Twexodus

Wenn man sich die Blogbeiträge auf TwitterIsGoingGreat anschaut, dann schaudert es einen. Elon Musk hat nicht nur die Belegschaft radikal reduziert und ist in einigen Ländern sogar noch die Gehaltszahlungen schuldig, er hat nun auch wieder eine Menge bisher gesperrter Accounts „frei gelassen“, Accounts die hauptsächlich aus dem rechtsradikalen Spektrum kommen und natürlich nicht grundlos gesperrt wurden. Zeit die Reißleine zu ziehen.

Ich habe mir ja schon vor ein paar Wochen mein Twitter-Archiv runter gezogen. Dann den Account mit einem Schloss versehen, so dass mir keiner mehr so ohne weiteres folgen kann, denn ich werde den Account nur noch sehr spärlich nutzen um evtl. wichtige Dinge zu retweeten. Heute habe ich dann die Datei mit den Tweet-IDs zu tweetdelete.net hochgeladen und das Löschen meiner Tweets angestoßen. Das hat ein wenig gedauert, aber jetzt ist mein Profil bei Twitter weitgehend leer, in der Kopfzeile steht zwar noch was von 27.145 Tweets, aber die sehe ich nicht.

Damit ist Twitter für mich erst mal Geschichte, den Account lasse ich natürlich stehen, nicht dass noch irgend jemand auf die Idee kommt, meinen Accountnamen für irgendwelchen Unsinn zu nutzen. Meine neue Heimat bei Mastodon ist recht gemütlich und dort habe ich viele von den Menschen wieder gefunden mit denen ich auch auf Twitter schon vernetzt war.

Das große Problem ist allerdings, dass Elon Musk hier ein extrem wichtiges Werkzeug kaputt macht, denn auch wenn es für mich eher Alltagsdinge sind gibt es weltweit doch viele Menschen, die Twitter als Medium nutzen um wichtige Botschaften zu verbreiten, denken wir doch nur mal an die Revolution im Iran, die ohne Twitter wahrscheinlich weitgehend von uns unbeachtet wäre. Darum kann man nur hoffen, dass das Kapitel mit Elon Musk als Twitter-Chef bald endet und dann sehen, ob es noch genügend Substanz gibt, damit sich der Vogel wieder wie Phoenix aus der Asche erheben kann oder ob Musk das so kaputt macht, dass es nicht mehr zu retten ist.

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Über Rainer

Diplom-Informatiker, Baujahr 1961, Vater von 2 Kindern, Hundehalter, Sportschütze und Vereinsvorstand, Hobbymusiker (mit zweifelhaftem Erfolg), politisch interessiert, Leseratte, Freizeit-Philosoph und letztlich Blogger.

Ein Gedanke zu „Twexodus

  1. Hallo Rainer, das ist verständlich. Unter diesen Umständen ist Twitter nicht mehr akzeptabel aber trotzdem wichtig als Sprachrohr für viele unterdrücke Menschen.

    Du kannst ja mal berichten wie dein Umzug zu Mastrodon gelaufen ist.

    Ich bin dir stets dankbar für deine Serie zu orgmode,

    Gruß

    Michael

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