Zeitreisender in Dortmund gesichtet

Manchmal gibt es im RSS-Feed auch wirklich lustige Dinge. Gerade bei FeFe über einen Artikel der Polizei Dortmund gestolpert:

Die Beamten trafen also auf einen 36-jährigen Dortmunder, der seinen PKW eigentlich mit „Red Bull“ betanken, aufgrund des Preises aber auf Wasser umsteigen wollte.

Eigentlich sollte der Flux-Kompensator ja mit Plutionium laufen, aber das gab es wohl bei der Tankstelle auch nicht oder nur zu sehr überhöhten Preisen.

Dann kam die interessanteste These: Der Dortmunder würde gerne bei der Polizei anfangen. Da er aufgrund seines Alters (!!) jedoch keine Chance sähe, praktiziere er das sogenannte „Image Pressing“. Bedeutet für ihn: Er provoziert Polizeieinsätze und lernt den Beruf durch die Beamten vor Ort. (Learning by Doing!)

Echt ein Artikel zum Weglachen. Lesenswert.

eBooks und Urheberrechte

Als Mensch der deutlich mehr als zwei Bücher besitzt bin ich natürlich stark an elektronischen Versionen der Bücher die ich gelegentlich lese interessiert. So habe ich vor langem aufgegeben, die Perry Rhodan Romanhefte zu kaufen sondern mir gelegentlch einen Schwung „eBooks“ für den Mobipocket-Reader auf meinem Tungsten E besorgt. Damit geht das Lesen auch und man hat keine Schuhkartons voll alter Hefte die man zwar nicht wegwerfen will, die aber trotzdem irgendwie im Weg sind.

Allerdings werden meine Augen auch nicht besser und so habe ich auch schon mal überlegt, mir mal zu Weihnachten oder zum Geburtstag einen „richtigen eBook-Reader“ wie z.B. den Kindle von Amazon zu wüsnchen.

Mit eBooks hat man aber trotzdem noch ein paar Probleme. Das eine ist der Preis, obwohl so ein eBook ja „papierlos“ ist und für den Verlag auch kein Risiko darstellt, auf zigtausend gedruckter Exemplare sitzen zu bleiben haben manche Verlage noch die utopische Vorstellung, der Kunde wäre bereit, für die elektronische Variante des Buches das gleiche oder nur geringfügig wenige rzu bezahlen wie für die gedruckte Papierversion.

Das noch größere Problem sind aber wohl die Urheberrechte. Was die Musikindustrie mit „Kapierschutz“ (das ist kein Tippfehler) mühsam lernen musste machen nun die eBook-Verlage mit ihrem DRM. Marketingdroiden wollen uns einreden, dass der Begriff für „Digital Rights Management“ steht, aber eigentlich muß das „R“ mit „Restrictions“ übersetzt werden. Das durften jedenfalls jetzt einige Kunden von Amazon erfahren, denen der Online-Buchhändler gekaufte eBooks von ihren Kindle-Readern gelöscht hat. Der Online-Händler der die Exemplare von George Orwells „1984“ und „Animal Farm“ als eBook in den Kindle-Shop eingestellt hatte besaß leider keine Vertriebsreche dafür. Mit DRM alles kein Problem, da ist das Buch beim nächsten Synchronisieren mit dem Shop dann halt auch flugs wieder vom Reader verschwunden. Gut, Amazon erstattet immerhin den Kaufpreis zurück, aber ansonsten ist das doch der GAU für das eBook-Business.

Besonders bedenklich ist aber auch, dass man via dieser ausgefeilten Technik nicht nur mal wieder Bücher löschen kann, sondern auch beliebig austauschen. Das wäre doch der Traum eines Diktators, einfach die Verfassung ändern und morgen haben alle die „aktualisierte“ Version auf ihren Readern und keiner kann mehr beweisen, dass es früher dort anders drin stand.

Angesichts dieser Features werde ich meinen privaten Bücherstapel wohl weiter „analog“ haben, also auf Papier gedruckt und für das Bibliotheksmanagement hole ich mir die notwendige Hardware eben bei Ikea. Und auf der politischen Seite ist so ein Vorfall wieder ein Argument, am 27. September sein Kreuz bei der Piratenpartei zu machen.

Kriegsversprechen

Freeman von „Alles-Schall-und-Rauch“ hat den neuen Film von Frank Höfer (Nuoviso) online.

Die neue Dokumentation von Frank Höfer „Kriegsversprechen“ zeigt an Hand von Interviews mit Experten die Verbrechen und Konsequenzen der Kriege auf, wo auch Uranmuntion eingesetzt wird.

