Wer mich kennt, der weiß, dass ich gerne den Überblick habe. Was meine Aufgaben angeht, so habe ich mich dem GTD-System verschrieben und fahre gut damit. Eine der anderen Baustellen ist jedoch der Überblick, über das was wir an Vorräten im Haus haben. So haben wir im Keller einen Vorratsraum in dem sehr viele Vorräte sind, aber eigentlich kaum noch Überblick darüber, was wir da alles haben. Das soll sich jetzt aber ändern, denn ich habe eine neue App gefunden die mir hier tatsächlich helfen kann.
Ich habe ja schon lange mehr oder weniger erfolgreich versucht, zumindest den Inhalt meines Gefrierschrankes in einer Vorrats-App zu katalogisieren, aber hier war das User-Interface eher nicht so toll und die App war auch sonst etwas gewöhnungsbedürftig in der Bedienung. Als mich dann das GTD-System an die anstehende Inventur im Gefrierschrank erinnert hat bekam ich wieder Bauchschmerzen und die totale Unlust, mich weiter mit dieser App abzumühen. Etwas anderes musste her.
Also bin ich mal in den Google-Playstore gegangen und habe gesucht. Die üblichen Suchbegriffe wie „Vorrat“, „Freezer“ usw. Am Ende bin ich dann auf die Pantrist-App gestoßen und habe mich entschieden diese auszuprobieren. Das erschien mir von den Screenshots her zumindest einen zweiten Blick wert. Und, als großer Pluspunkt für mich, es gibt nicht nur die Smartphone-App, sondern eben auch eine Browser-App die im Webbrowser funktioniert. Und wenn man ein Benutzerkonto anlegt, dann kann man die Listen zwischen den Geräten synchronisieren.
Erster Eindruck
Also gut, probieren wir das mal aus. In der Browser-App mal das Grobgerüst für meinen Vorratsraum angefangen, ein Regal mit Fächern, ein Gefrierschrank mit Fächern. Das ist einfacher am PC erfasst als am Smartphone. Als dann diese Struktur am PC fertig war, da sah ich am Smartphone erst mal nix. Also Logout auf beiden Geräten, Login again und ja, da war es dann.
Da ich nun unsicher war wie das mit der Gerätesynchronisation läuft habe ich einfach mal den Entwickler per Mail angeschrieben. Und innerhalb von einem halben Tag eine Antwort bekommen, nämlich dass es kein Intervall gibt sondern live synchronisiert werden müsste. Habe ich dann mal getestet in dem ich einen Artikel erfasst habe und tatsächlich als ich vom Vorratsraum zum PC ging war der Artikel auch schon am PC sichtbar. Cool.
Und weil das alles so schön rund läuft und ich mir von dem Programm eine echte Erleichterung im Haushalt verspreche habe ich dann auch gleich mal ein Premium-Abo abgeschlossen für 2 Nutzer, meine Frau (die noch nix von ihrem Glück weiß bis sie diesen Blogartikel liest) und mich. Und dann bin ich mal ran gegangen und habe angefangen den Inhalt des Gefrierschrankes im Keller zu erfassen.
Artikel erfassen geht super schnell
Dabei bin ich einfach so vorgegangen, dass ich eine Schublade nach der anderen aus dem Gefrierschrank katalogisiert habe, also Schublade raus, alles ausbreiten, erfassen und wieder rein in die Schublade.
Das Erfassen geht, wenn man Glück hat über den Barcode-Leser. Viele meiner Pakete im Gefrierschrank sind über Barcode bekannt, dann gibt es auch gleich ein Bild von der Packung und was auch schön ist, eine Nährwerttabelle. Wenn man selbst was eingefroren hat, dann muss man es eben per Text eingeben und selbst ein Bild aufnehmen. Das Bild kann nach der Aufnahme in der Größe angepasst werden, doch in der aktuellen Version sind Größenänderungen schon etwas knifflig, da sie gerne mit Wisch-Gesten verwechselt werden. Nico (der Entwickler) will hier aber bald Verbesserungen vornehmen.
Dann noch so Dinge wie Gewicht und Mindeshaltbarkeitsdatum erfassen, eventuell eine Kategorie, oft wird aber anhand der Beschreibung schon recht gut eine Kategorie zugeordnet.
Damit ist ein voller Gefrierschrank relativ schnell erfasst und am Ende sieht es am Smartphone z.B. so aus:

Und die gleiche Ansicht habe ich natürlich auch am PC.

