Über Rainer

Diplom-Informatiker, Baujahr 1961, Vater von 2 Kindern, Hundehalter, Sportschütze und Vereinsvorstand, Hobbymusiker (mit zweifelhaftem Erfolg), politisch interessiert, Leseratte, Freizeit-Philosoph und letztlich Blogger.

Petition gegen die Einführung von Zensur

Unser Dreamteam in Berlin plant jetzt die Einführung von Internet-Zensur unter dem Deckmantel von „Kinderporno-Sperren“. Die Newsticker sind voll mit Meldungen zu dem Thema und in den Kommentaren ist eigentlich schon alles gesagt was zu sagen ist. Trotzdem zeigt sich unsere politische „Elite“ höchst uneinsichtig und daher hat jetzt ein netter Mensch eine Petition gestartet um diesen Unsinn aufzuhalten. Und obwohl diese Petition erst 4 Tage online ist haben mittlerweile schon über 47.000 Mitbürger unterschrieben!

Trotz allem nochmal der Hinweis auf diese Aktion, jeder der verhindern will dass Deutschland wieder zum faschistischen Polizeistaat mutiert möge sich bitte als Unterstützer dieser Petition eintragen.

USB MIDi Kabel und Linux

Am Wochenende habe ich mir ein USB-MIDI-Kabel besorgt damit ich mal ein wenig die MIDI-Fähigkeiten von Linux ausprobieren kann. Bei MusicWorld konnten sie allerdings nicht sicher sagen, ob das Kabel mit Linux funktionieren wird, also bin ich da nochmals mit meinem Notebook angerückt und wir haben das gleich vor Ort ausprobiert. Die Ausgabe von dmesg hat immerhin verraten, dass der Kernel das Ding erkennt und wohl auch einen Treiber lädt, also habe ich das Ding gekauft und nach Hause genommen.

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Neuer Akku für den Palm

Mein Palm Tungsten E hat mittlerweile gut und gerne 6 Jahre auf dem Buckel. Dementsprechend gut hat sich auch die Akku-Laufzeit entwickelt. Am Schluß konnte man quasi zugucken, wie man ganz schnell von 100% Volladung in den kritischen Bereich runterführt.

Zeit also für einen neuen Akku. Ich habe mir bei PDA Square einen Hochleistungsakku geleistet der statt der 850 mAh nun 1400 mAh hat. Um den Akku zu tauschen muß man das Gerät öffenen und den alten Akku der mit Doppelklebeband fixiiert ist relativ gewaltvoll entfernen. Die Drähte vom Akku sind gelötet, hier braucht man also ein gute Lötstation um die alten Drähtchen weg und die neuen hinzulöten.

Ist im Prinzip alles kein Problem, beim Zusammenschrauben gabs dann aber schon Streß. Der Hochleistungsakku ist wohl geringfügig dicker als der Oritinalakku, d.h. das Gehäuse ist nicht mehr ganz dicht. Problematisch ist auch, dass man durchaus im zusammengeschraubten Zustand dann zwei Problem haben kann:

  • der Digitizer arbeitet nicht mehr korrekt weil er wohl aus irgendeiner mechanischen Spannung im Gehäuse zuviel Druck kriegt.
  • Der Lautsprecher funktioniert nicht mehr.

Ich habe meinen Palm mehrmals nochmals auseinandergenommen und zusammengeschraubt bis ich endlich zufrieden war.
Der nächste Ärger kam dann mit dem Einspielen des Backups. Ich habe CardBackup im Einsatz welches mir jede Nacht ein Backup vom Palm auf die SD-Karte zieht. Dummerweise hat der Komplett-Restore aller gesicherten Daten nur dazu geführt, daß sich das Ding beim nächsten Reset komplett mit irgendeiner Fehlermeldung (wahrscheinlich aus Datebk 6) aufgehängt hat. Also durfte ich den mühsameren Weg gehen und Teil-Restores machen, immer mit dem Damoklesschwert des nächsten Fehlers über einem.
Mittlerweile habe ich aber alle „mission critical“-Apps wieder drauf und der Akku ist immer noch bei 70%, vorher wäre er wohl nach dieser intensiven Nutzung schon leer gewesen.

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Linux Info Tag 2009

Am Samstag war es soweit, der 8. Augsburger Linux Info Tag fand statt. Ich hatte die große Ehre zu Beginn die Keynote  halten zu dürfen. Da war der Hörsaal in der Hochschule auch ziemlich voll und ich bin zum Schluß hin ein wenig in Zeitnot geraten und mußte etwas flotter über die letzten Seiten gehen.
Trotzdem scheine ich den Geschmack des Publikums getroffen zu haben, denn danach wurde kein faules Obst geworfen sondern es wurde applaudiert. Besonders grinsen mußte ich über die Frage einer Dame, ob mein Beruf „Motivator“ sei. Vielleicht sollte ich doch eine Karriere in der Politik einschlagen.

