Warum ich Windows nicht mag

Heute war wieder so ein Tag der mich in meiner Abneigung von Windows bekräftigt hat. Was ist passiert? Meine Frau wollte unser USB-Midi-Keyboard welches ich mal günstig eingekauft habe an ihrem Laptop zum Noteneingeben nutzen. Der Laptop hat das superneue Windows 7 drauf und ich dachte, sollte ja kein Problem sein, aber ich habe die Rechnung ohne Microsoft gemacht. Der Gerätemanager zeigt mir das Ding an, mit gelbem Warnsymbol und sonst nix. Treiber gibts wohl nicht.

Stecke ich das Midi-Keyboard hier an meine Linux-Kiste, dann übernimmt der snd_usb_audio-Treiber die Arbeit und es funktioniert einfach. Der Treiber wird dabei gar nicht über Vendor- und Device-ID aktiviert sondern über den läppischen Classcode 1 (Audio) und Subclass 3 (MIDI Streaming). Und dann kann ich das Ding einfach benutzen ohne mir Gedanken machen zu müssen.

An der Windows-Front habe ich eine ganze Weile die Suchmaschinen strapaziert um rauszufinden, dass ich nicht alleine bin und man seit Vista wohl die Treiber für MIDI eingespart hat. Fazit: In der Zeit in der ich bei Windows vergeblich nach einer Lösung gesucht habe hätte ich auf einer Kiste auch Linux installiert. 🙂 Und Plug & Play kann man bei Windows 7 wohl wieder Plug & Pray nennen. Da bin ich einfach froh um mein Linux, da weiß ich wenigstens warum es funktioniert und sehe sogar intime Infos zu dem Ding. Bei Windows habe ich hingegen keinerlei sachdienliche Hinweise wie z.B. Vendor und Device-ID gesehen.

Sound spinnt nach Update auf Lenny

Neulich habe ich endlich auch den Rechner von Cristina von Etch auf Lenny aktualisiert. Die riesige Nebenwirkung davon war, dass der Sound sich danach sehr seltsam verhielt. Ein Rumspielen mit den Mixer-Settings zeigte dann, dass PCM total übersteuert war und die Lautsprecherboxen nur auf den „Front“-Regler reagierten. Gar nicht schön.

Was also ist anders zwischen Etch (wo das problemlos ging) und Lenny? Da hilft ein Blick in die Datei „/usr/share/doc/alsa-base/driver/ALSA-Configuration.txt.gz“. Und das wissen dass die Soundkarte in ihrem PC einen ALC260-Codec benutzt. Letzteres krieg man ja raus, wenn man in „/proc/asound/card#0“ nach einer Datei mit den Infos zum Codec sucht.

Gucken wir dann in die ALSA-Dokumentation zum Treiber „snd-hda-intel“, dann steht da für den ALC260 folgendes:

Der default beim aktuellen 2.6.26-Kernel in Lenny ist also „auto“, früher war das „basic“. Daher habe ich mal einen Versuch mit diesem Model „basic“ (eingetragen als Option für das Modul in „/etc/modprobe.d/sound“) gestartet und siehe da, der Sound tut wieder so gut wie früher.

Probleme mit der Soundkonfiguration

Als ich gestern abend so richtig schön mit der Webcam gespielt habe wollte ich auch gucken, ob das was „luvcview“ als Video aufnimmt auch mit Tonspur kommt. Kommt es nicht, aber ges gibt ja genügend Sound-Recorder unter Linux und ich habe dann mal geschaut, ob das USB-Mikrofon von „Krec“ oder „audacity“ erkannt wird. Letzteres Programm kann das, aber irgendwann später merkte ich, daß ich bei YouTube-Videos keinen Ton mehr hatte und daß die KDE-Systemklänge auch nicht mehr klingen wollten.

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Lenny-Update beendet

So, seit gerade eben rennt meine Kiste mit Lenny. Das Update war zeitintensiv da ich dank der vielen installierten Pakete ca. 3 GB an Updates ziehen mußte und trotzdem konnte ich die meiste Zeit einfach ganz normal weiterarbeiten und die Leute im IRC waren ein wenig neidisch.

Dann hat es aber doch gekracht und die Kiste hat mir einen Kernel-Panic um die Ohren gehauen, wohl ein Problem mit noch nicht richt auflösenden Dependencies oder ein Problem im nVidia Graphiktreiber.

Egal, reboot mit dem alten Kernel und einfach weitermachen, dann halt im Textmodus. Und nach ein wenig Paket-Konfigurieren und Installieren der nVidia-Pakete klappt das auch mit dem Graphikmode wieder.

Auch der Scanner tut ohne Probleme. Ebenso die DVB-Karte. Und die Webcam tut auch out-of-the-box. Jetzt gehe ich aber erst mal schlafen und um die Anwendungsseite kümmere ich mich dann morgen.

