Warum DRM die Kunden vergrault

The Digital Reader hat heute eine schöne Story die zeigt, warum DRM schlecht ist. Es geht um die Nook-Reader der Marke Barnes&Noble. Diese Firma hat sich wohl entschlossen, ihren Webshop in Großbritannien zu schließen und die registrierten Nutzer zum Anbieter Sainsbury zu verlagern. Und das ging offensichtlich gründlich schief.

Eine solche Migration habe ich mit meinem Reader von Sony auch schon hinter mir. Der Sony-Bookshop ist Geschichte, jetzt läuft das über ebook.de. Dieser Umzug ging relativ problemlos von statten, allerdings eben mit der Einschränkung, dass der fest eingestellte Sony-Bookshop auf dem Reader nicht mehr da ist und ich alle Bücher die ich bei ebook.de kaufe erst mal auf den PC laden muss und dann von dort via USB auf den Sony schieben muss. Na ja, egal, seit einem Jahr habe ich eh den Kobo und dessen Shop funktioniert ja noch.

Die Kunden von Barnes&Noble haben aber wohl jetzt genau das Problem, dass nichts mehr funktioniert. Die Nutzer die ihre Bücher bei B&N für den Nook gekauft haben können nicht mehr darauf zugreifen und es gibt wohl auch niemanden bei den beteiligten Firmen, der bereit ist, diese Probleme zu lösen und den Nutzern Support zu geben. Die Kunden sind völlig zu recht stinksauer und Barnes&Noble wird mit denen wohl in Zukunft auch keine Geschäfte mehr machen.

Dieser Vorfall zeigt sehr schön, warum man besser Bücher ohne DRM kaufen sollte. Die sind überall lesbar, man muss keine Registrierungsprozeduren abwickeln und ist dem Hersteller seines Readers oder dem jeweiligen Bookshop nicht hilflos ausgeliefert. Für den eBook-Markt ist das wieder eine schlechte Nachricht, denn dieser Vorfall wird Wellen schlagen und potentielle Kunden vom Kauf abschrecken. Dabei sind eBooks oft die einzige Plattform auf der neue und noch unbekannte Autoren ihre Werke publizieren können. Und ja, manches was als eBook erscheint ist durchaus spannend und unterhaltsam. Ich selbst wühle mich gerade durch die SF-Romane von Klaus Seibel, der ein paar spannende Bücher geschrieben hat die es zwar auch als Taschenbuch gibt, die aber als eBook deutlich günstiger sind. Und eben keinen Regalplatz beanspruchen, was bei meiner Büchersammlung tatsächlich ein Argument ist, möglichst viel nur noch elektronisch zu lesen.

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