Ich distanziere mich!

In der Silvesternacht gab es in Köln wohl Übergriffe auf Frauen die von Männern ausgeführt wurden. Und da wir ja für jeden Terroranschlag fordern dass sich sofort alle Moslems von den Attentätern distanzieren muss ich mich als Mann natürlich auch sofort von den Arschlöchern distanzieren, welche in Köln die Frauen zum Freiwild erklärt haben. So wie Julia das in ihrem schönen sarkastischen Blogbeitrag gefordert hat.

Ich muss gestehen, dass ich jetzt im Urlaub kaum irgendwelche Nachrichten gucke darum ist diese auch weitgehend an mir vorbei gegangen. Allerdings bin ich ein wenig erstaunt, wenn man in diversen Nachrichten dann von bis zu 1000 Tätern hört. Da frage ich mich dann schon, was hier abgeht. Alle besoffen und alle Hemmungen fallen gelassen, oder was? Kein vernünftiger Mitbürger darunter der einfach mal Zivilcourage zeigt und einschreitet?

Interessant finde ich aber beispielsweise den Spiegel-Artikel dazu in einem anderen Kontext. Money-Quote:

„Man darf sich keinen Illusionen hingeben, die Videoaufnahmen liefern nicht in jedem Fall beweis- und gerichtsfeste Fakten. Dass mit den Aufnahmen den Tätern individuell und konkret Straftaten nachgewiesen werden können, ist unwahrscheinlich“, sagt der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizei-Gewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt.

Cool. Wie wir alle wissen verhindern Überwachungskameras die bösen Taten nicht, aber man hat uns bisher einzureden versucht, dass sie ja sehr nützlich sind um die Täter einfacher zu überführen. Hat dieses Argument denn noch nach dieser Aussage irgend eine Relevanz?

Bescheuert finde ich auch die Idee einen „Verhaltenskatalog für Frauen“ zu erstellen. Aber Hallo, warum bitteschön sollen ca. 50% der Bevölkerung auf die ihnen zustehenden Freiheitsrechte verzichten? Warum ist unsere Gesellschaft nicht so reif, dass wir einen solchen Katalog nicht brauchen sondern uns gegenseitig mit dem nötigen Respekt behandeln? Das mit der Armlänge Distanz zu Anderen ist ja auch supertoll zu praktizieren, besonders in den überfüllten Fahrzeugen des ÖPNV oder wenn man irgendwo in eine Warteschlange steht. Der richtige Weg sieht so aus, wie Maria es in ihrem Tweet formuliert hat:

„Lehre nicht deine Tochter die Furcht vorm Mann, sondern deinen Sohn den Respekt vor der Frau.“

Und wer nun wegen dieser Vorfälle wieder gegen Flüchtlinge hetzt möge folgenden Kommentar lesen.

 

2 Gedanken zu „Ich distanziere mich!

  1. Das „Maria Mai @HeimlicheMai

    Lehre nicht deine Tochter die Furcht vorm Mann, sondern deinen Sohn den Respekt vor der Frau.
    15:14 – 12 Sep 2014 “
    hört sich sehr schön an, und ich lehre schon unseren Sohn den Respekt vor der Frau, allerdings solange die Männer die Lektion nicht gelernt haben, werde ich meiner Tochter wenn nicht gerade die Furcht zumindest eine gesunde Vorsicht vom Mann!

  2. Ich lehre meine Kinder (Jungs und Mädchen) Respekt vor dem Gegenüber und eine gesunde Vorsicht vor größeren Menschansammlungen.

    Ich bin nämlich in 47Jahren nicht nur männlichen Angreifern sondern auch betrunkenen weiblichen Aggressoren begegnet.
    Und leider auch viel zu wenig Zivilcourage.

    Das ist auch etwas, dass ich versuche, meine Kinder zu lehren. 😉

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