Wir sind nicht käuflich

Die Organisation Ärtze ohne Grenzen hat diese Woche ein sehr starkes Statement veröffentlicht. Sie werden ab sofort keine Finanzhilfen von der EU oder von EU-Mitgliedstaaten annehmen und wollen mit diesem Schritt ein deutlich sichtbares Zeichen gegen die Flüchtlingspolitik der EU setzen.

Das ist doch mal ein starkes Zeichen. Und wenn man diese Erklärung liest, dann fängt man an sich als Europäer zu schämen. Ganz besonders schäme ich mich für eine Kanzlerin, die ich zwar nicht gewählt habe, die aber den Deal mit der Türkei maßgeblich ausgehandelt hat und anscheinend noch stolz darauf ist.

Und leider stimmt auch die folgende Aussage:

Wieder einmal ist der Fokus der EU nicht auf den Schutz von Flüchtlingen konzentriert, sondern eher darauf, wie man sie möglichst effektiv fernhält.

Unser goldener Käfig muss unangetastet bleiben, und je weiter von uns entfernt das Flüchtlingsleid stattfindet um so weniger berührt es uns. Hauptsache wir können weiterhin Waffen exportieren, die Konsequenzen aus dem Waffeneinsatz wollen wir aber nicht zu Gesicht bekommen.

Und neben dem ganzen Flüchtlingselend haben wir auch noch die unangenehme Nebenwirkung zu ertragen, dass uns der Diktator vom Bosporus sozusagen an den Eiern hat und sich Eskapaden erlauben kann die für das was wir als unsere „westlichen Werte“ bezeichnen eigentlich unerträglich sind.

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