  Keynote LIT 2009 (79,1 KiB, 3.684 hits)


Nach der Keynote ging es im 45 Minuten-Takt durch das Vortragsprogramm. Ich habe meine Videokamera im Vortragsraum stehen lassen und vor jedem Vortrag eine neue Casette eingelegt, das wird mich jetzt dann wohl eine Weile beschäftigen, dieses Material in DVDs zu schneiden.
Interessant für mich war der Vortrag über KDE4.2, auch wenn ich als Debian/Lenny-Nutzer noch nicht in den Genuß von KDE4 komme. Der Vortrag über GIMP war auch voll belegt und sehr lehrreich. Am Ende des Vortragsprogramms durfte ich dann meinen Video-Vortrag  halten, derwar aber vergleichsweise schwach besucht da parallel ein Vortrag über Openoffice lief der für viele Besucher wohl interessanter war.

  Video - Von der Kamera bis zur DVD (PDF) (2,1 MiB, 3.910 hits)

  Video - Von der Kamera bis zur DVD (Openoffice) (2,8 MiB, 4.509 hits)


Insgesamt betrachtet war der LIT wohl wieder ein voller Erfolg, wir hatten einiges an Besuchern und konnten auch manche gute Diskussion führen. Und die Stände von FSF, Debian und diversen Projekten waren auch immer gut besucht. Da freuen wir uns aufs nächste Jahr.

Der Linux Info Tag 2009 rückt näher

Dieses Jahr werde ich zwei Vorträge beim Linux Info Tag der LUGA machen. Zum einen die Keynote zur Eröffnung, an der feile ich noch die letzten Kanten weg, so dass die Ansprache rund wird. Zum anderen gibt es am Nachmittag dann einen Vortrag über Videoschnitt. Den habe ich mittlerweile fertig und das PDF dazu in meinem Download-Bereich bereitgestellt.

Die Keynote bleibt allerdings bis nach der Ansprache geheim, soll ja auch eine Überraschung werden.

Wie katalogisiert man 1000 Musik-CDs

Aufgabe: Du hast zwei große Standregale voll mit Musik-CDs und willst die mal irgendwie im Rechner katalogisiert haben. Wie macht man das ohne für Wochen beschäftigt zu sein?

Das Mittel der Wahl heißt Tellico und ist ein sehr gute App um genau solche „Sammlungen“ zu verwalten. Um so einen Berg von Musik-CDs zu erfassen könnte man wie folgt vorgehen:

  1. CD in das CD-Laufwerk des Rechners einlegen
  2. Tellico in der CDDB (bzw. ihrem Nachfolger) die CD suchen lassen
  3. Die gefundene CD in die eigene Sammlung übernehmen

Würde bedeuten: 1000 mal Schublade auf, 1000 mal CD rein, 1000 mal Schublade zu.
Erscheint mir zu langwierig und zu nervenaufreibend.

Zum Glück bietet Tellico auch eine Suchfunktion im Internet nach Schlüsselwörtern. Damit kann man schon recht schnell recht viel finden. Die Krönung ist aber, daß z.B. die Suche bei Amazon auch über die EAN erfolgen kann.

Das war dann der Moment um in ebay mal schnell einen 30 Euro Barcode-Scanner zu kaufen. Der kam heute an und erste Tests sind sehr zufriedenstellend. Innerhalb von kurzer Zeit habe ich 78 CDs in meine Sammlung aufgenommen, allerdings auch festgestellt, daß manche meiner CDs so alt sind, daß sie nicht bei Amazon gelistet sind.

Besonders schön ist auch, daß man in Tellco weitere Felder wie z.B. den „Lagerplatz“ definieren kann und die Sammlung danach gruppieren kann. D.h. ich katalogisiere jetzt eine Reihe im Regal, selektiere alle Einträge die noch keinen Lagerplatz haben und weise diesen global z.B. „Türregal Reihe 3“ zu. Und schon haben alle gerade eingelesenen CDs einen Lagerplatz zugewiesen was die Wiederauffindbarkeit signifikant verbessern dürfte.

D.h. die Feierabendbeschäftigung der nächsten Tage ist gesichert. Das gleiche werde ich dann auch mit meinen Fachbüchern machen und den DVDs. Bis Ostern sollte alles im Rechner sein.

