Unsere Waschmaschine hat eine Macke. Hin und wieder pumpt sie nicht ab, denn die Laugenpumpe hat wohl eine Position in der sie nicht mehr anläuft. Das ist lästig, denn dann muss man die Notentwässerung machen, die Pumpe ein wenig weiterdrehen und sein Glück nochmal versuchen. Aber eigentlich nichts dramatisches was man nicht auch reparieren könnte. Dachte ich.
Dank Google fand ich schnell heraus, dass diese Waschmaschine eine Askoll M113 Pumpe benötigt. Die findet man dann auch bei Amazon. Also habe ich das Ersatzteil bestellt. Da hat die Pumpe noch 13,76€ gekostet und der Versand 15,49 Euro. Für die 15,49€ bekommt man dann die Pappschachtel zugeschickt die ihr rechts seht. Eine mit Klebeband verschlossene Schachtel, keine Lieferpapiere, keine Rechnung, nix. Nur ein kleines Stück Luftpolsterfolie um die Schachtel mit der Pumpe in diesem Karton zu polstern. Und dann noch 10 Tage Lieferzeit. Zum Glück ist mein Problem mit der Waschmaschine kein „harter Fehler“, ich kann, wenn auch manchmal sehr mühevoll in mehreren Anläufen) noch Wäsche waschen. Aber was würden Leute machen, die so ein Teil unbedingt schnell brauchen. Weil eben die Maschine streikt und der Wäscheberg jeden Tag ein klein wenig höher wird? Klar, ich könnte einen Monteur kommen lassen, der verkauft das dann zu „Originalersatzteilpreisen“, also etwa 80€ für die Pumpe, Anfahrt wird berechnet und die Arbeitszeit zum Wechseln. Das ganze rentiert sich kaum bei einer Maschine die mittlerweile 9 Jahre alt ist und damals nur ein paar hundert Euro gekostet hat.
Tja, und eigentlich habe ich mich im ersten Moment gefreut, egal wie schlecht die Außenverpackung ist, denn schließlich kommt es ja auf die innteren Werte an. Die entpuppen sich aber dann nach dem Auspacken als eine ganz andere Pumpe. Während die verbaute Askoll M113 den Stromanschluß auf zwei Stecker verteilt hinten am Gehäuse hat befindet sich der Anschluß hier direkt unter dem Rotor und ist für einen zweipoligen Stecker ausgelegt. Das heißt schlicht und einfach, dass die Pumpe nicht passen wird. Super. Dafür habe ich jetzt 10 Tage gewartet und inzwischen mehrmals mit gut Zureden die alte Pumpe zum Weiterlaufen überredet. Vielleicht hätte ich bei der Bestellung mal genauer schauen müssen, denn bei Amazon steht ja, dass die Lieferung durch „Certified Insane Clothing Company Ltd.“ erfolgt. „Certified Insane“, ja, nach dieser erhellenden Erfahrung kann ich mir sogar was darunter vorstellen. Nomen est omen, wie der Lateiner sagt und ich bin jetzt genauso weit wie vor 10 Tagen. Nämlich mit einer sporadisch nicht funktionierenden Waschmaschine und einem Berg Wäsche. Und habe jetzt noch den Aufwand, die Lieferung zu reklamieren, die Rücksendung des fehlerhaften Teils zu veranlassen und so weiter. Mein eigentliches Problem mit der Waschmaschine ist damit nicht gelöst. So langsam muss ich mich wohl mit dem Gedanken vertraut machen, mein Weihnachtsgeld in eine neue Waschmaschine zu investieren, denn eine Reparatur der alten Maschine zu akzeptablen Kosten scheint nicht mehr möglich zu sein.
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Ich weiss nicht wirklich, ob Dein Erlebnis etwas mit Servicewüste zu tun hat, oder eher mit Beschiss durch einen dubiosen Anbieter. Der fängt schon bei einer lausigen Produktbeschreibung an und hört mit einer überteuerten Frachtpauschale noch lange nicht auf. Die Servicewüste begänne, wenn sich die Reklamation endlos hinzöge.
Übrigens, nach alle dem, was Du nun erlitten hast (Recherche nach Pumpe, Bestellen, Warten auf Ware, WaMa gut zureden, Produktempfang und Reklamation) hättest Du gut und gerne doch noch einen Techniker auf dei WaMa loslassen können. Nur, man ist immer nur hinterher klüger. Dies ohne Häme geschrieben, sondern mit Mitgefühl über verschwendete Zeit und Geld, wo wir doch eigentlich etwas Besseres zu tun hätten?