Bücherverbrennung im 21. Jahrhundert

Heute meldete der WDR, dass er jetzt mit dem Löschen seines Internetarchives beginnen werde. Der Grund ist nicht etwa dass der Sender kein Geld hätte um dieses Archiv aufrecht zu erhalten. Nein, der Grund liegt darin, dass sich Politiker von den sogenannten Free-TV-Sendern ein Gesetz diktieren ließen das vorschreibt, dass die Verweildauer von Sendungen der ÖR-Sender im Internet nur noch von sehr kurzer Dauer ist.

Nicht, dass ich das hohe Loblied auf die ÖR-Sender singen will, aber unabhängig von der Qualität der Sendungen bereitet es mir massives Unbehagen, wenn die Quantität des Sendungsarchives den wirtschaftlichen Interessen von Privatsendern geopfert wird. Eines Sendungsarchives das der Gebührenzahler ja bereits finanziert hat. Und das geht nun den Bach runter weil die „freien“ Sender sonst ihre Profite bedroht sehen.

Im Informationszeitalter ist das Löschen von Kulturgütern in meinen Augen genauso verwerflich wie die Bücherverbrennung im tausendjährigen Reich. Wer so etwas in Gesetze gießt ist einer unheilvollen Ideologie verfallen, damals war es der Nationalsozialismus, heute ist es wohl der Kapitalismus in seiner Ausprägung Neoliberalismus.

Da bin ich doch froh um die DVB-T-Karte in meinem PC, damit kann ich mein persönliches Archiv (z.B. viele Folgen der „Anstalt“) konservieren.