Gestern habe ich mein Pixel-7 Smartphone zur Reparatur abgegeben und da ich das Phone aber als Authenticator für MFA (Multifactor Authentification) brauche habe ich erst mal mein altes Galaxy S8 mit den wichtigsten Apps aufgesetzt. Jetzt bin ich also was die Smartphone-Technk angeht in die Vergangenheit gereist.
Da die Handyhülle die ich für das S8 damals gekauft habe schon arg abgenutzt war habe ich mir am 3D-Drucker schnell mal eine neue Hülle1 aus PETG gedruckt.

Beim Aufsetzten des alten Phones kam dann auch raus, dass manche Apps auf der alten Android-Version gar nicht laufen. So ist mein RSS-Reader „Inoreader“ nicht mehr da, auch die App zur Steuerung meiner Hörgeräte kommt mit Android 9 nicht klar und so kann ich jetzt erst mal auf die Bluetooth-Funktionen der Hörgeräte verzichten.
Gute Frage von der Ehefrau
Neulich hat meine Frau dann auch die Frage gestellt, die mir ebenfalls schon lange im Kopf rum geht: Warum habe ich in meinen Smartphones das Problem mit aufgeblähten Akkus und weder sie (5 Jahre altes Samsung) noch unser Sohn (4 Jahrte altes Samsung) haben solche Probleme, während bei mir nach einiger Zeit sowohl im S8 als auch nun im Pixel-7 der Akku einenen Expansionsdrang verspürte.
Der Unterschied der mir spontan einfällt ist, dass meine Geräte alle induktiv geladen wurden, das war damals gerade in und ist natürlich sehr bequem weil man kein Kabel mehr anstöpseln muss. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob das tatsächlich gut für den Akku ist. Also mal die Suchmaschine anwerfen.
Die FutureZone hat einen recht ausführlichen Artikel2 darüber und schreibt, dass eines der Probleme beim induktiven Laden wohl die Wärmeentwicklung ist. Und dieses Problem verschärft sich, wenn die Spulen im Ladepad und im Smartphone nicht deckungsgleich zu liegen kommen, etwas, was bei den meisten Ladestationen die ich nutze wohl passiert.
Und tatsächlich ist mir beim Installieren des alten Galaxy S8, welches dann auch immer mal wieder auf die indiktuve Ladestation gelegt wurde aufgefallen, dass das Gerät langsam zum Handwärmer mutierte. Also habe ich mal mein Infrarot-Thermometer geholt und gemessen, das Gerät war knapp um die 39° C warm.
Auch die Firma Anker, von der ich induktive Ladepads gekauft habe, weist in einem Blogartikel3 auf das Problem der Wärmeentwicklung hin. Ein weiterer Aspekt den sowohl Anker als auch FutureZone erwähnen sind die Ladezyklen. Für den Akku ist es möglicherweise gar nicht so gut, wenn das Smartphone die meiste Zeit in der induktiven Ladestation steht und dann nur kurz raus genommen wird wenn man mal raus geht, also mein seit 3 Jahren typisches HomeOffice Nutzungsszenario. Vielleicht wäre es viel günstiger, den Akku nur noch einmal am Tag (oder in der Nacht) zu laden und das Gerät dann durchaus auch mal ohne ständiges Nachladen auf den Schreibtisch stellen.
Update: Gerade hat mich noch über Mastodon dieser sehr interessante Artikel4 erreicht, den ich natürlich auch in den Footnotes verlinke. Dazu kam dann auch der Hinweis, dass moderne Android-Systeme eine Ladebegrenzung auf z.B. 90% der Kapazität haben was für den Akku langfristig auch schonndender sein sollte. Das Android 9 von meinem Galaxy S8 hat so was aber noch nicht, da ist unter dem Punkt Akku eher eine „Verbrauchsoptimierung“ vorgesehen um die Laufzeit des Smartphones zu erhöhhen.
Umstetzung
Nach dieser Erkenntnis habe ich mich dann erst einmal entschlossen, die induktiven Ladestationen außer Betrieb zu nehmen. Und dann hatt der 3D-Drucker weider Arbeit bekommen, für den Schreibtisch hier im Keller habe ich einen einfachen Handy-Halter5 gedruckt, der recht gut aussieht.

Für den Nachttisch neben dem Bett gab es dann auch noch einen Smartphone-Halter6 der unten dann auch ausreichend Platz für das Ladekabel hat.

Ich werde also jetzt mal auf das kabelgebundene Laden umstellen und beobachten, wie gut ich damit über die Runden komme und ob das Problem mit aufgeblähten Akkus langfristig dann immer noch auftritt.