Disconnected

Seit einem halben Jahr arbeite ich ja von zuhause aus. Das bedeutet, dass eine der wichtigsten Ressourcen für meine Arbeit eine stabile Internet-Verbindung ist. Am Montag vor zwei Wochen trat dann der GAU ein.

Ich wollte mich um 14:00 gerade mit der nächsten Videokonferenz verbinden als das Netz weg war. Ok, kommt ja hin und wieder mal vor, also ein wenig warten. Keine Besserung. Also mal die Admin-Seite der FritzBox aufgerufen und die hat mir dann erzählt, dass die DSL-Verbindung weg ist, sprich keine Kabelverbindung zur Vermittlungsstelle besteht.

Also mal in der Straße geschaut und siehe da, da steht ein Bagger rum. Und vor der Baggerschaufel sieht man gelbe Bänder auf denen „Achtung Telekom Kabel“ steht. Das legt natürlich gewisse Vermutungen nahe betreffend der Störungsursache. Ich habe dann auch mit dem Handy (das Mobilnetz ging ja problemlos) eine Störung aufgemacht und wurde dann auch angeufen. Die Telekom wollte die Leitung durchmessen und behauptete erst, es würde funktionieren, beim erneuten Messen kam dann aber die Meldung, dass die Verbindung wohl unterbrochen ist. An der FritzBox kam gegen 15 Uhr die Meldung, dass das Kabel wieder da wäre, aber die Leitungsqualität war nicht bei 100Mbit, sondern nur 14Mbit und beim Aufbau der PPPoe-Verbindung kam auchh immer ein Timeout.

Am nächsten Morgen habe ich dann meinen Notebook gepackt und bin in unser Vereinsheim gefahren, da habe ich wenigstens noch Internet, allerdings am Vormittag noch keine Heizung. Beim Losfahren sah ich dann auch Arbeiter am Bagger stehen wie sie gerade das Loch zuschütten. Sie behaupteten, dass sie für ein paar Häuser Internet gelegt hätten und wussten gar nix von unserer Störung, die ja nicht nur mich, sondern auch unsere Nachbarn betraf. Also ich von meinen Videokonferenzen zurück kam sah ich dann ein Servicefahrzeug der Telekom und tatsächlich war die Störung nach 23 Stunden behoben.

Ich brauche einen Fallback

Das war jetzt für mich allerdings der Anlass über eine Lösung nachzudenken, die eine gewisse Ausfallsicherheit bietet. Natürlich sind solche Störungen selten, aber wenn sie passieren ist es sehr lästig, und da wäre dann eine Alternative gut.

Die FritzBox bietet so was an, man kann beispielsweise einen USB-Surfstick anschließen und wenn die Leitung weg ist geht die Verbindung übers Mobilfunknetz weiter. Hört sich gut an, wenn ich eine Lösung finde, die nicht permanent Kosten für das Mobilfunknetz verursacht, ein normaler Vertrag ist also keine Lösung.

Ich habe dann die Data Prepaid-Karte gefunden und mich via Twitter bei TelekomHilft erkundigt, ob ich die nutzen kann, so dass ich erst im Fall wo ich tatsächlich mobile Daten brauche einen Datenpass buche und nutze. Also im Fall meiner Störung hätte mir ein Flat-Pass für 10 Euro gereicht um weiter von zuhause aus arbeiten zu können. Aber die unzähligen Tage in denen ich das nicht brauche weil die Kabelverbindung funktioniert soll es auch keine Kosten verursachen.

Und als Randbedingung: Wenn ich einen Datenpass buchen muss, dann bitte nicht zwingend von dem Gerät in dem die SIM-Karte steckt, sondern beispielsweise von der App in der alle meine Verträge registriert sind. Ja, das geht hieß es.

Bestellung

Daraufhin habe ich dann im Online-Shop einen Surfstick und die Prepaid Karte bestellt. Und weil man in Deutschland ja nicht so einfach Prepaid-Karten kaufen kann musste ich erst mal das Selfie-Ident-Verfahren durchspielen um mich eindeutig zu identifizieren. Lästig, aber man muss es ja nur einmal machen.

Ein paar Tage später kam dann die Karte mit dem Surfstick. Die wollte ich dann erst mal im Kundencenter zu meinem Verträgen zufügen, bevor ich die in den Stick einlege und das an die FritzBox stecke. Also im Kundencenter „neuen Vertrag hinzu“ und dann die Telefonnummer dieser Karte eingeben. Antwort: „Das ist keine Telekom-Telefonnummer“. Ach?! Auf der Verpackung steht das aber.

