Nachdem ich neulich meine zwei LED-Birnen im Keller gegen smarte Glühbrinen ausgetauscht habe, ging es nun an das Thema „Kellertreppenlicht“ automatisieren.
Dazu habe ich nochmals ein paar Zigbee-LED-Lampen in warmweiß und dimmbar bestellt sowie zwei Bewegungsmelder. Für letztere habe ich mir dann zwei Halter gedurck, die man hier im Keller schön an die Kabelrohre der Aufputz-Verkabelung anklipsen kann. Einer unten vor meinem Büro und einer oben im Treppenhaus, so positioniert, dass er noch nicht auslöst, wenn oben jemand an der offnen ‚Tür zum Keller vorbei geht.
Die beiden Bewgungsmelder wurden in Home Assistant zu einer Gruppe zusammengefasst, d.h. diese Gruppe meldet „Bewegung“ wenn nur einer der Melder eine Bewegung meldet, also ein klassisches logisches „oder“. Die Automation schaltet dann die Gruppe der drei Lampen ein, wenn für 45 Sekunden keine Bewegung mehr festgestellt wird, dann dimmt sie die Lampen auf 50% um zu signalisieren, dass es bald ganz dunkel wird und nach weiteren 15 Sekunden ohne Bewegung gehen die Lampen dann aus.
Die LED-Lampe die ich von meinen ersten Versuch übrig hatte wiel zu groß für die Werkstattleuchten-Gehäuse passte übrigens sehr gut in meine Nachtischlampe. Und die ist jetzt auch automatisiert. Als erstes habe ich einen NFC Tag in der Nähe meines Nachtkästchens angebracht, wenn ich abends ins Schlafzimmer gehe und diesen mit dem Smartphone scanne löse ich quasi das Bedtime-Ritual aus, also erst mal eine Weile helles Licht für Schlafanzug anziehen, Blutdruckmessen und das Lesen vor dem Einschlafen. Dandach geht auch hier die Helligkeit erst mal zurück um zu signalisieren, dass man jetzt mal das Buch zur Seite legen kann und danach gibt es zum Einschlafen noch warm-rotes stark gedimmtes Licht das dann auch bald ausgeht. Diese Routine läut automatisch ab, wenn ich den Tag nach 18 Uhr scanne.
Scanne ich den gleichen Tag am frühen Morgen, dann gibt es für 15 Minuten helles Licht, das reicht am Wochenende zum Anziehen. Unter der Woche muss ich gar nix scannen, parallel mit dem Wecker am Morgen geht die Lampe erst mal auf gedämmtes Licht wie bei einem Sonnenaufgang und dann kurze Zeit später wieder auf hell damit ich mich anziehen kann.
Reichweiten-Probleme
Gerade die Lampe im Schlafzimmer war eine Herausforderung für die Reichweite des Zigbee-Netzes, denn sie funktionierte nur, wenn ich meine Sonoff-Bridge neben der Tür zu meinem Office platziert hatte, aber den Platz wollte ich ändern. An anderen Stellen der Bridge war es aber zu weit weg um durch zwei Betondecken die Lampe zu erreichen. Also nochmals einen billigen Zigbee-Repeater-Stick bestellt, der ist jetz im Wohnzimmer über meinem Home Office im Keller montiert und der fügt dem Zigbee-Netz ausreichend viele Maschen hinzu, so dass jedes Gerät jetzt mit guter Linkqualität erreichbar ist. Die zugehörige Map in Zigbee2MQTT sieht so aus:
Dadurch, dass jede Lampe auch wieder ein kleiner Router für Zigbee ist haben wir hier also ein schönes „Mesh“. Und damit sind nun alle Geräte mit ausreichend Linkqualität erreich- und steuerbar.
Absturz
Trotzdem hatte ich in der ersten Nacht mit der Kellertreppenlich-Automatiisierung das Problem, dass ich merkte dass das Treppenlicht leuchtet obwohl niemand im Keller ist. Also erst mal per Smartphone die Lichter aus, debuggen kann man das auch nach der Nacht.
Am darauffolgenden Tag war dann klar was passiert war. Es gab einen Absturz, aber nicht von Home Assistant oder sonst einer Software, sondern das Doppelklebeband mit dem der Bewegungssensor unten im Keller am 3D-gedruckten Halter befestigt ist hat ich wohl erinnert, dass es von einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung hergestellt wurde und aufgehört zu haften. Die Schwerkraft hat dann ihren Teil des Jobs getan und den Bewegungsmelder in Richtung Erdmittelpunkt gezogen. Und natürlich hat der Bewegungsmelder seine Pflicht getan und an Home Assistant gemeldet, dass sich was bewegt, also in dem Fall er selbst. Die Lichter gingen trotzdem an.
Nun, auch wenn mein HomeOffice im Famileinjargon den Namen „Hades“ hat und somit das Tor zur Unterwelt so ist das Haus doch so gebaut, dass die Abwärtsbewegung des Bewegungsmelders nach einer gewissen Fallhöhe durch das Vorhandensein von fester Materie (Kommode bzw. Kellerboden) gebremst wurde. Die kinetische Energie die der kleine Sensor auf seinem Weg nach unten angesammelt hatte war aber groß genug, dass der Deckel über dem Batteriefach beim Einschlag aufsprang und die beiden AAA-Batterien über den Kellerboden verteilte.
Damit war der Sensor jetzt stromlos und konnte somit nicht mehr das Ende der Bewegung an Home Assistant funken. Home Assistant war also überzeugt, dass sich im Keller was bewegt und ließ daher die Treppenlichter an. Und dank der Logs in Home Assistant konnte ich sogar den Absturzzeitpunkt auf 1:20:56 Uhr in der Nacht bestimmen.