Murphy mag Augsburg besonders

Ich hab hier ja schon gelegentlich über das S-Bahn-Chaos in Berlin geschrieben. Jetzt hat Augsburg auch wieder Problme im Nahverkehr. Die Augsburger Allgemeine berichtet heute von Problemen mit der Elektronik in den neuen „Cityflex“-Straßenbahnen des kanadischen Herstellers Bombardier. Auch wenn ich nicht der Experte für Straßenbahnen bin (mein Bruder als Straßenbahn-Fan wäre hier eher geeignet) so erinnere ich mich doch an diverse Highlights von neuangeschafften Straßenbahnen in der Vergangenheit.

  • Die „M-Wagen“ (das waren die mit dem Führerstand auf beiden Seiten) krankten bei ihrer Einführung auch an der Elektronik und den ausfahrbaren Trittstufen die dann doch nicht so ausfahrbar waren. Auch kam es hin und wieder vor, dass so eine Straßenbahn einfach wie ein störrischer Esel auf der Strecke stehen blieb.
  • Dann hatten wir die schönen 42 Meter langen Combinos für die man erst mal die Wartungshallen verlängern mußte und die massive Probleme hatten und wohl immer noch haben.

Jetzt hat man der Hersteller gewechselt und hat schon wieder Probleme. Da stellt sich dem unvoreingenommenen Betrachter doch wirklich langsam die Frage, ob es im 21. Jahrhundert tatsächlich unmöglich ist, eine Straßenbahn zu bauen die einfach funktioniert. Und nicht solche Zicken macht:

Heikel sind vor allem die Türen: Wenn Fahrgäste länger als 50 Sekunden in der Lichtschranke stehen, blockieren die Flügel und lassen sich nicht mehr automatisch schließen. „Der Fahrer muss dann zur Tür gehen und einen Schalter drücken, um die Blockade aufzuheben“, sagt Werkstattleiter Karl Nerb. Das kostet Zeit.

Na bravo. Gerade an Knotenpunkten im Berufsverkehr kann ich mir durchaus vorstellen, dass durch normale Ein- und Aussteigevorgänge die Lichtschranken schon mal für mehr als 50 Sekunden blockiert sind. Oder sind die Augsburger Straßenbahnpassagiere allesamt so lahm?

Es scheint mir fast als hätte Murphy (der Erfinder von „Murphy’s Law“ unser Augsburg ganz besonders ins Herz geschlossen.