Warum DRM großer Mist ist

Bei den eBooks grassiert immer noch die DRM-Seuche und heute habe ich mal wieder einen schönen Beleg dafür gelesen, warum DRM so ein Murks ist. Es geht um das einfache Thema, dass man als Blogger vielleicht ein Buch besprechen will und im Rahmen dieser Besprechung eben auch vielleicht ein Zitat aus dem Buch in seinen Blogartikel schreiben will.

Wenn ich ein DRM-freies eBook wie z.B. die Bücher von O’Reilly habe, dann ist das ganz einfach. Ich öffne das Buch in Calibre, markiere die Stelle die ich zitieren will und mache den Guttenberg, also Copy & Paste. Beispiel aus dem Buch „Take control of your passwords“ das ich neulich gekauft und gelesen habe:

„Faced with this difficult and increasingly absurd task, people naturally tend to look for shortcuts their brains can handle. They pick easy passwords, like their kids’ names or patterns of keys on the keyboard. Even if they go to the effort of creating something more complex, they use the same password everywhere, because then they have only one thing to remember instead of hundreds.“

Wäre das Buch DRM geschützt, so könnte ich es in Calibre gar nicht lesen, denn Calibre könnte es aufgrund der DRM-Verschlüsselung gar nicht darstellen. Und ein Leseprogramm welches DRM unterstützt würde mir das Kopieren von Textteilen verbieten. Also müsste ich es entweder abtippen (was keinen Spaß macht) oder so machen wie es Kathrin Passig heute im Techniktagebuch beschreibt. Und das liest sich ehrlich gesagt wie eine Beschreibung der Methode „von hinten durch die Brust ins Auge“.

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Ein Gedanke zu „Warum DRM großer Mist ist

  1. Wenn sicher gestellt wäre, dass die Guttenbergsche Methode (copy&paste) im Detail korrekter durchgeführt würde (s.u.), würde ich ohne weiteres zustimmen, und auch ich finde, dass DRM Mist ist, aber es hat seine Berechtigung: Es geht um den Schutz in erster Näherung der Rechte des Recheinhabers. Und hier haben wir im Grunde zwei Interessengruppen: Den Verlag, der finanzielle Interessen hat (und der DRM durchgedrückt hat) und den Autor, dessen Urhheberrechte geschützt werden sollten. Wir sind uns einig darin, dass DRM in erster Linie die finanziellen Interessen des Verlags schützt, der Autor seine Rechte (bis auf die Urheberrechte) weitestgehend abgegeben hat.

    Was wäre die Alternative?
    Der Autor lizensiert sein Werk CC-BY an den Verlag (und bezahlt natürlich dafür einen gewissen Obolus), das Werk wird vom Verlag DRM-frei veröffentlicht und die Nutzer kopieren die gewünschten Textpassage, aber referenzieren gefälligst auch korrekt auf Werk und Autor.
    So ist jedem geholfen.

    Nutzer- und Urheberrechte sind ein dröges Feld, aber immens wichtig und mit einem bißchen Verständnis für die Gemengelage, mag sich der eine oder andere Groll relativieren…

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