Gebogene Smartphone Displays

Früher hatte ich ein Galaxy S8 und dessen „Highlight“ war ein an den Rändern gebogenes Display. Das habe ich dann vor etwa zweieinhalb Jahren durch ein Google Pixel 7 ersetzt, das ein flaches Display hat, also rein theoretisch. Inzwischen ist aber auch hier eine Biegung im Display zu sehen, die so nicht sein soll.

Das Display wölbt sich nach oben.

Der Grund für dieses Feature dürfte der im Gerät verbaute Akku sein, der offensichtlich einen starken Expansionsdrang hat und das Display über ihm nach oben biegt. Also höchste Zeit, das zu beheben bevor mir das Ding in der Hosentasche explodiert.

Garantie oder nicht?

Also erst mal bei Google geschaut, ob so was unter Garantie fällt. Tja, das Gerät wurde im Oktober 2022 gekauft, Garantiezeit 24 Monate, also vorbei. Ist aber kein Beinbruch, da ich damals auch einen Plusschutz abgeschlossen habe um für Unfälle gewappnet zu sein bei denen das teure Display zu Bruch gehen würde. Dass ich diese Versicherung mal für ein Qualtitätsproblem benötigten wurde hätte ich ja nicht gedacht.

Reparaturoptionen

Eine schnelle Recherche ergab, dass ich es bei Saturn wo ich es gekauft habe wohl reparieren lassen kann oder eben an ein Google-Repair-Center schicken kann, wo es dann 7-10 Werktage dauert.

Da ich ungern lange warten möchte woltlte ich also rausfinden, ob ich es hier kurzfristig im Saturn-Laden reparieren lassen kann.

Die KI-Pest

Also ruft man mal bei der Nummer des Saturn-Reparatur-Service an, welches die identische Nummer für den Laden hier ist, also eine zentrale Sammelnummer mit einem nachgeschalteten Menü-System, damit der Kunde maximal viel Zeit verplempern kann bis vielleicht zu einem Menschen vordringen kann.

Also versucht mich durch alle Menüs zu tasten, bis ich am Ende beim Thema Reparatur angekommen bin. Dann die Frage: „Haben sie einen Plusschutz? Dann tippen sie die 1“.
Ja, habe ich. Und schon heißt es: „Geben sie die ersten 5 Stellen ihrer Vertragsnummer ein“. gemacht und dann die nächsten Stellen.

Und dann hieß es reproduzierbar: „Wir können keinen solchen Vertrag finden.“ Ups? Aber das ist genau die Vertragsnumer die auf meinem Kaufbeleg steht. Ja, vielleicht hab eich mich ja vertippt, aber nachdem es auch beim zweiten Mal an der Stelle nicht weiter ging habe ich es dann versucht, Infos zum Laden hier zu bekommen.

Da bin ich nach ein paar „automatisieren Fragen“ nach deren Beantwortung ich seltsamerweise Tippgeräusche hörte am Ende doch bei einer Dame gelandet, die ich aufgrund ihres Akzentes irgendwo im indischen Subkontinent vermute. Aber hey, die Technik wird besser, bald gibt es wohl auch KI-Systeme die dann den Akzent noch entfernen.

Und die Auskunft ob das zeitnah im Laden repariert werden kann weil die notwendigen Ersatzteile vorrätig sind konnte dann nur mit „da müsen sie im Laden nachfragen“ beantwortet werden. Ja, würde ich ja gerne wenn ich eine Telefonnummer vom Laden hätte.

Erst mal die Versicherung abklären

Also dann erst mal versuchen abzuklären, warum die KI nach Eingabe meiner Versicherungsnummer behauptet dass ich keine Versicherung hätte. Also erst mal den Versicherungsvertrag gewältzt um zu sehen, wo ich die online erreichen kann, denn die von der Telefon-KI empfohlene Plusschutz.com Adresse leitet mich zu Zurich-Verscherung weiter.

Als ich dann festgestellt habe, dass ich wohl bei Squaretrade in Mala versichert bin konnte ich zumindest auf die Websetite gehen. Da muss man aber dann erst mal ein Kundenkonto erstellen, natürlich mit der Mail-Adresse die man beim Vertragsabschluss angegeben hatte und die natürlich nirgendwo in den Unterlagen vermerkt ist. Zum Glück habe ich nur eine Haupt-Email und das war dann auch die richtige.

Dann konnte ich mein Problem schildern, ein paar Formulare ausfüllen und am Ende sogar sagen, dass ich das Smartphone hier im Saturn reparieren lassen will. Kurze Zeit später eine Bestätigungsmail, dass ich das Ding jetzt dort hinbringen kann und es ohne extra Kosten (außer Benzin, Parkhaus) repariert werden wird.

Vorher natürlich ein Backup, aber das mach Google ja zum Glück eh automatisch. Und dann ein Factory-Reset um alle Daten vom Gerät zu tilgen. Ok. Bis dain muss ich aber erst mal mein altes Galaxy-S8 wieder einrichten, denn ich habe ein paar MFA-Tokens auf dem Phone und möchte nicht den Ast absägen auf dem ich sitze, denn sonst kann ich mich womöglich nicht mehr ins Firmennetz einloggen.

Was lerne ich daraus

Auf der einen Seite kann man jetzt sagen, hey gut, dass Du damals diese Versicherung abgeschlossen hast. Auf der anderen Seite kostet mich der Spaß 11,99€ im Monat, also über 2,5 Jahre habe ich bislang knapp 360 Euro an die Versicherung gezahlt. Eine Akkutausch beim Google-Service hätte etwa 130 Euro gekostet. Aso auch wieder weitaus weniger.

Auf der anderen Seite habe ich mir in den letzten Tagen auch mal anderes Smartphones angesehen und was mir da besonders positiv auffiel war das Fairphone 5 das nicht nur einen selbst tauschbaren Akku hat sondern bei dem man fast alle Komponenten selbst tauschen kann. Ok, es kann keine induktive Aufladung des Akkus, aber ansonsten sieht es sehr gut aus und mit der Option, dass man ausgelutschte USB-Buchsen eben auch selbst einfach tauschen kann ist das Laden über Kabel dann auch keine Gefahr mehr.

Sollte ich also jemals wieder ein neues Smartphone brauchen, dann wird die Tendenz stark in die Richtung gehen, dass man es selbst reparieren kann. Ok, bei Fixit gibt es zwar eine Anleitung wie man das selbst machen kann, aber dafür müsste ich womöglich mehr Werkzeug kaufen das ich noch nicht in der Schulbade habe. Beim Galaxy S8 habe ich übrigens mal den Akku aus genau den gleichen Gründen getauscht, und dabei ist mir damals die hintere Gehäuseabdeckung zerbröselt, also musste ich die auch als Ersatzteil bestellen. Da lobe ich mir dann doch Hersteller, die den Akkutausch einfach als „Normalität“ ansehen und man so wie früher das ohne Spezialwerkzeug in einer Minute erledigen kann.

Nun denn, dann werde ich mal das Gerät platt amchen und zur Repartur bringen und danach wieder berichten wie es gelaufen ist.

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