Weitere Funktionen
Aktuell nutze ich die App rein für die Erfassung meiner Vorräte, aber es ist auch eine Einkaufsliste integriert, die vielleicht irgendwann auch unsere bisherige Einkaufslisten-App ablösen wird. Das wird die Zukunft zeigen.
Interessant ist auch die Funktion, sich Rezepte anzeigen zu lassen. Das könnte bei der üblichen Frage „Was kochen wir heute?“ weiter helfen, zumal man sich Vorschläge auch basierend auf den Vorräten ausgeben lassen kann.
Für das Thema „Vorräte“ gibt es auch einen „Inventurmodus“, da kann man relativ schnell abhaken, ob ein Vorrat noch vorhanden ist oder eben nicht. Das wird mich dann in ein paar Wochen betreffen wenn mich das GTD-System wieder an die Gefrierschrank-Inventur erinnert“.
Wie geht es weiter
Nachdem ich jetzt relativ flott den Inhalt meines Gefrierschranks katalogisiert habe möchte ich natürlich weiter machen und auch unsere sonstigen Vorräte katalogisieren, das wird zwar etwas Zeit brauchen, aber dafür haben wir dann den Überblick.
Zudem möchte ich dann auch mal die Einkaufsliste ausprobieren und natürlich auch rausfinden wie sich die App im Alltag bewährt. Also wenn uns z.B. einfällt, dass wir morgen die Fischstäbchen machen, dann muss ich die ja irgendwie aus dem Vorrat „ausbuchen“, und das sollte möglichst einfach aber trotzdem „idiotensicher“ sein, also mich vielleicht vor groben Fehlern schützen.
Mein Fazit nach 3 Tagen
Der erste Eindruck hat sich bestätigt, Pantrist scheint tatsächlich die App zu sein, nach der ich so lange gesucht habe. Natürlich gibt es ein paar „Issues“ mit der Benutzerführung, z.B. ist es nervig dass ich bei jedem erfassten Artikel ganz nach untern scrollen muss um zum „Artikel speichern“-Knopf zu kommen oder der Umstand, dass ein Tipp auf das Kamerasymbol oben am Bildschirm unten am Bildschirm ein Menü aufmacht ob man die Kamera nutzen will oder ein Bild aus der Galerie nutzen will. Aber das sind Kleinigkeiten an die man sich gewöhnen kann. Ganz positiv ist, dass der Entwickler schnell und gut antwortet, bei anderen Apps bei denen ich Fragen zu Problemen hatte war das teilweise ganz anders.
Insgesamt von meiner Seite also erst mal 5 von 5 Sternen, denn die App hat sehr viel Potential und die Kosten bewegen sich in einem akzeptablen Rahmen, bei meiner Suche nach einer solchen App habe ich auch welche gefunden die deutlich dreistellige Euro-Beträge für die Profi-Version haben wollten. Da sind knapp 20 Euro im Jahr echt ein Schnäppchen, vor allem wenn man bedenkt, wie viel Lebensqualität der Überblick über die Vorräte im Haus bedeuten kann.
Ich hatte vor 2-3 Jahren auch mal eine Inventur mit einer App gemacht. Es nahm einige Zeit in Anspruch. Das Problem ist jedoch, auf Stand zu bleiben.
Ich habe mir die App angesehen und mich auch wieder an die Arbeit gemacht. Die App ist beim Erfassen hilfreich (man kann z.B. auch angebrochene Packungen erfassen). Die „Issues“ kann ich nicht nachvollziehen: Speichern kann man über das „Disketten“-Symbol oben rechts; ich werde nicht gefragt, ob Kamera oder Dateien.
Für „auf Stand bleiben“ gibt es einen Inventur-Modus, da könnte man also regelmäßig nachschauen und „ankreuzen“, was noch da ist. Mit der Einkaufsliste muss ich mal schauen, wie ich das nutze.
Dass es neben der Mobil-App auch eine Web-App gibt, finde ich positiv, so kann man und frau sich leichter zusammen das Inventar ansehen.
Vielen Dank auf jeden Fall für die Anregung.
Ja, das auf dem aktuellen Stand bleiben ist die eigentliche Challenge. Also immer wenn man was von den Vorräten holt diese dann auch in der App reduzieren. Zum Glück habe ich in meinem GTD-System regelmäßige Inventuren geplant.
Das Save-Icon habe ich mittlerweile auch entdeckt, manchmal ist man echt blind. Meine Frau sagt das liegt am Y-Chromoson. 😉