Tschüß Portokasse

Seit vielen Jahren nutze ich die Internetbriefmarke der Post. Da kann ich die Marken, die ich gerade brauche ausdrucken und muss nicht zu irgend einer Postfiliale laufen um Briefmakren zu kaufen. Zum Bezahlen habe ich einfach immer mal einen Zehner auf die Portokasse geladen und dann von dort bezahlt. Damit ist jetzt Schluss, gestern kam eine Mail, dass die Portokasse eingestellt wird. Was aussah wie eine Phisihing-Mail ist aber echt. Und kein Ruhmesblatt für die Post.

Gerade wieder eine Briefmarke gedruckt und auch auf der Post-Seite wird auf das Ende der Portokasse hingewiesen. Und in der Mail steht dann auch:

Wir ermöglichen Ihnen jedoch, sich das verbleibende Restguthaben erstatten zu lassen.

Zur Erstattung des Restguthabens müssen Sie sich an Ihrer Portokasse anmelden (portokasse.deutschepost.de) und Ihre persönlichen Daten sowie die Bankverbindung angeben. 

So so, wir „ermöglichen“. Nein, ihr habt einen zinslosen Kredit von jedem bekommen der die Portokasse nutzt und wenn ihr für das Restguthaben keine Leistung in Form von Briefmarken erbringen wollt, dann müsst ihr das selbstverständlich erstatten.

Also mal auf die Portokassen-Seite gehen und die Rücküberweisung veranlassen. Login mit Email-Adresse und Passwort wie bei der Internetbriefmarke…. geht nicht. Ups?

Auch mehrfache Versuche funktionieren nicht. Das ist seltsam, denn bei der Internetbriefmarke sehe ich doch mein Restguthaben und da ich mich nie extra bei der Portokasse registriert habe müssten doch meine Zugangsdaten der Internetbriefmarke dort funktionieren, oder etwa nicht?

Also mal das Kontaktformular für den Support ausgefülllt und abgeschickt. Und dann meldet sich mein Unterbewusstsein. Damals, als ich angefangen habe die Internetbriefmarke zu nutzen war mein Passwort relativ einfach, nur Kleinbuchstaben und Zahlen. Irgendwann im Laufe der Jahre wurde ich dann genötigt, ein „besseres“ Passwort zu vergeben, also habe ich aus dem ersten Kleinbuchstaben einen Großbuchstaben gemacht und dann war die „Password-Compliance“ gegeben.

Also probieren wir das doch mal mit dem „alten“ Passwort. Und schon klappt auch der Login bei der Portokasse. Also dann mal Restguthaben überweisen, wo geht das nochmal?
Man muss wohl auf „Konto kündigen“ klicken und bekommt dann in ein Formular, wo man mit Radio-Button auch darauf verzichten kann, das Restguthaben überweisen zu lassen. Nee, her damit.

Es gibt ein Feld mit der IBAN, also öffne ich mal kurz das Onlinebanking im anderen Browserfenster und koipiere mir die IBAN schön von dort mit Copy und Paste. Schön in 4er-Blöcken geglieder,t also „DE12 3456 …“.

Dann kann ich in dem Formular aber nicht auf den „kündigen Button“ klicken. Was ist falsch? Ja, die IBAN darf keine Leerstellen enthalten. Da möchte man doch wieder in die Tischkannte beißen. Nun denn, dann löschen wir die Leerzeichen und versuchen auch nur diese zu erwischen, nicht dass am Ende noch die IBAN falsch ist.

Kündigung der Portokasse hat geklappt. Jetzt wird mir hoffentlich zeitnah das Restguthaben von 34 Cent erstattet werden. Ja, ein winziger Betrag bei dem man sich fragt, ob es denn der Aufwand wert ist, dafür sich durch die grausame UI der Post zu klicken. Aber auf der anderesn Seite gilt hier „Kleinvieh mach auch Mist“ und bei entsprechend vielen Kunden die diesen Aufwand nicht betreiben bekommt die Post also zum Jahreswechsel dann eine ordentliche Finanzspritze.

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