So ein 3D-Drucker ist gut geeignet um Ersatzteile zu drucken. Man kann mit ihm aber auch schöne Geschenke herstellen, z.b. ein Litophane. Das habe ich jetzt mal ausprobiert.
Lito… was?
Ein Litophane ist eine Art Relief bei dem ein Foto in ein Höhenprofil umgewandelt wird. Je dunkler der Bildpunkt, um so dicker ist das Höhenprofil an der Stelle.
Um ein Litophane zu erzeugen kann man mit Bordmitteln von z.B. openSCAD ein Bild in ein Profil umwandeln. Ich habe allerdings den Webservice ovon Itslitho.com verwendet, denn der hat viele schöne Einstellungen und erzeugt am Ende eine STL-Datei die bereits die richtige Orientierung für das Druckbett hat.
Im Slicer wird das dann mit geringer Layerhöhe gesliced, ich habe für mein Bild von unserer Lucy eine Höhe von 0,12mm genommen. Der Druck wird mit einem breiten Brim am Boden fixiert und der Drucker hat dann schon mal etwa 6 Stunden an dem Bild gedruckt. Am Ende sah das Ergebnis aber so gut aus, dass ich diesen Prototyp dann gleich zu einem Geschenk verarbeiten wollte.
Damit ein Litophane gut zu sehen ist braucht man eine Hintergrundbeleuchtung. Auf dem Druckbett hat das die Beleuchtung am Tor meines Druckers gut erledigt.
Konstruktion
Für den Bilderrahmen der mir vorschwebte war das natürlich keine Option, also habe ich erst mal einen dimmbaren LED-Strip besellt. Parallel dazu habe ich auf den gängigen 3D-Druck-Plattformen geschaut, ob es was für 10x15cm gibt was meinen Vorstellungen enspricht, bin aber nicht fündig geworden.
Nun gut, kein Problem, basteln wir eben selbst was. FreeCAD gestartet und erst mal einen Rahmen entworfen, der hinter dem Litophane das von oben eingelegt wird noch „Luft“ hat für die Beleuchtung. Der Rahmen bekam dann auch eine Aussparung um ihn aufzuhängen und das unvermeidliche Kabel zur Beleuchtung ist mittig herausgeführt, denn ich weis aus leideriger Erfahrung mit meinem digitalen Bilderrahmen, dass dieser gerne schief hängt, wenn das Stromkabel auf einer Seite herausgeführt wird.
In den Rahmen wird dann der passend zugeschnittene LED-Strip von innen an die Seitenwände geklebt. Außerdem gibt es für die Rückwand innen noch ein Stück Alufolie welches mit Doppelklebeband reingeklebt wird und das hoffentlich das Licht gut verteilt.
Jetzt kann das Litophane von oben eingelegt werden und der „Deckel“ von oben aufgeklipst werden. Damit ist der Bilderrahmen fertig. Zum Aufstellen habe ich dann noch einen einfachen Aufsteller konstruiert, der us zwei Profilen besteht die über eine Querstrebe miteinander verbundne sind und das Bild im Winkel von 10° zur Senkrechten geneigt aufstellen.
Das Geschenk ist fertig
Und jetzt muss ich nur noch die Pfütze aufwischen die meine Frau war und die nach Anblick des Geschenks einfach dahingeschmolzen ist.
Die Druckdateien für den Bilderrahmen gibt es wie immer bei Printables.