Fortschritt kostet Geld

Meine Tochter lernt ihre Vokabeln mit dem Phase6-Vokabeltrainer. Den gab es bisher als Desktop-Version und auch als App für die mobilen Geräte die sich über eine Cloud synchronisieren. Der Cloudservice kostete 9,99 € pro Jahr, die wir angesichts des Komforts auch z.B. während einer Autofahrt am Tablet Vokabeln üben zu können auch bezahlt haben. Zuletzt im Oktober 2014. Diese Woche erreichte mich dann eine Mail mit der lapidaren Bemerkung: „die Laufzeit von phase6 cloud ist soeben abgelaufen.“

Na so was aber auch. Mein kalendarisches Verständnis hätte darauf getippt, dass dieser Cloud-Service noch bis Oktober 2015 laufen soll. Aber ich habe die Rechnung wohl ohne das Marketing gemacht. Denn natürlich stellt Phase6 seinen lukrativen Geschäftsbetrieb nicht ein, sondern stampft nun wohl das Desktop-Programm ein. Ich vermute mal stark, dass der Grund für dieses Einstampfen darin besteht, dass Windows 10 vor der Türe steht und der Hersteller jetzt keine Lust mehr hat eventuell notwendige Anpassungen für Windows 10 vorzunehmen. Also treten wir das Desktop-Programm in die Tonne und lernen zukünftig über eine Web-App.

Als Windows-Verweigerer begrüße ich diesen Schritt sogar. Denn so könnte sogar ich Phase6 im Browser nutzen. Und die Synchronisation mit der mobilen App auf dem Tablet oder Smartphone gibt es weiterhin, nur heißt das jetzt wohl nicht mehr „Cloud“ sondern „Premium“. Und Premium kostet natürlich extra, Premium-Nutzer zahlen 19.99€ im Jahr. Also doppelt so viel wie vorher der Cloud-Service gekostet hat. Sorry, liebe Marketing-Droiden bei Phase6, da komme ich mir ein wenig verschaukelt vor.

Ok, man kann durch Anmelden an die Web-App jetzt zu Premium wechseln und dieses wohl für die Restzeit der Cloud-Laufzeit nutzen (da hat wohl die Rechtsabteilung interveniert und darauf hingewiesen, dass man bestehende Verträge nicht von heute auf morgen aufkündigen kann), aber kanpp 20€ sind schon ein dicker Brocken.

Der große Vorteil von Phase6 ist allerdings, dass man den Lernstoff aus den jeweiligen Schulbüchern dort einkauen kann, was natürlich auch wieder kostet, aber zum Glück nur einmalig und nicht jedes Jahr neu. Wäre das nicht gegeben, würde ich heftig über einen Umstieg auf Anki nachdenken, das arbeitet nach dem selben Prinzip des viruellen Karteikastens. Anki synchronsiiert sich auch übers Web mit seiner mobilen App, allerdings kostenlos. Und es gibt einige Karteikartenstapel zum Runterladen, aber eben leider nicht den Schulstoff meiner Kinder.

Also werden wir wohl in den sauren Apfel beißen müssen und ab Oktober doppelt soviel bezahlen um weiterhin auf allen Geräten mit dem Lernstoff sychron zu sein.

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2 Gedanken zu „Fortschritt kostet Geld

  1. Hi,

    wenn Deine Kinder Interesse haben, Wortschatz zu üben, dann ist Duolingo als APP oder für den PC eine kostenfrei Möglichkeit insgesamt fitter in der Sprache zu werden.

    Dies habe ich nun ausprobiert, da ich Phase6 – Verweigerer habe, die auch mit den voreingegebenen Vokabeln nicht wirklich lernen wollten.

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