Willkommen Lenny

Am Valentinstag wurde Debian GNU/Linux 5.0 (Codename „Lenny“) offziell freigegeben. Heute, am Montag danach habe ich angefangen meine Rechner umzustellen.
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Seehofer will den Daten Turbo für alle

Die AZ berichtet heute über die neueste Idee von Ministerpräsident Seehofer, das konnte natürlich nicht unkommentiert bleiben.

unserem Herrn Ministerpräsident Seehofer muß man ja förmlich zu seiner göttlichen Eingebung gratulieren: Infrastruktur gehört zu öffentlichen Daseinsvorsorge und ihre Bereitstellung soll durch Staat und Kommunen erfolgen. So ganz neu ist diese Idee aber gar nicht. Gegner des Neoliberalismus predigen das seit langem, besonders wenn man sieht daß die Privatisierung von Infrastrukturaufgaben den Steuerzahler langfristig teuer zu stehen kommt. Und auch das Netz, das jetzt den Turbo benötigt haben wir vor einigen Jahren in private Hände überführt, denn der Staat ist ja zu schwerfällig und zu ineffizient. Nun stellt sich heraus, daß der private Netzbetreiber die Infrastrukturaufgaben nicht erfüllen kann bzw. will, denn natürlich kostet diese Infrastruktur im ländlichen Raum erst mal mehr Geld als sie über Gebühren wieder reinbringt. Also muß der Staat wieder zur Hilfe kommen und die Kosten der Infrastruktur tragen damit die Gewinne aus dem Betrieb weiterhin privatisiert werden können, oder was? Da können wir eigentlich nur hoffen, daß der angesichts der Finanzkrise verschobene Börsengang der Bahn bis zum Sankt-Nimmerleinstag verschoben wird.

Randnotiz: In der Mail an die AZ habe ich Seehofer fälschlich zum Innenminister befördert. Muß wohl an dem Beißreflex liegen den ich gegenüber Innenministern habe. 🙂

Migration zwischen Mail-Clients leicht gemacht

Bislang habe ich meine Mails mit KMail gelesen, aber das muß nicht der Weisheit letzter Schluß sein. Ich bin daher dabei, in Richtung Mozilla-Thunderbird zu migrieren. Das Problem sind die lokal abgelegten Mails, denn natürlich legt KMail die nicht unbedingt in dem Format ab wie sie Mozilla problemlos importieren könnte.

Die Lösung für dieses Dilemma ist bei einem Linux-System allerdings trivial. Ich habe mir einfach einen lokalen Dovecot als IMAP-Server installiert. Das war in ein paar Minuten konfiguriert und dann kann man alle Mails aus dem lokalen Bereich von KMail auf den neuen IMAP-Server schieben.

Und wenn dieser Server dann in Thunderbird ebenso eingetragen ist hat man sofort wieder alle Mails verfügbar ohne sich noch groß Gedanken zum Import machen zu müssen. Die meiste Arbeit war dann tatsächlich das „Aussortieren“ von uralten Mails die eigentlich keinen mehr interessieren.

Banker wollen Bonuszahlungen

Heute der Aufmacher in der AZ. Die armen Manager der Dresdner Kleinwort Bank wollen ihre versprochenen Bonuszahlungen in Hööhe von 400 Millionen notfalls einklagen. Da war dann einfach der folgende Leserbrief fällig:

wäre das was wir gerade als Finanzkrise erleben nicht sowieso schon ein Fass ohne Boden könnte man sagen, das schlägt dem Fass den Boden aus. Da „erwirtschaften“ die Banker ein Minus im Milliardenbereich und wollen dafür auch noch 400 Millionen Euro an Bonuszahlungen.

400 Millionen sind viel Geld. Damit könnte man zum Beispiel 117 Jugendzentren zu je 3,4 Millionen Euro bauen und müßte nicht, wie wir im Beilagenteil lesen das Gebäude auf eine Billigschachtel für die Hälfte des Preises zurechtstutzen.

Andersrum sind 400 Millionen aber auch Peanuts, verglichen mit den mittlerweile 102 Milliarden Euro die wir in eine einzige Bank, die HRE, pumpen. 102 Milliarden Euro sind mehr als ein Drittel des Bundeshaushaltes 2008! Für eine einzige Bank wird also ein Drittel des Bundeshaushaltes eine Jahres verheizt. Ich hoffe stark, dass sich der Wähler im Herbst daran erinnert, denn dann darf sich die aktuelle Regierungskoalition warm anziehen.

Und auch das Engagement des Staates bei der Commerzbank war ein echtes Schnäppchen, für schlappe 18,2 Milliarden Euro gehört uns jetzt ein Vierteil einer Bank die bestenfalls 4 Milliarden wert war.

Angesichts der offensichtlich nicht zu befriedigenden Geldwünsche der Banker fällt mir eigentlich nur der Spruch des offiziellen Sprachrohrs des Neoliberalismus in Person des Professors Hans Werner Sinn ein der ja im letzten Jahr noch getönt hat es wäre die dümmste Idee des Jahres von seiner Arbeit leben zu wollen. Also liebe Banker, wenn euch eure „Arbeit“ nicht mehr ernährt dürft ihr gerne bei der zuständigen ARGE vorsprechen und Hartz IV beantragen. Thilo Sarrazin wird gerne auch einen ausgwogenen Menüplan beisteuern damit ihr nicht verhungert.