Update auf Lenny

Gerade eben habe ich das Update meiner Arbeitskiste hier daheim von Etch auf Lenny angestoßen. Bin mal gespannt, wie schmerzfrei das gehen wird. Kandidaten für Probleme sehe ich hier:

  • nVidia Treiber (gibts jetzt als Binary-Paket, sollte einfach tun)
  • Scanner (bei Etch mußte ich da ein Wrapper-Skript nutzen)
  • Webcam (mal sehen ob man die Module wieder selber compilieren muß)
  • DVB-T-Karte. Die sollte hoffentlich schmerzfrei weiter funktionieren, immerhin aktualisiere ich den  Kernel von 2.6.22 auf 2.6.26.

Aber Zeit wird es, da Lenny ja schon fast ein halbes Jahr draußen ist. Und Debian will ja jetzt feste Releasezyklen machen, da sollte ich dann schon mal updaten bevor Squeeze zu stable wird.

Auf der Softwareseite wird es wohl auch ein paar Anpassungen erfordern. Eines das mir spontan einfällt ist PostgreSQL welches die Basis für LX-Office darstellt. Das habe ich aber prinzipiell schon auf meinem Notebook durchgenudelt und wieder zum Laufen gebracht.

Na ja, der FTP-Download für „aptitude upgrade“ dauert noch ungefähr 40 Minuten und wenn das durch ist kommt „dist-upgrade“ und danach sollte es ausgestanden sein.

USB MIDi Kabel und Linux

Am Wochenende habe ich mir ein USB-MIDI-Kabel besorgt damit ich mal ein wenig die MIDI-Fähigkeiten von Linux ausprobieren kann. Bei MusicWorld konnten sie allerdings nicht sicher sagen, ob das Kabel mit Linux funktionieren wird, also bin ich da nochmals mit meinem Notebook angerückt und wir haben das gleich vor Ort ausprobiert. Die Ausgabe von dmesg hat immerhin verraten, dass der Kernel das Ding erkennt und wohl auch einen Treiber lädt, also habe ich das Ding gekauft und nach Hause genommen.

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Wer baut in Linux eigentlich die Fehler ein?

Gerade eben hatte meine Kiste beim Booten eine längere „Gedenkminute“ weil die 500 GB-Platte mal wieder einen Filesystem-Check haben wollte. Und als sich so nichtsahnend die Meldungen des Kernels beim Booten angeguckt habe hat mich die Erkenntnis getroffen:

PCI: Setting latency timer of device 0000:00:11.5 to 64
Adding 1951888k swap on /dev/hda2.  Priority:-1 extents:1 across:1951888k
EXT3 FS on hda1, internal journal
loop: module loaded
802.1Q VLAN Support v1.8 Ben Greear <greearb@candelatech.com>
All bugs added by David S. Miller <davem@redhat.com>

Jetzt wissen wir wenigestens, wer die vielen Bugs eingebaut hat. Und man sieht, bei OpenSource ist wirklich alles dokumentiert!

Spaß mit IEEE1394

Gestern spätabends habe ich die Firewire-Karte in meinen Rechner eingebaut um damit Videos vom neuen Camcorder in den Rechner zu bekommen. Nach dem ersten Reboot zeigte lspci auch brav das Vorhandensein der Karte an, aber Kdenlive beschwerte sich noch über ein fehlendes dvgrab. Also habe ich das mal schnell installiert und versucht ein Video auf den PC zu übertragen. Reinfall auf der ganzen Linie.

Ich habe dann mal mit anderen IEEE1394-Tools rumgespielt, gscanbus mosert aber, dass das Modul raw1394 fehlt und als ich das mit modprobe laden wollte stellte ich fest, daß es gar nicht da war. Der 2.6.22-Kernel von backports.org implementiert wohl neuere alternative IEEE1394-Treiber, von dem benötigten Modul jedenfalls keine Spur.

Also habe ich mal zum Spaß den alten Debian 2.6.18-Distributionskernel gebootet. Der tut auch problemlos und hat das benötigte Modul. Damit konnte ich dann zumindest sehen, daß die Firewire-Karte funktioniert und mit coriander kontne ich sogar die Camera fernsteuern. Allerdings hat dieser alte Kernel keinen Treiber für meine HVR-1100 DVB-T-Karte. Um beides zu haben war die Lösung also: Wir backen uns einen Kernel.

Auf einem Debian-System macht man das natürlich „the Debian way“ und mit make-kpkg. Da ich den Kernel komplett neu machen musste hat es etwas gedauert und ich habe dann die Folgeaktionen auf den nächsten Tag verschoben.

Heute morgen dann der Testlauf mit dem neuen Kernel. Schön, in Kdenlive konnte ich jetzt im Aufnahmemonitor das Zeugs sehen wie es vom Camcorder kam, aber Aufnehmen und in eine Datei schreiben ging immer noch nicht. In wenig Wählen im Internet brachte dann raus, daß Kdenlive mindestens dvgrab-3.1 braucht und von Debian her hatte es aber nur die Version 1.8. Also habe ich mal die Sourcen zu dvgrab gezogen und wieder kompiliert. Nach ein paar Runden zum Installieren von benötigten Bibliotheken hatte ich ein funktionierendes dvgrab welches auch mit kdenlive will. Mit „kino“ gab es übrigens keine Probleme, das konnte auch mti dem alten dvgrab schon Videos capturen.

