Dienstag abend, 18:06 Uhr, wollte gerade ein YouTube-Video angucken und nix passiert. Also mal die Fritz-Box-UI aufgemacht und siehe da, DSL ist weg. Also mal gewartet ob es wieder kommt, aber nein, es kam nicht wieder. Und damit begann dann eine etwas stressige Zeit.
Störung melden
Nachdem auch nach einer halben Stunde das DSL nicht wieder verbunden war, also die Idee, mal eine Störung zu melden. Smartphone und Google sind Dein Freund und am Ende landest Du auf einer Telekom-Seite wo Du Dein Problem schildern kannst. Am Ende dann die Frage, ob sie Dich anrufen sollen. Termin festlegen, ich kann da zwar einen Tag wählen, aber die Dropdown-Box bei Uhrzeit lässt sich auf meinem Pixel7 nicht nutzen. Also kein Termin.
Also gut, warten wir mal was passiert und versuchen den quengelnden Mitbewohner aus dem autistischen Spektrum zu beruhigen.
Fallback oder auch nicht
Am nächsten Morgen geht immer noch nix. Wobei, ich habe eine Mail der FritzBox im Postfach, so gegen 22:00 gelang es wohl mal kurz eine DSL-Verbindung herzustellen, aber dann wieder nix.
Aber hey, nach dem letzten DSL-Desaster habe ich mir doch einen USB-Stick besorgt mit einer Prepaid-SIM damit ich für solche Fälle einen Fallback habe. Die Prepaid-SIM hat mir dann neulich eine Mail der Telekom beschert, dass sie den Prepaid-Vertrag kündigen, da ich die Karte ja offensichtlich nicht nutze. Wenn ich den Vertrag weiterlaufen lassen will soll ich doch mal Geld auf die Karte laden um zu signalisieren, dass ich sie noch brauche. Also zähneknirschend 15 Euro drauf geladen, damit die Kate nicht deaktiviert wird.
Dann den Surfstick an die Fritzbox gesteckt, in der Hoffnung, dass ich dann via LTE weiterhin Internet habe. Erst mal nix.
Ach ja, ich muss wohl erst mal ein Datenpaket für die Prepaid-Karte buchen. Also Datenpaket gebucht und nochmals probiert. Immer noch nix. Wobei von wegen „niix“, die Fritzbox zeigt mir an, das da Traffic passiert.

Und auch auf der Weboberfläche des Surf-Sticks, die ich tatäschlich aus dem LAN erreiche sehe ich, dass geringer Trafic läuft.

Diese Oberfläche zeigt mir sogar die SMS an, die geschickt wurde nachdem ich das Datenpaket gebucht habe. Also scheinbar habe ich LTE-Verbindung, nur kann ich sie nicht nutzen.
Was funktioniert ist DNS. Jeder ping auf einen Servernamen wird korrekt aufgelöst, also unterhält sich der DNS-Server der Fritzbox mit dem DNS den der Surfstick bereitstellt und der muss wohl mit dem Internet da draußen reden um Hostnamen aufzulösen. Nur damit hat sich die Kommunikationsfreudigkeit auch schon erledigt, alle Versuche irgendwelche Web-Seiten aufzurufen enden mit „Connection timed out“, also fast als würde die FritzBox versuchen weiter über die kaputte DSL-Leitung zu kommunizieren.
Anruf von der Telekom
Mittags dann der Anruf von der Telekom, wir restarten noch mal alle Systen, der Telekom-Mench wohl remote, ich ziehe den Stromstecker an der FritzBox und stecke ihn wieder rein. Am Problem ändert das allerdings nix. Der Service-Mensch meint, die Leitung wäre galvanisch in Ordnung, ich hätte also zwei Optionen, einen anderen Router probieren (immerhin könnte der ja kaputt sein) oder einen Techniker kommen lassen, was aber dann kostenpflichtig werden kann. Da ich keine „Router-Schublade“ habe einigen wir uns auf den Techniker, der aber erst am heutigen Donnerstag am Nachnmittag kommen soll.
Also doch mal Router tauschen
Da ohne Netz an Arbeiten (was ich eigentlich tun sollte) nicht zu denken ist entschließe ich mich doch, mal eine neue FritzBox beim MediaMarkt zu holen. Ist schnell ausgetauscht und dank gesicherten Einstellungen ist die neue Box auch blitzschnell wieder so konfiguriert wie die alte Box. Ok, jetzt habe ich wenigstens eine neuere FritzBox und eine „Router-Schublade“ falls mal wieder was sein sollte.
