Musik und der Frust

Zum Ausgleich für den alltäglichen Stress mache ich ja gerne Musik und versuche mir Klavier, Bass, Gitarre und Ukulele beizubringen. Das macht manchmal Spaß, machmal frage ich mich allerdings auch, ob ich nach den vielen Jahren die ich das schon tue nicht viel besser sein müsste. Dann sieht man z.B. wieder ein Video auf YouTube wo jemand verdammt gut spielt und vergleiicht das mit den eigenen Fähigkeiten und schon ist man frustriert, weil man davon noch Lichtjahre entfernt ist. Allerdings muss man dabei ein paar Dinge im Kopf behalten die man in seinem Frust gerne übersieht. .

„Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit“, mahnte schon der dänische Philosoph Søren Kierkegaard und ja, da hat er verdammt recht. Denn natürlich wird es immer jemanden geben, der besser ist. Aber anstatt sich deswegen zu ärgern sollte man wenigstens sehen, dass man ja auch etwas errecht hat.

Heute habe ich dann auch mal ein Video von einem Bassisten gesehen, der seinen Werdegang erzählt. Und die eigentlich wichtige Aussage ist, dass er in seinem Leben nun schon 20.000 Stunden am Bass gespielt hat, jeden Tag mindestens 8 Stunden lang. Das ist also deutlich mehr als ich, der jeden zweiten Tag vielleicht eine halbe Stunde schafft. Aber hey, das können wir genauer haben, denn ich betreibe ja auch ein wenig Time Tracking und da frage ich dann halt mal meine App, wie viel ich z.B. im Jahr 2022 am Bass gespielt habe. Es waren knapp 77 Stunden. Also verglichen mit den 20.000 Stunden des Profis ist das nur „Peanuts“. Aber es waren 77 Stunden der Entspannung und des Abschaltens.

Und als ich da schon mein Time Tracking auswerte, überlege ich doch auch mal, ob ich z.B. sehen kann ob mein Wechsel zu Yousician als „Lehrer“ eine Änderung in meinem Übungsverhalten gebracht hat. Also mal die Monate seit Januar 2022 auswerten. Da kommt dann dieses Bild heraus:

Der Umstieg zu Yousician fand Ende November statt und ja, man sieht, dass ich seitdem im Schnitt doch etwas mehr übe als die Monate vorher. Und ich habe auch schon viel erreicht:

  • Beim Bass habe ich Level 4 abgeschlossen
  • Bei der Gitarre habe ich ebenfalls Level 4 abgeschlossen
  • Beim Klavier habe ich sogar schon Level 6 erfolgreich abgeschlossen
  • Bei der Ukulele habe ich auch Level 4 abgeschlossen

Und auch beim täglichen Üben habe ich immer wieder kleine Erfolgserlebenisse, auch wenn ich merke, dass der Schwierigkeitsgrad ansteigt und man lange üben muss um ein Stück im aktuellen Level tatsächlich fehlerfrei einzuspielen. Also die richtigen Noten zum richtigen Zeitpunkt zu treffen, etwas was bei langsamen Stücken tatsächlich meine Schwachstelle ist, denn da bin ich zu ungeduldig und meistens zu früh dran. Und da ich meistens erst relativ spät am Nachmittag oder Abend zum Üben komme schwindet auch oft die Konzentration, da merke ich dann, dass es besser ist was ganz anderes zu machen, denn die Perfektion wird sich mangels Konzentration nicht einstellen.

Ein Gedanke zu „Musik und der Frust

  1. Tolle Einstellung! Ich übernehme das mal: 77 Stunden Entspannung und Freude. Danke!

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