Nächster Versuch mit Surfstick

Heute habe ich dann mal die Karte in den Surf-Stick eingelegt und versucht, damit irgendwas zu erreichen. Den Stick habe ich an meinen Notebook angeschlossen und der Stick ist so gesehen recht cool. Er stellt ein USB-Netzwerkinterface bereit das DHCP macht, dem Notebook also eine IP für diese Netzwerkkarte gibt und zudem agiert das Ding wohl als Router mit Web-Oberfläche die man im Browser aufrufen kann. Das habe ich dann gemacht und das Ergebnis sah so aus:

Ungültige SIM-Karte

Tja, die Hardware funktioniert, aber die SIM-Karte mag nicht. Könnte es sein, dass man die viellicht aktivieren muss. Also mal Google gefragt und siehe da, es gibt eine Online-Aktivierungsseite. Da tippt man nur flott Kartennummer und Telefonnummer ein und schon…

„Die Karte kann nicht online aktiviert werden.“

Tja, irgendwie komme ich mir langsam etwas vergackeiert vor. Also mal im Chat auf diesr Seite mein Problem geschildert. Da bekam ich eine Telefonnnummer für den Service.

Da angerufen und mein Problem geschildert. Der Mitarbeiter war nett und hat dann auch bei Kollegen rückgefragt. Am Ende kam die Meldung ich solle doch eine bestimmte Nummer anrufen um da nochmal um die Aktivierung der Karte zu ersuchen. Buchbinder Wanninger lässt grüßen. Als er mir aber die Nummer diktiert hat war das genau die Nummer, unter der ich gerade angerufen hatte.

Also nochmal Rückfrage bei den Kollegen. Die wollen sich darum kümmern, dass die Karte aktiviert wird. Ob das geklappt hat werde ich aber erst morgen ausprobieren.

Offensichtlich hätte die Karte ja „automatisch“ aktiviert werden sollen, wenn vom Logistikunternehmen das sie ausgeliefert hat die Rückmeldung „zugestellt“ gekommen wäre. Ist sie aber wohl nicht obwohl das Tracking der Sendung das genau anzeigt. Und wahrscheinlich ist deswegen auch eine Online-Aktivierung der Karte nicht möglich.

Nun denn, es bleibt spannend. Zum Glück ist die DSL-Verbindung ja stabil un das Ding nur der Fallback für längere Störungen, aber trotzdem möchte ich den irgendwann soweit installiert haben, dass ich im Ernstfall ohne viel Stress auf eine mobile Datenverbindung wechseln kann.

Ein Gedanke zu „Disconnected

  1. Hallo Rainer,
    das Problem mit dem DSL-Ausfall kenne ich. In meinem Fall hatte ich zwar eine Verbindung zum DSLAM, aber der Connect zur Telekom funktionierte nicht. Passierte natürlich am Freitag Morgen. Der Telekom-Service wollte mich auf Montag Morgen vertrösten, weil sie gerade keinen Techniker verfügbar haben. Geht ja eigentlich zu Zeiten von Home-Office gar nicht. Daraufhin habe ich mich an die Beschwerdestelle gewandt, die mir etwas von fehlenden Ersatzteilen erzählen wollte. Ich habe dann bei meiner Schwägerin im Nachbarort um Internet-Asyl gebeten.
    In der Zwischenzeit habe ich mir eine Telekom-Prepaid-Karte (für teuer Geld) besorgt und war dann auf der Suche nach einem Mobilstick, den es weit und breit in keinem Laden zu kaufen gab. Ich habe dann ein ausrangiertes Handy mit der SIM-Karte bestückt und per USB-Tethering an die FritzBox gehängt. Dies ging zwar sehr gut und per LTE war die Internetverbindung auch sehr brauchbar, aber im Hintergrund wurde doch ordentlich am Guthaben genuckelt. Eine Baustelle, die ich noch eruieren muß.
    Was mich auch störte, war, dass natürlich mein Telefon auch nicht funktionierte. Man kann zwar auf den Telekom-Seiten die Festnetznummer auf Mobilfunk umleiten lassen, aber meine Idee wäre gewesen, die Festnetznummer auf die Nummer der SIM-Karte umzuleiten, um dann wie gewohnt mit den Festnetztelefonen zu telefonieren. Das geht aber wohl nicht.
    Die Sache mit dem Guthaben ist auch nur halb so schlimm. Der Telekom-Service bot mir im ersten Gespräch nämlich an, mir 30 GB auf meine Telekom-SIM-Karte gutzuschreiben. Da ich zu der Zeit noch keine Telekom-SIM-Karte hatte, habe ich abgelehnt. Beim nächsten Mal werden ich jedoch zugreifen.
    Ich habe mir auch einen LTE-Mobilstick von Huawei besorgt, der mir dann die Handylösung ersetzt.
    Die Suche nach der Fallback-Lösung hat mich allerdings auch viele Stunden gekostet.

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