Servicemobil
Am Nachmittag dann zum Einkaufen gefahren und siehe da, am Straßenrand steht ein Telekom-Servicemobil und ein Techniker schraubt am Verteilerkasten rum. Und nachdem ich wieder daheim war meldete die FritzBox auch wieder eine DSL-Verbindung. Also erst mal den Technikertermin canceln, denn ich will natülrlich nicht mehr dass ich evtl. die Kosten für eine Anfahrt berappen soll, wenn das Problem nun gelöst ist. Als ich später zur Nachbarin gehe um ihr was zu bringen, fragt sich mich, ob wir auch Internet-Probleme haben, bei ihr solle auch ein Techniker kommen und die anderen Nachbarn wären auch betroffen.
Was lernen wir daraus
Nach einem Tag ohne Netz kristallisieren sich ein paar Erkenntnisse heraus.
- Es wäre schön gewesen, wenn man nach der Störungsmeldung die Info bekommen hätte, dass noch mehr Anschlüsse im gleichen geographischen Bereich ein Problem haben (so was sollte die Telekom doch auf dem Schirm haben,oder) und ich daher ausschließen kann, dass das Problem auf meiner Seite liegt. Hätte mir einen Routerkauf für ~210 Euro erspart.
- Das Thema LTE-Stick an der FritzBox muss ich evaluieren und zwar am besten bevor der nächste „Bedarfsfall“ eintritt. Das Problem war ja, dass ich den Stick am Notebook probiert habe und da läuft er auch und ich dann dachte, ok, wenn mal das Netz weg ist in die FritzBox stecken und freuen, aber das war wohl nix. Also gelernt, dass der Alcatel IK41 wohl nicht mit der FritzBox will. Ich habe heute mal ein Support-Ticket bei AVM aufgemacht, ich hätte nämlich gerne eine Positiv-Liste mit Sticks die einfach funktionieen. Auf Amazon finde ich unzählige Surfsticks, aber meist mit Wifi-Router und was auch immer noch für Features, tatsächlich würde für den Anwendungsfall „Fallback für die FritzBox“ wohl ein Stick reichen der ein einfache USB-Modem mit LTE implementiert das sich dann ins Mobilnetz verbinden. Ohne Wifi, Router und ähnlichen Schnickschnack.
- Internet ist mittlerweile echt fast so was wie Grundbedarf hier. Ohne Netz kann ich nicht arbeiten, und auch Hobby Dinge wie Musik-Üben mit Yousician funktionieren ohne Internet nicht. Klar, da könnte ich mit dem Smartphone einen WLAN-Hotspot einrichten, aber es zeigt schon, wie eng unser tägliches Leben mit der Netzverfügbarkeit verknüpft ist. Ob das jetzt gut oder schlecht ist kann man in einem anderen Blogartikel philosophisch betrachten, aber es ist nun mal so.
Die Anleitung des Menschen an der Hotline geht nach Schema F. Die sind in vorderster Front, um die Mehrheit der Leute „abzufangen“, die Standard-Probleme haben. Mir scheint nur, daß sie im allgemeinen zu wenig Kenntnisse haben, um zu wissen, wohin sie anhand der Fehlerbeschreibung am besten eskalieren können. Und mit Anrufenden, die so ein bißchen mehr Ahnung von der Technik haben, sind sie meistens schon überfordert.
Die, ja, quasi „Drohung“ damit, daß es ja extra kosten könnte, wenn ein Techniker kommen muß, ist auch schon lange Standard. Ich interpretiere das als „ich hab keine Ahnung, was kaputt sein könnte, also schau, daß Du das Problem alleine gelöst bekommst, sonst kriegst Du eine fette Rechnung“.
In den Nullerjahren war das noch „lustiger“. Da wollten sie meist, daß man in ihrer Windows-Software herumklickt, und wenn dann das Wort „Linux“ fiel, gingen sie umgehend davon aus, daß das Problem an diesem Linux liegen müsse und sie da gar nichts tun könnten. Selbst wenn ich lang und breit erklärte, daß und warum das gar nicht möglich war.
Service-Wüste Deutschland halt. Hauptsache, die Kunden zahlen schön brav, sonst wird ganz schnell der Anschluß gesperrt.