Hier läuft gerade wieder der 3D-Drucker. Heute drucke ich etwas aus, was mir ein Problem lösen soll über das ich mich immer mal wieder ärgere wenn es auftritt. Zuletzt ist es gestern passiert und da habe ich mich entschlossen, mich nicht nur zu ärgern, sondern das Problem einfach mal zu beheben. Denn nun habe ich ja eine Maschine welche mir Dinge so produziert wie ich das haben will.
Das Problem
Hier zeige ich Euch mal ein Foto unseres Briefkastens, so wie er seit über 20 Jahren neben der Eingangstüre hängt. Den habe ich damals im Baumarkt gekauft, und ja, er ist schön aus Blech, hat hinten ein Fach für Zeitungen und auch viel Platz für Briefe.
Das Problem passiert, wenn ich beispielsweise eine Zeitschrift oder sonst ein A4 großes Poststück habe und davor sind irgendwelche Briefe. Wenn ich dann den Briefkasten öffne, wirkt das A4-Stück wie eine schiefe Ebene und die Briefe rutschen zur offnen Türe heraus und fallen in unseren Vorgarten. Nervig, vor allem wenn es geregnet hat.
Der Lösungsversuch
Um das Problem zu lösen habe ich eine Vision, dass zwischen dem weißen Metallprofil im Briefkasten auch noch 2 Streben irgendwie nach unten gehen die näher zusammen sind als ein DIN-Umschlag lang ist und damit Briefe vor dem Herausrutschen bewahren sollen.
Da ich mir neulich das Buch „Creating 3D Models for 3D Printing using OpenSCAD“ besorgt habe will ich dieses Teil mit OpenSCAD konstruieren. Ich bin im Buch zwar erst bei Kapitel 6, aber ich denke das reicht für diese Aufgabe. Das Buch ist übrigens empfehlenswert, der Autor hat das wohl als Self-Publishing erstellt und das Taschenbuch wird dann wohl „on demand“ in Polen gedruckt.
OpenSCAD konstruiert, indem man einfache Geometrien über Befehle erstellt und diese anpasst, verschiebt, kombiniert usw. Am Ende kann man seinen Entwurf „rendern“ und in eine STL-Datei exportieren die dann mit dem Slicer in GCode für den 3D-Drucker umgesetzt wird.
In meinem Fall habe ich das Profil der Teile die mir vorschweben als 2D-Polygon modelliert. Das ganze dann auf 15 mm Höhe extrudiert um einen 3D-Körper zu erhalten und dann mittles „Intersection“ noch dafür gesorgt, dass eine Ecke abgerundet wird.
Aben sehen wir das fertige Modell in OpenSCAD. die Kerbe soll später zu dem weißen Profil im Briefkasten passen und das Teil soll bis zu Boden reichen und dort dann in Richtung Rückwand geklemmt werden. Mal sehen ob das funktioniert, im Zweifelsfall kann ich aber auch mit Doppelklebeband nachhelfen.
Slicen und Drucken
Nach dem Export in die STL-Datei habe das Teil in Cura bearbeitet um es in „Druckersprache“ umzusetzen. Dabei habe ich das Werkstück auch gleich mal dupliziert, ich drucke also 2 von diesen Teilen aus.
Laut Cura wird der Druck etwa 3 Stunden dauern. Ich werde 21g Filament verbrauchen was einem Materialpreis von 47 Cent entspricht.
Fertig gedruckt, die Stunde der Wahrheit
Nach knapp 3 Stunden war der Druck dann fertig. Also mal die Teile vom Druckbett lösen und zum Briefkasten gehen. Nach Einbau der Teile sieht das jetzt so aus:
Das linke schnappte gut in den Briefkasten ein und sitzt fest, das rechte sitzt etwas locker, sollte aber trotzdem funktionieren. Mal sehen wenn der Briefträger kommt wie sich das bewährt.
Die Dateien (OpenSCAD und STL) könnt Ihr Euch bei Thingiverse runterladen.