Buch gelesen: Robert J. Sawyer – Calculating God

Neulich habe ich einen wunderschönen Science-Fiction Roman gelesen, das Buch „Calculating God“ von Robert J. Sawyer.  Der Roman beginnt damit, dass ein außerirdisches Raumschiff vor dem Royal Ontario Museum in Toronto landet. Ein Außerirdischer mit 6 Beinen und zwei Armen steigt aus und sagt in perfektem Englisch „Bringen Sie mich zu einem Paläontologen“.

Damit kommt dann auch der Protagonist der Geschichte ins Spiel, Thomas Jericho der die paläontologische Abteilung des Museuums leitet. Es entwickelt sich eine wissenschaftliche Diskussion mit dem Außerirdischen Hollus welcher darauf hinweist, dass es wohl bei diversen außerirdischen Zivilisationen immer wieder zu Naturereignissen kam die einen Großteil der Population zum Aussterben verdammte, und das alle diese Ereignisse synchron mit den betreffenden Ereignissen auf den anderen Planeten stattfanden. So als würde im Hintergrund jemand gezielt Einfluß auf die Evolution nehmen.

Hie entwickelt sich eine interessante philosophische Diskussion, denn Jericho ist als Wissenschaftler natürlich ein überzeugter Atheist während Hollus ganz klar an die Existenz eines Gottes glaubt, der für diese evolutionären Impulse verantwortlich ist. Jericho hingegen hat gute Chancen bald vor seinem Schöpfer zu stehen, denn er ist unheilbar an Krebs erkrankt und auch die fortgeschrittene außerirdische Technik kann ihn nicht heilen.

Das Buch ist sehr fesselnd, denn es wirft interessante Fragen auf, ob wir tatsächlich nur das Produkt eines evolutionären Zufalls sind oder ob da im Hintergrund vielleicht doch jemand die Fäden zieht. Es enthält auch herrlich komische Situationen, beispielsweise als Geheimagenten der Regierung die Aliens dazu bringen wollen, einen Vertreter der Regierung zu treffen, weil da eben so ist, wenn der Erstkontakt zu Außerirdsichen stattfindet. Und wie die Aliens dieses Ansinnen schlichtweg ignorieren, denn sie sind ja nicht hier um Sprechblasen abzusondern sonder um wissenschaftliche Untersuchungen zu machen. An dieser Stelle im Buch fühlte ich mich ganz stark an „The great explosion“ von Eric Frank Russell erinnert.

An anderer Stelle müssen sich Jericho und Hollus mit Kreationisten herumschlagen, also die Fanatiker welche die Evolutionstheorie strikt ablehnen und an die Schöpfungsgeschichte aus der Bibel glauben, und da wortgetreu. Diese Verrückten schicken sich dann an, die Fossilien im Museum zu zerstören, denn die sind ja eh alles Fälschungen um Propaganda für die Evolutionstheorie zu betreiben.

Obwohl das Buch schon 2001 erschienen ist passt es auch wunderbar in die heutige Zeit mit ihren Gender-Debatten. Denn im Lauf der Geschichte muss Jericho feststellen, dass der Außerirdische Hollus kein „er“ ist sondern eine „sie“, Mutter von zwei Kindern. Klar, woher soll man das beim Erstkontakt auch erkennen.

Insgesamt ist „Calculating God“ ein wunderbares Buch das ich sehr gerne gelesen habe und das ich nur weglegen wollte wenn die Augen wegen Müdigkeit nicht mehr offen bleiben wollten. Ich kann es nur weiterempfehlen, egal ob ihr nun an einen Gott glaubt, Atheisten oder Agnostiker seid.

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