3D-Geometrie Grundlagen

Heute habe ich wieder was gelernt. Das Ziel war in Blender ein U-Profil zu modellieren und dann die beiden Schenkel des „U“ mit Löchern zu versehen. Am Ende soll dann ein Pfostenträger rauskommen. Was mich anfangs zur Verzweiflung getrieben hat waren die Löcher.

Das U-Profil war schnell modelliert. Eine Fläche aufgezogen, diese dann mit „Extrude“ erhöht so daß man quasi ein Stück 3mm Blech hat. Das dann um jeweils 3 mm nach links und rechts extrudiert und diese Erweiterung wieder entsprechend nach oben und schon war das U-Profil fertig.

Die Löcher sollten theoretisch ganz einfach zu machen sein indem man einen Zylinder da reinplaziert und diesen vom U-Profil abzieht, mit dem boolschen Operator „Difference“. Das Ergebnis sah aber ganz anders aus as Löcher, im Gegenteil die Zylinder waren dann quasi fest montiert wie bei einem boolschen „Union“.

Ich habe dann das Problem auf ein simples Beispiel runtergebrochen und festgestellt, daß man Würfel (Objekttyp Cube) problemlos durchbohren kann, eine extrudierte Fläche sich aber seltsam verhält. Dieses seltsame Verhalten hat eine Ursache und die heißt Flächennormale. Diese Normale kann man sich mit einem Button in „More Mesh Tools“ auch anzeigen lassen und eigentlich sollte sie nach außen zeigen. Bei einem aufgezogneen Flächenobjekt zeigt sie aber evtl. nach innen und dann kommt es zu solch merkwürdigen Effekten. Zum Glück kann man das korrigieren indem man alle Vertices selektiert und die Flächennormale für jede Fläche so berechnen läßt dass sie nach außen zeigt. Dann klappt es auch problemlos mit der „Difference“. Hier hat sich dann aber gezeigt, daß der Difference-Modifier praktischer ist weil er keine neuen Objekte generiert sondern tatsächlich den Zylinder vom Profil „abzieht“. Nach Anwendung des Difference-Modifiers kann man dann den Zylinder wieder löschen und fertig ist das Loch.

Interessantes Detail. Bei einer Difference wähle ich zuerst das U-Profil und dann den Zylinder um am Ende mein „Differenzobjekt“ mit den Löchern zu erhalten. Beim Difference-Modifier weg wähle ich hingegen zuerste den Zylinder und dann das U-Profil von dem er abgezogen werden soll.

Wie dem auch sei, mit diesem elementaren „Aha-Erlebnis“ konnte ich meine Probleme beim „virtuellen Löcherbohren“ lösen und fühle mich schon fast als Blender-Experte. Ok, ich habe mal die Frage auch bei Blend.polis im Forum gepstet, aber da war mir die Lösung eigentlich schon klar. Trotzdem war die Antwort dort hilfreich weil sie mich eben auf den „Display Normals“-Button hingewiesen hat. Und wenn man die Normals in der Drahtgitter-Ansicht sieht, dann fällt es einem wie Schuppen aus den Haaren..

Erstes Projekt mit Blender

Heute habe ich mich mal wieder an Blender gewagt. Die neueste Version 2.46 habe ich mir neulich runtergezogen und damit funktionieren die Beispiele aus dem Blenderbuch sehr gut. Trotzdem hatte ich so meine liebe Not bis ich mein erstes Zwischenziel erreicht hatte.

Den größten Streß bereitete mir am Anfang das Zusammenbauen von Objekten. Ich hatte zwei schwarze Gummiräder modelliert und ziwischen denen eine Achse in Grau. Funktionierte problemlos, aber wenn ich dann „Join objects“ sagte, dann war die Achse auch schwarz. Es hat eine ganze Weile gedauert und dann habe ich dank des Outline-Windows gemerkt, dass der Achse ja noch gar kein Material zugewiesen war. Hat die Achse ein eigenes Material, dann bleibt das natürlich auch beim „Join“ erhalten. So einfach ist das wenn man es gleich richtig macht. 🙂

Die Lernkurve bei Blender ist jedenfalls sehr steil. Ich werde daher meine Bemühungen für dieses erste kleine Projekt genau dokumentieren und auch die Fallstricke erwähnen die mich relativ lange aufgehalten haben. Immerhin merke ich, dass manches nun schon flotter geht, aber bislang denke ich jedenfass noch nicht in Blender. Trotzdem macht es riesig Spaß und zur Entspannung spiele ich hin und wieder eine Runde „Holzburg“ aus dem Blenderbuch. Das Spiel macht riesig Spaß obwohl es relativ simpel gestrickt ist.

