Wenn man einen 3D-Drucker hat, dann hat man über kurz oder lang auch ein Sammelsurium an Filamentspulen. So wie meine Frau jede Menge Wolle fürs Stricken und Häkeln hat, so habe ich eine Menge Filamente, denn man nutzt unterschiedliche Materialien und will nicht nur in weiß, schwarz oder grau drucken. Irgendwann kommt dann der Punkt an dem man sich überlegt, wie man da noch den Überblick behalten soll. Ich habe dann mal nach einer App für die Verwaltung des Filaments gegoogelt und bin auf Spoolstock gekommen, das ich jetzt nutze. Hier mal ein kleiner Überblick, warum mir das so gut gefällt.
Fangen wir mal mit einem aktuellen Blick auf mein Regal mit den Filamentspulen an:
Hier seht ihr einen Teil der Spulen stehen und jede Spulenslchachtel hat unten einen Aufkleber mit QR-Code. Und ein identischerr Aufkleber ist auf der Spule. Was man damit macht werdet ihr gleich sehen.
Überblick über die Screens der App
Gucken wir uns mal den Startbildschirm von Spoolstock an.
Hier seht ihr die Filamente, die ich aktuell nach „Restmenge aufsteigend“ sortiert habe um zu sehen, welche Farben ich bald nachbestellen muss. Jedes Filament hat einen Hersteller, eine Materialsorte (PLA, PETG,… ) und eine Farbe. In dem Icon links ist eine Spule dargestellt die symbolisch die Restmenge anzeigt. Wir sehen oben den grünen Ring recht dün, während unten der Orange Ring mit 342g noch relativ breit ist. Eine volle Spule wäre ausgemalt. Alles unter 200 g wird zudem mit einer Warnung markiert, da weiß man dass es langsam knapp wird.
Jeder Filament-Eintrag kann eine oder mehrere Spulen enthalten. Und jede Spule bekommt eine zufällige Seriennummer die man dann mit den Angaben von Hersteller. Material und Farbe als QR-Code auf einen Aufkleber drucken kann, so man einen passenden Label-Drucker hat.
Die Restmenge der Spulen errechent sich ganz einfach aus „aktuelles Gewicht“ minus „Leergewicht“ der Spule. Die App hat natürlch eine Tabelle der Leergewichte, zu der man natürlich auch eigene Werte eintragen kann.
Um die Daten für eine Spule nach der Nutzung zu aktualisieren lege ich die einfach auf meine Küchenwaage. In der App tippe ich auf der Startseite auf das QR-Code Icon, damit wird der QR-Code-Scanner gestartet. Mit dem scanne ich das Label der Spule die gerade auf der Waage liegt, dann bekomme ich nämlich sofort die Informationen zu genau dieser Spule mit dieser „Seriennummer“ angezeigt. Also einfach das an der Waage angezeigte Gewicht eintragen und die App rechnet aus, wieviel Netto übrig ist.
Zu jeder Spule kann ich auch einen Lagerort angeben, bei mir sind das das Regal im Foto oben und ein Fach in dem Servierwagen auf dem mein 3D-Drucker steht. Im „Inventory“-Bildschirm sieht man dann für jeden Lagerort, was da an Spulen steht.
Es gibt auch eine einfach Statistik-Übersicht in der ich sehe, von welchen Herstellern ich wie viele Spulen habe und welche Materialien ich nutze.
Beim Tippen auf sein Ntuzer-Icon öffnet sich zudem ein Menü in dem man noch ein paar Dinge auswählen kann.
Unter „Materials“ gibt es dann ein kleines Lexikon das die verschiedenen Materialien für den 3D-Druck erklärt. Hier mal exemplarisch der Eintrag für PETG:
Kosten
Bis zu einer Menge von 20 Filamentspulen kann man die App gratis nutzen. Wer mehr verwalten will zahlt entweder 2,19 € pro Monat oder 21,99 € im Jahr für ein Abo. Das ist nicht viel. Wenn man zudem die Label-Druck-Funktion nutzen will sollte man sich einen einfachen Etikettendrucker besorgen, der via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden wird und dann einfach die Etiketten druckt, die von Spoolstock im PDF-Format erzeugt werden.
Bei mir sieht das so aus wie oben im Bild. Und natürlich kann man den Drucker nicht nur für das Beschriften von Filamentspulen nutzen sondern für alles mögliche, angefangen von Gefrierdosen über Schachteln etc.
Fazit nach einer Woche
Ich habe diese App am letzten Wochende auf meinem Smartphone installerit und dann mal angefangen die Spulen zu erfassen. Am Anfang hatte ich große Probleme und viele „WTF?“-Momente, denn die App ist noch in der Entwicklung und hat aktuell Probleme mit der deutschen Übersetzung. Wenn man das ganze aber auf Englisch stellt, dann funktioniert die App auch wie gewünscht.
Die beiden Entwickler sitzen in den USA und sind via Discord erreichbar und reagieren auch sehr schnell und unkomplizhiert auf Anfragen und auch Anregungen. Dadurch hat sich das anfängliche „WTF, was tut das denn schon wieder“ in ein „Hey, ich hätte da noch einen Verbesserungsvorschlag“ gewandelt und ja, die Entwickler hören ihren Nutzern zu.
Die Spulen waren also innerhalb kurzer Zeit erfasst, auch wenn ich bislang noch kein einziges Filament über den Barcode identifizieren konnte. Aber ok, dann wählt man halt Hersteller, Material und Farbe von Hand aus und das geht recht fix. Man kann auch Druckhinweise erfassen, also eigene Erfahrungen notieren.
Der Labeldrucker wurde am Dienstag geliefert und die Label für alle Spulen waren schnell gedruckt und angebracht. Und damit habe ich jetzt einen sehr guten Überblick über meine 24 Filamenspulen, man könnte fast meinen ich hätte einen Filamentspulen-Adventskalender.
Was ich noch nicht genutzt haben weil sich mir der Sinn nicht erschließt ist das Benchy-Icon auf dem Startbildschirm. Hier kann man Drucke erfassen und fotografieren, aber für mich reicht es eigentlich vollkommen aus, zu wissen, wie es um meinen Filament-Vorrat bestellt ist. Nachdem ich mir das Video auf dem YouTube-Kanal der Entwickler angesehen habe ist klar, dass man hier den Filamenverbrauch für einen Druck (entpsrechend den Angabenim Slicer) erfassen könnte um dann auszurechnen wie teuer der Print ist und da man die verwendete Spule angeben kann wird Spoolstock auch die Restmenge neu berechnen nachdem der Druck fertig ist. Aber das sind Funktionen die ich nicht nutze, für mich reicht es die Spulen einfach zu wiegen, jedesmal wenn ich sie vom Drucker nehme. Damit habe ich dann einen aktuellen Überblick über die Restmengen.
Und ja, es ist jetzt bequemer als vorher. Da habe ich auch jede Spule gewogen nachdem sie vom Drucker genommen wurde, aber dann musste ich in einer Tablelle das Leergewicht der Spule nachschlagen, die Subtraktion im Kopf machen und dann kam das Ergebnis auf ein kleines Post-It das ich auf den Spulenkarton klebte. Das geht jetzt mit der App doch um einiges komfortabler.
Insgesamt betrachtet kann ich also eigentlich nur eine Empfehlung für Spoolstock aussprechen, denn arg viel Mitbewerber am Markt gibt es eigentlich nicht. Und die App tut genau das was ich von ihr erwarte, die Kosten sind gering und rentieren sich in meinem Fall bestimmt.