Mahlzeit für die Neoliberalen

Alles wird teurer. Für eine Breze bezahle ich seit neuestem 52 Cent nachdem sie vorher 50 Cent kostete. Begründet wird das mit höheren Rohstoffpreisen. Für uns Verbraucher am unteren Ende der Nahrunskette ist das schlecht. Für Spekulanten ist das hingegen eine weitere Gelegenheit, sich auf Kosten der Armen zu bereichern. Die Deutsche Bank hat das natürlich erkannt und macht was? Na Werbung, hier die Money Quote:

Freuen Sie sich über steigende Preise? Alle Welt spricht über Rohstoffe – mit dem Agriculture Euro Fond haben Sie die Möglichkeit, an der Wertentwicklung von sieben der wichtigsten Agrarrohstoffe zu partizipieren. Investition in etwas Greifbares.

René auf Nercorde hat dazu die eigentlich passenden Worte:

Und ich weiß auch nicht, ob ich es ekelhafter finden soll, dass irgendwelche Spekulanten an den steigenden Preisen und dem Hunger in armen Ländern der Welt verdienen, oder dass dafür auch noch geworben wird.

Ja, da hat er recht, doch ich bin mir sicher, dass dieser Standpunkt weder von Bank noch Werbeagentur verstanden werden wird. Die Bank wird natürlich argumentieren, dass sie kein Wohlfahrtsunternehmen ist sondern „Werte“ schaffen muss, auch wenn diese Werte nur die Reichen noch reicher machen. Die Werbeagentur wird sagen, dass wenn sie diese Werbung nicht machen würden es eben eine andere Werbeagentur tun wird. Willkommen im Kapitalismus.

Neu ist das alles indes eigentlich nicht. Bereits am 22. Januar habe ich auf den schönen Artikel „Als das Geld vom Himmel fiel“ bei der Zeit verlinkt. Da wird schön beschrieben, dass die mit unseren Steuergeldern geretteten Banken wieder genau das machen was sie schon immer gemacht haben: Spekulieren und dabei die Preise hochtreiben.

Stoppen könnte man diesen Wahnsinn eigentlich nur, wenn man die Spekulation auf bestimmte lebensnotwendige Rohstoffe weltweit verbieten würde. In einer Welt die nicht mal im Entferntesten das Zocken an den Finanzmärkten unter Kontrolle bringt ist das aber reines Wunschdenken.