High-Tech in der Arztpraxis

Diese Woche war ich zwecks EKG beim Hausarzt. Das war schnell gemacht, einmal rauf auf die Liege, angestöpselt, Knopf gedrückt und nach ca. 1 Minute war es auch schon erledigt. Interessanter war dann die Datenauswertung.

Das EKG kam nämlich auf den Laserdrucker des EKG-Gerätes heraus. Um die Daten dann in die „elektronische Patientenakte“ zu bekommen wurde was getan? Richtig, Ausdruck rauf auf den Scanner und eingescannt. Also keine Datenschnittstelle zwischen EKG-Gerät und Patientenakte.

Die Woche zuvor hatte ich das Vergnügen eines 24h-EKGs, da schleppt man einen kleinen Datenlogger einen Tag lang mit sich rum und gibt den dann wieder beim Arzt ab. Diese Daten haben immerhin irgendwie ohne den Umweg übers Papier den Weg in die Patientenakte gefunden. Bei der Betrachtung scrollt man dann durch die 24 Stunden im schnellen Vorlauf und bei interessanten Stellen kann man genauer drauf gucken.

Interessante Stellen waren die in denen ich wohl kleine Herzrhytmus-Störungen habe. Also empfahl meine Hausärtzin den Besuch beim örtlichen Kardiologen. Damit der gleich mal mit Infos versorgt wird übertragen wir jetzt diese interessanten Stellen. Natürlich nicht per Internet oder so, sondern per Screenshot. Den erzeugen wir ganz unprofessionell mit dem Klammergriff unter Windows und fügen ihn dann in MS-Paint ein. Raus kommt das ganze auf 2 Druckseiten weil der Bildschirm höher auflösend ist als MS-Paint. Beim nächsten Screenshot habe ich dann mal mit ein wenig Fachkenntnis ausgeholfen und ihnen erklärt, dass man das auch in Powerpoint reinkopieren kann, da passt der Screenshot dann wenigstens auf ein Blatt Papier. Die Screenshots gehen dann per Fax an den Kardiologen und der wird sie wahrscheinlich wieder einscannen. Muß ich mal fragen wenn ich dort bin.

So ganz ausgereift scheint mir als IT-Profi der Computereinsatz in den Artzpraxen noch nicht zu sein. Aber anscheinend ist der Leidensdruck auch noch nicht hoch genug um einen Änderungswunsch zu formulieren.

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