20 Jahre Unterschied

Heute habe ich einen Teil meiner Erfolgszulage aus dem Job ausgegeben und mir einen Einsteiger Camcorder NV-GS90 von Panasonic gekauft. Mein erster Camcorder ist mittlerweile so um die zwanzig Jahre alt und kam neulich wieder zum Einsatz als ich den Videoeingang meiner DVB-T-Karte ausprobieren wollte. Ich habe die beiden Dinger mal nebeneinandergestellt und fotografiert:

cams

Links der schon etwas betagte FA-129 von Siemens welcher damals ein Nachbau des Gerätes der Firma „Fisher“ war. Kaufpreis zu damaligen Zeiten war ungefähr 2000 DM, was schon ein ganzer Batzen Geld war. Der Panasonic von heute kostete dagegen gerade mal 259 Euro, das ist verglichen mit der Kaufkraft von damals und heute eigentlich „Peanuts“.

Der nächste Unterschied flllt auf wenn man sich die Kassetten anguckt:

casettes

Links die 8mm-Kassette aus der alten Zeit, rechts eine mini-DV-Kassette von heute. Dieser Größenunterschied schlägt sich auch im Gewicht der Geräte nieder, der alte Camcorder wiegt natürlich viel mehr als der neue. Damals gab es auch nur einen Schwarzweiß-Bildschirm im Sucher, der Panasonic hat sowohl einen Farbsucher als auch einen kleinen 16:9-Monitor auf dem man dann die Ergebnisse seiner Filmerei ganz gut angucken kann.

Genauso verhält es sich mit den Akkus der Geräte. Die alten NiMH-Akkus des Siemens sind sozusagen nach 20 Jahren am Ende ihres Lebens angekommen. Die Größenverhältnisse sind beeindruckend:

akkus

Ganz links ein alter NiMH mit 3000 mAh. Daneben der Siemens-Standardakku mit 1000 mAh in NiCd-Technik, also mit dem allseits bekannten und gefürchteten Memory-Effekt. Damals hatte man dann sogar neben dem Batterielade-Gerät auch noch ein Batterie-Entladegerät. Der dritte Akku in der Reihe ist ein Fremdhersteller-Akku für den Panasonic mit 1500 mAh. Daneben der „Kit-Akku“ der beim Camcorder dabei ist mit immerhin 640 mAh.

Damals vor 20 Jahren habe ich mir den Camcorder gekauft nachdem ich in einem Teamwork-Lehrgang in den Genuß von Videos und der gnadenlosen Auswertung dessen, was man tut und wie man wirkt gekommen bin. Dann habe ich viele Dinge gefilmt, Vereinsausflüge, Hochzeiten usw. Es gab ein Videomischpult bei dem man aus 3 Scart-Eingängen wählen konnte und einen Titelgenerator der in die Videoleitung geschleift wurde und ein Overlay-Bild erzeugte mit Lauftext und Ähnlichem. Video-Schneiden hieß damals mit mindestens 2 Recordern hantieren und ständig mit Qualitätsverlust zu kopieren.

Heute habe ich den Camcorder gekauft weil wir vor kurzem mit Stefan im Josefinum waren und gefragt wurden, ob wir kein Filmmaterial über sein Verhalten haben. Da wurde mir schmerzlich bewußt, daß das letzte Filmmaterial aus einer Zeit stammt als Stefan noch krabbelte. Also habe ich mir fest vorgenommen, das zu ändern und seine Fortschritte mit diesem Camcorder zu dokumentieren.

Heute ist das auch alles relativ simpel geworden. Ich muß eigentlich nur noch die Firewire-Karte in den PC einbauen und dann kann ich den Film direkt von der Kassette in ein Schnittprogramm überspielen und dort den Film so bearbeiten wie es mir gefällt und letztlich eine DVD daraus machen. Dinge, die wir vor 20 Jahren nicht hatten und nur davon träumen konnten.

Der Panasonic NV-GS90 mußte dann heute nachmittag auch schon mal beweisen was er kann. Das 42-fache Zoom ist zwar nett, aber ohne Stativ relativ witzlos. Na ja, am Stativ soll es nicht scheitern, ich habe sogar noch einen Stativwagen. Die Bedienung des Camcorders ist recht einfach und gut durchdacht und da er fast nix wiegt und eigentllich winzig ist kann man ganz gut damit filmen. Was er aber definitv braucht ist ein gutes Licht, er hat zwar vorne eine LED-Filmlampe drin, aber die ist eher ein Notbehelf und als wir die Kinder ins Bett brachten war der Camcorder dann im dunkeln Kinderzimmer am Limit.

Trotzdem bin ich begeistert, denn das Geld ist er allemal wert. Jetzt werde ich wohl öfter mal was filmen und nachbearbeiten, denn es macht Spaß wenn man seine Kinder filmt um es ihnen dann in ein paar Jahren mal wieder zeigen zu können.

