleicht nicht so pathetisch wie „Schwerter zu Pflugscharen“, aber zumdinest wäre es weg. Nicht mehr verfügbar.

Nach dem verlinkten Artikel bei der Tagesschau ist es aber nicht weg. Offensichtlich stehen irgendwo die „ausgemusterten“ Kampfpanzer als „stille Reserver“ rum und wir kaufen sie jetzt wieder von der Industrie zurück. Auf einer anderen Kontextebene stellt sich natürlich die Frage, wozu „die Industrie“ einsatzbereite Kampfpanzer benötigt, aber das will ich gar nicht weiter vertiefen.

Wir haben also irgendwo 100 Leo-2 rumstehen die so alt sind, dass sie jetzt modernisiert werden müssen, was den Schluß nahelegt, dass sie schon vor einiger Zeit „ausgemsutert“ wurden. Und schwupps, mit ein paar Updates und minimalem Aufwand haben wir 100 Kampfpanzer mehr. Das erinnert stark an die üblichen Buchhaltertricks um seine Bilanzen schönzufärben, das altbekannte Prinzip „linke Tasche, rechte Tasche“ oder das Deklarieren von Krediten als Sondervermögen.

Kann mal bitte einer eine kleine Anfrage an die Regierung stellen, was wir sonst noch so an Kriegsspielzeug auf Halde liegen haben?

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