Das werde ich mir heute abend mal reinziehen wen die Kinder nicht im Raum sind. Denn das Material ist definitv nicht kindgerecht.

Die Armutsindustrie

Diese Woche gab es in der ARD eine Reportage zur „Armutsindustrie“. Die habe ich natürlich voll verpasst, aber das Netz vergisst nix. Die Seite gegen-hartz.de hat das Thema aufgegriffen und das Video ins Netz gestellt. Zitat:

Jedes Jahr gibt der Staat 7 Milliarden Euro aus, um Firmen Lohnkosten zu erstatten oder sinnlose Maßnahmen zu finanzieren. Aus diesen Fördergeldern ist auf erschreckene Weise eine sogenannte „Armusindustrie“ enstanden, an der alle mitverdienen, nur nicht die Hartz IV Betroffenen selbst.

Und dann möge man bitte die „Regierungsprogramme“ unserer Bundestagsparteien nach Maßnahmen und Verbesserungen abklappern, man wird wohl nicht viel finden.

Gefunden via Kinder-Alarm.

Das Chaos von Berlin

Nein, diesmal meine ich ausnahmsweise mal nicht unsere Bundestagsabgeordneten sondern die Berliner S-Bahn. Dort spitzt sich die Situation dramatisch zu und auf FTD gibt es einen netten Artikel dazu. Besonders lustig ist folgendes Zitat:

Bahn-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg entdeckte gar Positives in der jetzigen Situation. „Die Talsohle ist erreicht“, sagte er. Nun gebe es eine verlässliche Grundlage für die weitere Planung.

Die S-Bahn in Berlin ist auch seit einiger Zeit immer wieder Thema beim Schockwellenreiter, der als Berliner das Desaster hautnah miterleben darf:

Ich weiß nicht, was in den Köpfen der Bahnmanager vorgeht: 2.000 Menschen entlassen, drei von vier Werkstätten schließen, und das alles ohne Rücksicht auf die Sicherheit der Fahrgäste und nur damit man jährlich 86 Millionen an den Mutterkonzern überweist, das kann doch nur schiefgehen, das sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock.

Heute im Autoradio haben wir auf Klassik-Radio dann auch eine längere Reportage gehört in der diese Argumente ebenfalls kamen. Vor lauter Sparzwängen wegen der geplanten Privatisierung der Bahn hat man das Qualitätsmanagement und die Wartung sträflich vernachlässigt. Damit reiht man sich in die Galerie der Bahn-Privatisierungs-Desaster wie in England oder Neuseeland nahtlos ein.

Und vor lauter Renditezielen und Privatisierungsvorhaben hat die Bahn offensichtlich total vergessen, dass ihr primärer Zweck nicht die Gewinnmaximierung sondern die Beförderung von Reisenden und Wirtschaftsgütern zu angemessenen Preisen ist. Dank der Wirtschaftskrise ist die Bahnprivatisierung momentan in der Warteschleife, aber die Berliner S-Bahn und ihr aktuelles Chaos sollten jedem ein mahnendes Beispiel sein.

Und Berlin kann noch froh sein, dass das jetzt im Sommer passiert, zu einer Zeit in der viele S-Bahn-Nutzer wohl im Urlaub sind oder notfalls auf individuelle Verkehrsmittel wie Auto oder Fahrrad umsteigen können. Im tiefsten Winter sind die Alternativen weniger und wenn dann der Lebensnerv des öffentlichen Nahverkehrs betäubt ist, dann macht das sicher absolut keinen Spaß.

Plugin für „related posts“ installiert

Heute habe ich mal das Yet Another Related Posts Plugin installiert. Damit versucht WordPress zu jedem Artikel ähnliche Artikel in diesem Blog zu finden, was relativ gut funktioniert. Die Auswertung erfolgt allerdings wirklich „rein maschinell“, daher kann es auch vorkommen, dass in der Liste der ähnlichen Artikel welche auftauchen, die nicht soviel mit dem gerade betrachteten Artikel zu tun haben.

Die Liste sieht man natürlich nur, wenn man auf den Titel des Artikels klickt um zur Artikelansicht zu gelangen. In der Blogansicht und in den RSS-Feeds gibt es diese Hinweise nicht.

Piratenpartei zur Bundestagswahl zugelassen

Heute wurde über die Zulassung der Piratenpartei zur Bundestagswahl entschieden:

Der Bundeswahlausschuss hat heute über die Anerkennung von Parteien zur Wahl des 17. Bundestags geurteilt und die Piratenpartei als solche anerkannt. Am 31.07.2009 wird nun über die endgültige Wahlzulassung entschieden.