Entriestert

Seit Mai spare ich mir jeden Monat eine Menge Geld denn ich habe meinen Riester-Vertrag gekündigt. Das bedeutet zwar in der Totalansicht, dass ich draufgezahlt habe, aber das ist halt das „Lehrgeld“ welches man zahlen muß wenn man dem Geschwätz von der Versorgungslücke aufsitzt das unsere Politiker seit der Jahrtausendwende verbreiten.

Dank der NachDenkSeiten habe ich nun eine etwas andere Sicht auf die private Altersvorsorge und dieser neue Standpunkt läßt sich eigentlich nicht mit einem laufenden Riester-Vertrag vereinbaren. Zumal dieser unser Haushaltsbudget eigentlich viel zu stark belastet hatte und bei den Versicherungen mit knapp 25% der Gesamtsumme was wir für Versicherungen ausgeben auch der Spitzenreiter beim Bezahlen war.

Ich habe daher Ende März den Vertrag per Einschreiben mit Rückschein gekündigt und mir den Rückkaufswert auszahlen lassen. Das war eine angenheme Finanzspritze die uns ermöglicht hat, ein paar Dinge im Haus zu richten die notwendig waren und die wir immer mangels Geld vor uns hergesschoben haben.

Jetzt ist mein privater Haushalt wieder relativ ausgeglichen und ich habe den Streß weg, jeden Monat viel Geld in ein Altersvorsorgesystem zu pumpen das eigentlich nur für die private Versicherungswirtschaft ein Gewinn ist. Zwar ein schmerzhaftes Lehrgeld, aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Eine arbeitsreiche Woche

Die letzte Woche war zwar Pfingsturlaub, aber trotzdem extrem arbeitsreich. Im Wohnzimmer gab es einen neuen „Besta“ von Ikea für die „Nordwand“ und zudem Alu-Türen für die Bonde-Schrankwand. Für die Terasse gab es eine neue Sitzgarnitur mit Tisch, Bank und 2 Stühlen und im Garten jede Menge Arbeit. Neben Rasenmähen und Vertikutieren habe ich auch noch die Kinderschaukel mit 4 Bodenankern einbetoniert damit die Kinder sie nicht mit ihrer wilden Schaukelei umwerfen können.

Insgesamt sind wir zwar eine Menge Geld losgeworden, haben dafür aber wieder ein Stück Lebensqualität gewonnen. Die Kinder waren in der Woche beim Opa in Italien und so konnten wir ungestört alle Arbeiten machen. Der Kommentar von Anna als sie zurückkam: „Das ist aber schön hier“.

Raketenschild für Europa

Dieser Montagmorgen hat mich schon wieder zu einem Leserbrief an unsere Zeitung inspiriert. Grund war der von der Union geforderte Raketenschild für Europa.

Sehr geehrte Damen und Herren,

sagen Sie demjenigen der die Titelseite der heutigen Augsburger Allgemeine erstellt hat doch bitte ein herzliches Dankeschön. Es mag vielleicht gar nicht beabsichtigt worden sein, aber mit der Plazierung des Artikels über das von der Union geforderte Raketenschild und dem danebenstehenden Artikel über die „Millionen die absteigen“ ist es sehr schön gelungen zu demonstrieren, was unsere Politiker gerade tun.

Auf der einen Seite versuchen sie uns vor imaginären Gefahren zu schützen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass Europa mit Atomraketen angegriffen wird ist verschwindend gering. Würde die Union mit der gleichen Vehemenz andere mögliche Gefahrenquellen für EU-Bürger angehen, dann wäre heute nicht nur das Rauchen verboten sondern auch das Autofahren, das Betreten von Haushaltsleitern und viele andere Dinge durch die Menschen ums Leben kommen könnnen.

Gleich daneben lesen wir dass Millionen vom Abstieg bedroht sind und das ist leider keine Meldung aus der Bundesliga. Der Aufschwung der ja eigentlich nun unten angekommen sein sollte macht sich bislang noch nicht in den Geldbörsen der Arbeitnehmer bemerkbar. Die Regierung kümmert sich derweil aber lieber um Themen die zwar sündhaft teuer sind, bei denen man aber sehr viel besser Erfolge vorweisen kann (solange keine Rakete einschlägt ist das Raketenschild wie immer es auch aussehen mag ein Erfolg) als dass sie die tatsächlichen Probleme im Land angehen würde. Was allerdings auch kein Wunder ist, könnte ich mein Gehalt selbst festsetzen wäre ich sicher auch nicht vom Abstieg bedroht.

Bin ja mal gestpannt, ob die das abdrucken.