Heute morgen war die Zeitungslektüre recht überraschend. Im Lokalteil gab es mehr Text über meinen Bruder Walter als über die aktuellen Kandidaten im Kommunalwahlkampf. Mein Bruder will ein Bürgerbegehren durchziehen um den Beschluß des letzten Bürgerentscheides zum Königsplatz in Augsburg zu kippen.
Das ganze ist jetzt durch die Augsburger Allgmeine publik gemacht und im Forum dort toben einige heftige Diskussionen mit viel Zündstoff. Die Aktion ist zwar ausdrücklich unpolitisch, dürfte aber im aktuellen Wahlkampf vor der Kommunalwahl einiges durcheinanderwirbeln.
Mein Abstimmungsverhalten beim letzten Bürgerentscheid war, daß ich der Augsburger Stadtregierung damit eine schallende Ohrfeige versetzt habe denn die Vorgehensweise bei der Planung war alles andere als regelkonform. Und ich denke, mit dieser Einstellung war ich nicht alleine auf weiter Flur.
Nach dem Entscheid stellte sich aber heraus, daß die Befürworter und Initiatoren des Entscheides anscheinend selbst nicht wissen, was sie eigentlich wollen. Der CSU-Kandidat Kurt Gribl lehnt sich dabei auch mal weit aus dem Fenster nur um dann einen Tag später heftig zurückrundernd wieder auf den Kurs der Partei eingeschworen zu werden der er noch nicht angehört. Letztlich ergibt sich ein Bild daß man zwar die Stadtregierung heftig ausbremsen konnte, aber deswegen immer noch ewig weit von einer Lösung entfernt ist, eigentlich kein schlüssiges und kurzfristig umsetzbares Konzept vorweisen kann und wichtige Fördergelder eventuell verloren gehen.
Natürlich könnte man auch ketzerisch sagen „Demokratie ist so lange abzustimmen bis das Ergebnis passt“, aber ich denke das neue Bürgerbegehren hat eine sehr gute Startposition, denn der Bürger will jetzt endlich Taten statt Wahlkampf sehen. Ich werde nacher jedenfalls mal zum Königplatz fahren und gucken, wieviele Unterschriften für das Begehren dort schon gesammelt wurden.