Fazit: Nun tut die Capture-Funktion und jetzt muß ich eigentlich dann mal 90 Minuten Video in den Rechner ziehen damit ich mal die erste DVD machen kann. Das werde ich wohl heute abend und morgen machen.

Mein Scanner will mit Kernel 2.6.22 nicht mehr

Gerade eben wollte ich was scannen, aber irgendwie hat das nicht geklappt. Statt das Bild zu scannen hat sich mein Canon LIDE 20 komplett ruhig verhalten. Da ich nicht davon ausgehe, daß er unvermittelt den Geist aufgegeben hat bin ich mal auf die Suche nach potentiellen Verdächtigen gegangen. Was sich seit dem letzten Mal als wir ihn benutzt haben geändert hat ist der Kernel, statt 2.6.18-5-amd64 von Etch fahren wir ja jetzt 2.6.22-3-amd64 von Backports.org. Also mal gesucht ob es da was gibt in Zusammenhang mit dem plustek backend.

Ja, da gibt es was. In diesem Forumsartikel bin ich praktisch auf die Lösung gestoßen und sie funktioniert. Es braucht wohl ein Wrapperskript das den Scanner irgendwie am Leben erhält. ärgerlich, aber immerhin ein schneller Workaround.

DVB-T die Zweite

Heute habe ich mir für meinen PC nochmals eine Hauppauge HVR 1100 PCI Karte besorgt, damit ich Cristina die Artec-Box wieder zurückgeben kann. Laut Linux-TV soll das Ding ab 2.6.18 problemlos laufen, aber so ganz ohne Zicken ging es wieder nicht ab. Zum Glück konnte ich auf die Erfahrungen von der Box zurückgreifen und habe gleich mal geguckt, ob dmesg was zum Thema Firmware ausspuckt. Bingo! Es fehlte mal wieder die Firmware. Aber woher nehmen und nicht stehlen.

Bei Joern (http://www.ende-der-vernunft.org ) wurde ich fündig. Im Kernel-Source-Tree gibt es unter Documentation/dvb ein Script „get_dvb_firmware“ das man ausführbar machen muß und dann mit dem Namen des Devices versehen losschicken kann um die Firmware zu besorgen. Die dann noch nach „/usr/lib/hotplug/firmware“ kopieren und beim nächsten Reboot gibt es keinen Streß mehr.

Problematisch war die Antenne. Bei der Karte ist eine Wurfantenne für Radio dabei, aber nix für DVB-T. Ich habe daher mal die DVB-T-Zimmerantenne von der Artec angeschlossen und mit ihrem Magnetfuß unter dem Schreibtisch am PC montiert. Da sehe ich jedoch nur 3 Sender. Erst mit einem Stück Antennenkabel als Verlängerung und Antennenstandort auf dem Schrank kommen wieder alle 11 Sender hier in Augsburg an.

Erfreulich (im Vergleich zur Artec T1 Box): In Kaffeine einfach nur den Suchlauf gestartet und alle Sender werden automatisch gefunden. Was immer noch nicht geht ist EPG bei den Sendern wie Phoenix und Co. die auf 594 MHz senden.

Morgen werde ich daher mal in der Früh losziehen und eine Zimmerantenne besorgen. Dann kann Cristina die Artec-Box weiternutzen und ich habe die Karte im Rechner. Eine wichtige Sendung zum Aufnehmen steht um 11:40 auf KIKA an, nämlich Heidi. Das hätte heute schon aufgenommen werden sollen, aber meine Tochter die am PC TV guckte war dann so „schlau“ 2 Minuten vor Heidi Kaffeine zu beenden obwohl ich ihr eingeschärft hatte, ja nix anzufassen. Für die Zukunft heißt das „redundatentes“ Aufzeichnen, dann steigt die Chance daß wir den Stream nicht verpassen.

Was ich dann irgendwann wenn ein wenig mehr Zeit ist probieren will ist der S-Video-Input der Karte. Ich habe ja noch eine uralte Hi-8-Kamera rumliegen und vielleicht kann ich damit dann endlich Videos von der Kamea digitalisieren. Das wäre schön.

Ein gutes Videoschnittprogramm habe ich heute über die Linux Weekly News gefunden. Dort stand heute ein Artikel über DVD-Authoring und in den Kommentaren ein Verweis auf kdelive . Das habe ich mir mal angesehen und das sieht als „Schnittprogramm“ sehr gut. aus.

Was jetzt noch fehlt ist ein wenig mehr Plattenplatz, denn 80 GB sind relativ wenig wenn man mit DVDs jongliert und jede Menge MPEG2-Dateien sammelt um daraus eine DVD zu machen. Aber auch hier habe ich schon mal Anlauf genommen, demnächst wird sich die Kapazität meiner Kiste wohl um 500 GB vergrößern.