Wenn ich ein neues Filament für meinen 3D-Drucker bekomme, dann wird von diesem Filament ein Sample1 gedruckt und in die ensprechende Box einsortiert. Im Laufe der Zeit haben sich da schon einige Muster angesammelt wie man auf diesem Bild sehen kann:

Der „Trick“ bei diesen smarten Samples ist ja, dass jedes einen NFC-Chip enthält auf dem dann was gespeichert ist. Bislang habe ich da nur 3 Zeilen Text mit Hersteller, Material und Farbe gehabt.
Das hat auch soweit ganz gut funktioniert, man hält das Sample ans Smartphone und schon liest dieses den Tag und zeigt an was da drauf ist. Hier mal ein Beispiel von meinem Galaxy S8:

Bei meinem Pixel 7 sieht es aber mittlerweile anders aus. Der NFC-Tag wird ignoriert wenn ich den ans Smartphone halte, da muss ich dann schon explizit die NFC-Tools starten und auf „Lesen“ klicken, dann wird der Tag gelesen, aber leider nur verkürzt angezeigt.
Ich vermute mal, dass dieses Verhalten von der „Mobiles Bezahlen“-App kommt, die ja auch ständig am NFC-Reader lauscht, aber es könnte natürlich auch ein Feature der lezten Android-Version sein. Wie dem auch sei, die komfortable Lösung mit Tag ans Smartphone halten und dann den Text sehen geht nicht mehr.
Also habe ich rum probiert, denn auf der anderen Seite funktionieren meine Home-Assistant-Tags ja weiterhin problemlos. Also mal einen Tag mit einem Link auf diese Webseite geschrieben, ans Smartphone gehalten und schon geht der Browser auf und öffnet den Link.
Damit ist klar, ich brauche irgend ein System um für jedes Sample eine statische Webseite zu machen, die nicht besonders toll aussehen muss, aber eben das enthält was ich haben will. Und vielleicht sogar noch mehr.
Nun klar, statische Websites, das haben wir ja schon „programmiert“ als das Web noch in den Kinderschuhen steckte, aber ich will natürlich trotz allem etwas Komfort. Also mal geschaut, welche Tools man 2025 so für statische Seiten nimmt und da wurde mir dann Hugo2 empfohlen. Mein openSUSE 15.6 hier hat eine etwas angestaubte Version, aber zum Ausprobieren reicht es allemal.
Nach dem durcharbeiten einiger Tutorials bin ich dann schon in der Lage, mal eben eine statische Webseite zu bauen, die aber immer noch holprig ist. Also wühle ich mich durch die Online-Dokumentation und finde das archetypes-Verzeichnis in dem für alles was man erzeugen will „Schablonen“ vorhanden sind. Also machen wir ein einfaches Template, das dann die drei Punkte „Hersteller“, „Material“ und „Farbe“ enthält. Blöd nur, dass man das immer noch von Hand editieren muss.
Aber wozu bin ich Senior Automation Engineer? Also weiter gewühlt. Am Ende habe ich ein Lösung bei der jedes Filament-Sample eine statische Seite bekommt nämlich unter „content/pages/<hersteller>/<Material>-Farbe.md“.
Ich tippe also nur noch
$ hugo new content pages/Jayo/PETG-Rot.md
Und Hugo legt dann die Datei „PETG-Rot.md“ unter „content/pages/Jayo/“ an, und versorgt auch meinen Vorlage mit den passenden Werten.
Das heißt, dass ich eine rudimentäre statische Webseite für ein Sample mit einer Zeile in der bash anlegen kann. Mit „hugo server -D“ kann man dann unter localhost:1313 schauen wie das aussehen würde und mit „hugo“ ohne weitere Parameter erzeugt Hugo die statische Seite im Verzeichnis „public“. Die kann man dann auf den Server schieben, ich habe mir hier eine Subdomain bei meinem Webhoster gemacht, welche meine statische Webseite3 enthält.
Da ich als Taxonomy „Hersteller“ und „Material“ genommen erzeugt Hugo auch Indexe mit eben „Herstellern“ und „Material“. Und da jedes Sample eine eigene statische Seite hat kann man auf dem NFC-Tag dann den Link dorthin speichern. Und wenn ich so einen Tag dann ans Pixel 7 halte, dann geht der Brower auf und zeigt das an:

Und ja, es gibt einen Abschnitt „Hinweise“ wo man eben noch mehr eintragen kann, wenn man will. Also z.B. Empfehlungen des Herstellers mit welchen Parametern das Filament gedruckt werden soll, eigene Erfahrungen usw. Auch ein Link zum Lieferanten für Nachbestellungen wäre denkbar.
Das ganze System residiert hier lokal in einem Git-Repository das ich auf Codeberg4 verwalte. Damit können Änderungen nachverfolgt werden und evtl. will ja jemand das nutzen und sich einbringen.
Jetzt muss ich nur noch alle Tags in den Samples neu beschreiben und dann habe ich das System so wie ich es mir vorgestellt habe.