Auf Heise hat diese Nachricht dann auch gleich eine „grüne Welle“ hervorgerufen. Ander Blogger wie Ingo Jürgensmann berichten, dass gegen den problematischen Bodo Theisen ein Parteiausschlußverfahren eröffnet wurde und er aller Ämter enthoben wurde.

Damit wird wohl dem Druck der Netzöffentlichkeit Rechnung getragen, diverse Blogger auf meiner Blogroll haben in den letzten Tagen ja massiv gegen die Piraten wegen der Äußerungen des Herrn Theisen gewettert.

Trailer „Freiheit statt Angst“

Heute in diversen RSS-Feeds gefunden:

Ich finde so dieses Video sehr gut gemacht. So eine mediale Aktion stellt für mich auch die Aussage dar, dass Meinungsbildung im Zeitalter von Web 2.0 eben nicht mehr von hochbezahlten Werbeagenturen im Sinne ihrer Klientel betrieben wird, sondern dass auch die „Community“ genügend Expertise hat um solch eindrucksvolle Werke zu schaffen.

Leider ist Berlin verdammt weit weg und dank der Privatisierungsfans bei der Bahn ab Montag auch ohne S-Bahn, also ein denkbar ungünstiger Ort.

Sind unsere Lehrer zu alt?

Heute morgen bei der Lektüre der Zeitung gab es einen Artikel, dass der EU-Kommission festgestellt, dass fast die Hälfte unserer Lehrer in Deutschland über 50 Jahre alt sind. Auch das ehemalige Nachrichtenmagzin hat einen Artikel dazu.

Was mir ganz und gar nicht gefällt ist die unterschwellige Botschaft, alte Leher wären „eingerostet“ und könnten keine „neue Lehrmethoden“ anwenden. Ja, was soll ich sagen, der ich zwar kein Lehrer bin, aber trotzdem in 2 Jahren auch das halbe Jahrhundert voll haben werde?

Neue Lehrmethoden müssen nicht per Definition auch gleich „besser“ sein. Eindrucksvolle Beispiele sind ja allein schon dadurch gegeben, dass wir seit Jahren trotz heftigem Herumdoktern am Bildugnssystem bei PISA immer noch schlecht abschneiden. Eine andere Sicht auf den „modernen Firlefanz“ bietet Clifford Stoll in seinem Buch „Logout„, hier geht es zwar vornehmlich um die Frage, ob ein Computer im Unterricht sinvoll ist, Stoll würzt das aber mit Erfahrungen aus der Vergangenheit als die „neuen Lehrmethoden“ in Form von „Videorecorder“ oder „Sprachlabor“ ausprobiert wurden.

Die Frage ist natürlich, warum so viele Lehrer so alt sind. Ok, blöde Frage, jeder wird älter, das ist ganz natürlich und eigentlich sollte Nachwuchs da sein um die Plätze der Älteren einzunehmen, wenn diese aus dem Berufsleben ausscheiden.

Und genau hier liegt meiner Meinung nach ganz unschuldig der Hase im Pfeffer. Lehrer sind Beamte auf Lebenszeit, was ihnen durchaus gegönnt sei. Ein Beamter wird aber im allgemeinen seinen Job bis zum Rentenalter ausüben während in der Privatwirtschaft mit dem Überschreiten der 50-Jahres-Grenze die Arbeitnehmer ja mehr oder weniger „Zum Abschuß freigegeben“ sind. Je nach Kultur der Firma werden sie dann in Altersteilzeit geschickt oder in schlimmen Fällen als „Low-Performer“ gebrandmarkt und aus der Firma geekelt. Klar, dass privatwirtschaftliche Unternehemen daher eine ganz andere Alterstruktur haben als ein Staatsunternehmen wie die Schule.

Wie es in anderen europäischen Ländern mit dem Lehrerberuf aussieht weiß man auch nach Lesen des Artikels nicht so genau. Ok, andere Länder haben wohl auch viele jüngere Lehrer, was vielleicht auch daran liegt, dass dort der Lehrerberuf einen höheren Stellenwert hat als hier.

Hier sind ja Lehrer oft als „Halbtags-Jobber“ mit 13 Wochen Urlaub verrufen. Dass neben der Unterrichtszeit auch andere Arbeit notwendig ist wird gerne übersehen, aber genausogut könnte ich behaupten dass die Müllmänner einen tollen Job haben weil sie ja nur am Montag zum Tonnenleeren kommen.

Mir persönlich ist es jedenfalls egal wie alt der Lehrer meiner Kinder ist, wichtig ist, dass er gut ist und sein Unterricht die Kinder begeistern kann. Aber wie das halt so ist bei den diversen Statistiken, die sagen zwar viel über die Quantität aber nichts über die Qualität aus.