Obamas Ultimatum

In der Syrien-Krise gibt es Bewegung. Heute meldeten die Newsticker, dass die USA Assad aufgefordert hat, binnen einer Woche seine Chemiewaffen zu übergeben.

In erster Näherung liest sich das relativ gut. Allerdings erscheint es wie ein höhnischer Spott, wenn man gleichzeitig liest, dass US-Außenminister Kerry wohl davon überzeugt ist, dass Assad das sowieso nicht machen wird.

Da guckt man doch gerne zurück in die Vergangenheit und erinnert sich an das Ultimatum welches seinerzeit G.W. Bush den Taliban in Afghanistan gestellt hat: Entweder ihr liefert den Erz-Bösewicht Osama bin Laden aus oder wir greifen an. Was damals wohl schon daran scheiterte, dass die Taliban selbst keine Gewalt über bin Laden ausübten, jegliche Versuche ihn auzuliefern also von vorneherein zum Scheitern verurteilt waren. Und natürlich hat Bush dann in Afghanistan angegriffen.

Ähnliches wäre auch in Syrien zu befürchten, denn natürlich wird es schwer sein zu kontrollieren ob Assad tatsächlich alle Chemiewaffen, so er welche hat, abgibt. Da würde dann ein kitzekleiner C-Waffen-Einsatz durch wen auch immer ausreichen um sofort eine Begründung für einen Angriff zu haben, denn natürlich hatte Assad ja seine Chance und die, wie Kerry erwartet, nicht genutzt.

Dumm nur, dass jetzt auch die Russen diesen Vorschlag aufgegriffen haben und ihrerseits Assad dazu drängen seine chemischen Waffen unter internationale Kontrolle zu stellen und letztendlich zu vernichten. Das dürfte den USA nun äußerst ungelegen kommen, denn natürlich ist der Vorschlag an sich nicht schlecht wenn man wirklich eine friedliche Lösung anstrebt.

Allerdings sollte man ehrlich sein und nicht nur eine Übergabe der C-Waffen fordern, sondern auch die Lieferanten dieser Waffen zur Verantwortung ziehen. In den letzten Tagen habe ich etliche Links gesehen bei denen man angeblich von Hinweisen berichtete, dass der Giftgas-Lieferant hier in Europa sitzt. Also in einer „zivilisierten“ Region welche doch eigentlich Giftgas geächtet haben sollte.

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