Und zwar das kritische Jahrbuch 2007 von den NachDenkSeiten. Es wird mir zwar wieder Alpträume bereiten, aber ich bin froh, es gelesen zu haben, denn es erweitert die Wahrnehmung unserer täglichen Politik doch ganz erheblich.
Nehmen wir mal als Beispiel die Augsburger Allgemeine vom Wochenende. Im Politikteil gibt es einen Artikel in dem Erwin Huber schwadroniert, daß er die Familien steuerlich entlasten will. Lustig ist, daß er vor dem Sozialismus warnt der eine Verteilung von „oben nach unten“ will. Darf ich den Umkehrschluß ziehen und annehmen, daß die CSU die Verteilung von „unten nach oben“ will.
Besonders interessant ist allerdings die Passage in der er sinniert, daß der Bürger den Eindruck haben kann, daß der Aufschwung nicht bei ihm ankommt. Herr Huber, würden sie auch hin und wieder die Nachdenkseiten lesen (so wie ich seit einigen Wochen), dann wäre ihnen wahrscheinlich nicht entgangen, daß das Institut für Makroökonomie und Konjunktur (IMK) eine Studie mit dem Title „Wer profitierte vom Aufschwung“ herausgegeben hat, in der sehr schön aufgezeigt ist, daß der Otto Normalverbraucher eben genau nicht zu den Gewinnern der Reformen gehört. Wenn mir also einer Einreden will, ich würde mir das nur einbilden, dann erinnert mich das an die gar so niedrige Inflationsrate die uns auch nur „gefühlt hoch“ erscheint. Hier hat aber eine Schweizer Uni festgestellt, daß die hier schöngeredeten 2,2 % Inflationsrate sich zu 5,5% mausern wenn man den Warenkorb mit Dingen des täglichen Bedarfs bestückt und Luxusgüter wie z.B. Fernseher außen vor läßt.