Die Links des Tages – 2015-07-14

Zur Zeit bricht soviel an lesenswerten Dingen rein, dass ich einfach mal eine Linksammlung mache und meinen Senf dazu gebe.

  1. Yanis Varoufakis hat eine erste Einschätzung der „Einigung“ gemacht. Und besonders nachdenklich stimmt mich sein Schlußabsatz in dem er das aktuelle Ergebnis mit dem Militärputsch von 1967 vergleicht. In beiden Fällen wurde die Regierung von ausländischen Kräften angegriffen, 1967 benutzte man dazu noch Panzer (tanks), 2015 benutzt man Banken (banks).
  2. Telepolis hat einen Artikel über das Interveiw das Yanis Varoufakis über seine Zeit als Verhandlungsgegner der Euro-Gruppe gegeben hat. Es bemängelt vor allem „das vollständig Fehlen aller demokratischer Skrupel„. Im Klartext heißt das, dass die Euro-Gruppe nie ein Interesse daran hatte, mit Griechenland einen Kompromiss zu finden, sondern es seit 5 Monaten auf die totale Vernichtung und Demütigung der Greichen angelegt hat.
  3. Der Spiegelfechter erzählt „Das Märchen von der Griechenland-Krise oder systemrelevantes Plündern„, eine Glosse von Christoph Jehle.
  4. Und neben der Glosse merkt der Spiegelfechter schon an „Griechenland nach der „Einigung“: Es geht bergab„.
  5. Die NachDenkSeiten haben auch einen Artikel zu Griechenland: „Merkels Herrenmenschentum gründet nicht auf eigener Leistung sondern auf der Fehlkonstruktion der Eurozone und der brutalen Ausnutzung dieser Fehlkonstruktion„. Hier wird das Problem der Außenhandelsüberschüsse von Deutschland thematisiert die ursächlich zur Krise in Europa beitragen. Für dieses Problem gibt es aber auch „gute“ Nachrichten, bei Twitter hat sich mittlerweile eine #BoycottGermany Bewegung gebildet, die keine deutschen Produkte mehr kaufen will. Dann müssen wir ja irgendwann mal die Außenhandelsüberschüsse in den Griff bekommen.
  6. Auch Rechtsanwalt Thomas Stadler macht sich sehr kluge Gedanken zu Europa und fragt in seinem Blog: „Ist der ESM in Wirklichkeit ein Perpetuum mobile?„.
  7. Bloggerkollege Volker Birk zieht ein Fazit aus der Krise und nennt es: „Was ich aus der Griechenland-Krise gelernt habe„. Als eines der Hauptprobleme macht er die Gleichschaltung der Medien aus.
  8. Um mal zu sehen, wie die Medien im In- und Ausland ticken hat die Augsburger Allgemeine eine Sammlung von Pressestimmen unter dem Titel Griechenland: Pressestimmen: „Tsipras tritt den europäischen Geist mit Füßen“ zusammengefasst. Und ich frage mich, welche Drogen manche Journalisten nehmen um so einen Bullshit zu schreiben.
  9. O’Reilly hat heute einen recht interessanten Artikel zu der immer weitergehenden Automatisierung unserer Finanzmärkte mit Big Data gepostet: „The race to build ‘‘big data machines’’ in financial investing“ Das erinnert mich an ein Gespräch das ich vor Jahren mal mit einem Spezialisten für Echtzeit-Betriebssysteme hatte, der meinte seine Kunden säßen an den Börsen. Und auch, dass wenn es Hackern gelingen würde, falsche Trigger ins System einzuspeisen unsere Finanzwirtschaft wohl blitzschnell crashen würde.
  10. Fefe hat heute einen sehr interessanten Artikel über ein mögliches Katastrophenszenario an der Westküste der USA geschrieben. Das geht voll in Richtung lokaler Weltuntergang.

So, das war mal der Tagsüberblick im Schnellgang.

In tiefer Trauer

ripeuropeNun ist es also passiert. Man ist zu einer „Eingung“ gekommen. Europa unter der Führungsrolle einer Pickelhauben-Kanzlerin und mit Unterstützung eines menschenverachtenden Finanzministers hat die griechische Regierung zur Kapitulation gezwungen. Und nach dem Showdown in Brüssel titelt unsere Tagesschau dann „Keine Gewinner, keine Verlierer„.

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Europa vor der Entscheidung

Gestern hat Griechenland sich entschieden, sich nicht weiter den Sparmaßnahmen der „Institutionen“ zu unterwerfen und hat somit ihrem Regierungschef Alexis Tspipras den Rücken gestärkt. Und diese Entscheidung wird zu weitreichenden Konsequenzen in ganz Europa führen, denn es ist die Schlacht um die zukünftige Entwicklung, also ob wir uns lieber zur marktkonformen Demokratie verwursten lassen, so wie unsere Kanzlerin das ja schon vor Jahren angekündigt hat, oder ob wir die Demokratie und die anderen sozialen Werte hochhalten die ein freies und friedliches Europa ausmachen.

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Der Prophet

Link

Hier gibt es eine Rede von Gregor Gysi zur Situation in Europa. Die Rede ist vom 23. April 1998, also noch vor der Euro-Einführung gehalten. Normalerweise vermeide ich ja den Imperativ, aber hier muss ich eigentlich einen Lese- und Anschaubefehl aussprechen. Und dann diese Rede an der aktuellen Situation von 2015 spiegeln…

Auf der Flucht

In meiner Kindheit gab es eine Fernsehserie mit dem Title „Auf der Flucht“ bei der der Protagonist Dr. Richtard Kimble auf der Flucht war um den wahren Mörder seiner Frau zu finden. Auch meine Mutter war ein Flüchtling, geboren wurde sie 1917 irgendwo in der Nähe von Danzig und die Familie musste dann am Ende des 1. Weltkrieges fliehen und so landete sie hier in Bayern. Und obwohl wir nun fast 100 Jahre später haben gibt es immer noch Flüchtlinge vor Krieg und Gewalt. Und damit verbunden eine „Flüchtlingsproblematik“, ein Wort das mir in der Seele bereits weh tut, denn ein Flüchtling hat schon genügend Probleme seine Heimat aufzugeben, so dass er weiteren Stress am Zielort seiner Flucht eigentlich gar nicht braucht.

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Die getrollte Gesellschaft

Fefe hat heute einen sehr interessanten Abschnitt aus dem Simple Sabotage Field Manual gebloggt. Und am Ende fordert er auf, das was da an „Trollerei“ aufgeführt ist an konkreten Abläufen aus Firmen oder der Politik zu reflektieren. Die zweite interessante Nachricht zum Thema kommt von den NachDenkSeiten, es gibt wohl eine Dokumentation über die Täuschungsmethode von Ronald Reagan mit Hilfe derer man die öffentliche Meinung wunderbar manipulieren kann. Kombiniert man diese Erkenntnisse ergibt sich ein beängstigends Szenario.

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