Nein, nicht in Sachen Geld, davon haben wir ja genügend um teure G7-Gipfel auszurichten und weitere Überwachungsmaßnahmen mit einem Budget zu versehen. Es geht eher um die Werte die wir vor langer Zeit in unser Grundgesetz geschrieben haben und die wir nun mit den Füßen treten.
Angefangen bei Artikel 1 „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ bis hin zu Artikel 20 „Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.“ scheint Deutschland ja ein tolles Land zu sein. Doch wenn wir jetzt mal die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Deutschland ansehen, dann wird einem Angst und Bange.
In Dresden werden die Asylsuchenden in einer Zeltstadt eingepfercht und Leute die dort waren berichten von einer „humanitären Katastrophe“. Humaniätre Katastrophe mitten in Deutschland? Dem Vorzeigeland das gerne den Leithammel in Europa spielt? Dem Land das Dinge wie Menschenwürde und Sozialstaat in sein Grundgesetz schreibt?
Und in Berlin stehen die Flüchtlinge beim Landesamt für Gesundheit und Soziales Schlange bei extremen Temperaturen und ohne ausreichende Wasserversorgung seitens der Behörden. Zum Glück haben wir soziale Netzwerke die eine Versorgung der Flüchtlinge organisiert haben. Und wenn man dann noch solche Äußerungen wie „Dass Leute für etwas länger anstehen, kenne man schließlich auch von Apple-Kunden“ liest (zitiert wurde ein Mitarbeiter des Landesamtes der nicht genannt werden will), dann könnte man kotzen vor soviel Gleichgültikeit gegenüber der Notlage die sich da vor der Behörde abspielt.
Deutschland ist bankrott, zumindest was das Soziale angeht. Und ich fange an mich ernsthaft zu fragen, ob diese Zustände politisch so beabsichtigt sind um zum einen abschreckend auf die möglichen weiteren Flüchtlinge zu wirken und zum anderen Wassser auf die Mühlen des rechten Gesocks zu gießen die ja nicht davon ablassen können gegen Flüchtlinge zu hetzen. Der Staat versagt hier und er versagt offensichtlich nicht weil er von einer nicht vorhersehbaren Naturkatastrophe überrascht wurde, sondern weil er kein wirkliches Interesse an der Lösung der Probleme hat.
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Ja, so eine ähnliche Frage habe ich mir auch schon gestellt. So inkompetent kann man doch eigentlich nicht sein. Möglicherweise will man das nutzen, um das Asylrecht noch weiter einzuschränken – und nebenbei noch mehr Kontrolle zu installieren, natürlich nur um illegale Einwanderer und TERRORISTEN zu entdecken.
Tippe auf eine Kombination aus Unfähigkeit, Gleichgültigkeit und Vorsatz.
http://tvthek.orf.at/program/Additional-Content/1670/ZIB-2-Gespraech-mit-Konstantin-Wecker-in-voller-Laenge/10335566
ein interessantes Interview
Konstantin Wecker sagt, dass es unseren Politikern an Visionen fehlt. Ich denke, dass deren Visionen (so vorhanden) in eine andere Richtung gehen.
Ja, es ist politisch gewollt. Alles andere, was politisch gewollt ist, wird ja auch umgesetzt. Und wenn man sich ein wenig umschaut, lässt sich ernüchtert feststellen, wieviel politisch gewollt ist.
Politisch gewollt? Ich weiß es nicht. Ein Nebeneffekt, des wachsenden Haufens rechter Menschenfeinde, sind auch erweiterte Überwachungsbefugnisse für den Verfassungsschutz. Also falls es tatsächlich gewollt ist, dann hat dieser überflüssige Geheimdienst gewaltig seine Finger im Spiel.