Meine Liebste wollte neulich einen selbstwässernden Blumentopf fü die Küchenkräuter haben. Da ich auf den gängigen Portalen nichts in den Abmessungen gefunden die ich wollte habe ich dann eben selbst einen konstruiert. Damit das Ding zum Design der Küche passt war der Farbwunsch „cremeweiß“ und „blau“. Damit so ein Ding wasserdicht wird muss man wohl PETG verwenden, also bin ich mal auf Filamentsuche gegangen.
Gesucht und gefunden
Fündig bin ich dann bei TM3D geworden, die hatten PETG in „cremeweiß“ und auch iin „ultramarinblau“. Also mal fix die Spulen bestellt und dann angefangen die Schale für das Wasser in cremeweiß zu drucken. Bereits die ersten Layer sahen grausam aus und das ganze Druckbett war voller Filament-Krümel.
Also nochmals gescliced, diesmal mit weniger Tempo und vor allem höherer Temperatur. Damit kam dann eine Wasserschale raus, die aber noch mit Schleifpapier nachbearbeitet werden musste. Die anderen Teile des Blumentopfes in ultramarinblau und rot waren hingegen relativ problemlos zu drucken, wobei ich für das ultramarinblau dann auch die gleichen hohen Temperaturen verwendet habe.
Aber irgendwie wollte es mir nicht gefallen, dass das cremeweiße Filament sich nicht so gut drucken lässt. Also nochmals nach gesucht und dann habe ich PETG in „Elfenbein Hell RAL1015“ gefunden. Bestellt, es wurde geliefert und ich habe mal eines meiner Filament-Samples damit gedruckt. Und auch hier wieder Krümel auf den Druckbett und das Sample extrem schlecht.
Problemanalyse
Wenn man die Ursachenforschung für solcherart Probleme betreibt, dann ist schnell klar, dass das an feuchtem Filament liegt. Meine PETG-Spulen haben alle einen selbstgedrucken Silica-Gel-Containter im Vakuumbeutel drin und der ist mir regenerierbarem Gel befüllt. Wenn man das Gel noch nicht benutzt hat sind die Kügelchen orange, nach ein paar Wochen sehen sie dann aber eher blau aus:

Dieses Gel kann man aber im Backofen bei 100° C regenerieren, ich werrde als mal das verbrauchte Gel sammeln und dann wenn genügend zusammen gekommen ist einen Regnerierungsversuch starten.
Als nächstes habe ich mir angesichts der Problem mit den beiden Filamenten einen einfachen Sunlu S1 Plus Filamenttrockner besorgt, der dann die Spule quasi vortrocknet bevor das Filament zum Drucker geht. Passt bei mir gerade gut ins Regal neben dem Drucker.

Dass der Trockner schon ein recht altes Modell ist merkt man daran, dass er nicht nur sehr wenig kostet sondern auch an dem Umstand, dass die beigelegte Anleitung einen QR-Code hat der auf die umfangreichere Anleitung im Netz verweist, dieser QR-Code produziert aber mittlerweile nur noch „404 Not found“. Hier wäre es schön, wenn die Support-Seiten bei Sunlu nicht nur Informationen über die gerade aktuellen Geräte bereitstellen würde, sondern auch über die früheren Modelle.
Bastelstunde für Trockenboxen
Außerdem gab es noch einen Satz Ceralienbehälter die man mit ein paar Bauteilen zu einer Trockenbox für Filamente aufrüsten kann. Die Einsätze dafür sind schnell und problemlos gedruckt, Hygrometer einsetzen, Silica-Gel in den Behälter einfüllen und ab damit in die Box. Ich habe vorne noch eine Visitenkartenhülle zum Aufkleben befesteigt, damit kann das Label des Filaments das gerade in der Box ist an der Stirnseite befestigt werden.

Was auffällt ist, dass das Filament in Elfenbein immer noch bei 60% Feuchte steht während Cremweis daneben schon auf 10% runter ist, ebenso das Ultramarinblau ganz rechts. Und das rote Filament war vorhin noch auf dem Drucker, hatte aber beim Fotografieren auch schon 20% erreicht. Es scheint also, dass das Eflenbein-Filament ein ganz besonderer Kandidat ist, was das Trocknen angeht.
Bringt das Trocknen wirklich was?
Um mal den Unterschied zwischen feuchtem und getrocknetem Filament zu verdeutlichen habe ich meine Samples nochmals gedruckt. Beim ersten Lauf waren sie mit dem frisch angelieferten Filament gedruckt worden, ganz ohne Trocknen, beim zweiten Anlauf dann nachdem die Spule mindestens 4 Stunden im Trockner war.

Beim Elfenbein-Hell waren nach Lieferung die Löcher eher unsauber, die obererfläche im Bereich des N eher rissig und vom untersten layer ist ein Teil auf der Druckplatte hängen geblieben.

Auch das cremeweiße Filament funktioniert im getrockneten Zustand beser. Beim ersten Anlauf wurde das „PE“ von „PETG“ nicht gedruckt Problemesondern als Krümel auf der Druckplatte verteilt, beim Drucken mit dem getrockneten Filament war das dann kein Problem mehr.
Fazit
Zuküntig werde ich wohl einige meiner Filamente trocknen bevor sie verduckt werden. Wobei es durchaus Filamente gibt, wo ich keine besondere Notwendigkeit sehe, da diese auch im ungetrockneten Zustand sehr gute Ergebnisse liefern. Diese gut druckbaren Materialien können auch weiterhin in die Vakuumbeutel und den Filamentkarton gehen, denn das braucht etwas weniger Platz als die selbst gebauten Trockenboxen.