Staatlich legitimierte Abzocke

Ich habe die Entwicklung des WWW live miterlebt und als jemand, der seine eigene Homepage hat kennt man die Abzocker die einem eine Rechnung für „Eintrag ins Webverzeichnis“ schicken und hoffen, dass das so beeindruckend aussieht, dass man den geringen Betrag erst mal überweist, denn wenn eine „offizielle Stelle“ wie ein Webverzeichnis so eine Rechnung schickt wird das schon seine Richtigkeit haben.

Nun habe ich wieder so eine Rechnung bekommen, d.h. nicht ich, sondern der Sportverein dessen Vorstand ich bin.

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Der (Un)Sinn hat ein Ende

Das Ifo-Institut welches uns regelmäßig mit Konjunkturprognosen beglückt hat einen neuen Chef. Der frühere Chef Hans-Werner Sinn ist in den Ruhestand gegangen und der Nachfolger heißt Clemens Fuest. Heiner Flassbeck hat sich heute kritisch mit Clemens Fuest auseinandergesetzt. Besonders erschreckend ist dabei nicht einmal die Position des neuen Ifo-Chefs, hätte er eine andere wäre er nicht in diese Position befördert worden, sondern die Erkenntnis, wie es um die wissenschaftliche Karriere im Land generell steht. Heiner Flassbeck kommt dann auch zu folgendem Schluss:

Der eigentliche Skandal heißt Selbstverwaltung einer „Wissenschaft“, die sich zur Religionsgemeinschaft entwickelt hat, ohne fürchten zu müssen, dass sie irgendwann enttarnt wird, weil die Aufsichtsbehörden in der Politik (also die Bildungsministerien vor allem) das absurde Spiel niemals in Frage stellen würden.

Und ja, das ist das eigentlich erschreckende daran. Ökonomie als Religion, was nicht weiter verwundert wenn man die Finanzmarkt-Junkies um ihr jeweiliges goldenes Kalb tanzen sieht. Und leider wird auch hier gelten, dass dieser Selbstbetrug und die Ignoranz der Fakten irgendwann zu Problemen führen wird die wir nicht mehr schönreden oder unter den Teppich kehren können.

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Was die schwarze Null uns wirklich kostet

Unser Bundesfinanzminister will ja unbedingt als schwarze Null in die Geschichte eingehen. Was uns dieser Sparkurs tatsächlich kostet hat Heiner Flassbeck am Beispiel der von jetzt auf sofort gesperrten Autobahnbrücke im Saarland beschrieben. Und er stellt die Fragen, die eigentlich jeder stellen müsste, die man aber geflissentlich vermeidet, denn wir müssen ja sparen und darum sparen wir, koste es was es wolle. Dringende Leseempfehlung mal wieder.

Links für 2016-02-26

Es ist mal wieder Zeit für ein paar Links die sich in meiner Trello-Linkliste angesammelt haben. Diesmal habe ich kräftig meinen Senf zu jedem Thema dazugegeben und mehrere interesssante Links zu einem Thema da drin. Ich hoffe es gefällt Euch.

  1. Heiner Flassbeck schreibt „Europa braucht markträumende Mindestlöhne“ und zeigt hier ganz deutlich, dass mit unseren Niedriglöhnen gar keine Nachfrage entstehen kann welche die Wirtschaft beleben könnte. Derweil bejubelt sich die IG-Metall dass sie mit einer Forderung von 5% in die Tarifverhandlungen geht. Und sie nennen es „kontinuierliche Tarifpolitik“ und deutschen schon an, dass sie froh sind wenn am Ende eine 2 vor dem Komma steht.
  2. Dass der neoliberale Austeritätskurs ein Irrweg ist haben nun auch 80 Ökonomen in Frankreich ihrer Regierung beschinigt. Andreas Nölke berichtet über den Aufruf sich von diesem Irrweg abzuwenden. Und hey, wenn es die Franzosen machen, dann besteht ja tatsächlich Hoffnung, dass da was passiert, denn im umsetzten von revolutionären Ideen sind die weitaus besser als wir Deutschen. Warum das so ist erklärt der Kabarettist Alfons hier.
  3. Der Bundestag hat gestern das Asylpaket 2 verabschiedet und bedient hiermit die Forderungen des rechten Randes der Gesellschaft. Rechtsanwalt Thomas Stadler hat zusammen mit Dr. Birte Förster einen sehr lesenswerten Artikel verfasst der die versucht Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und die aktuellen Ereignisse unter einem anderen Blickwinke zu sehen. Er schlägt sozusagen den Bogen zwischen der Asylrechtsverschärfung und dem Erbe der Weißen Rose. Denn gerade in diesen Tagen jährt sich der Hinrichtungstermin der Geschwister Scholl und ihres Mitstreiters Christoph Probst. Dringende Leseempfehlung!
  4. Hin und wieder passiert es ja, dass in Lebensmitteln was ist, was da nicht reingehört. Also z.B. Plastikteile im Mars, pardon, wir sprachen ja von Lebensmitteln, also es gibt gerade Rückrufe weil in Fruchtsaft auch Hefe entdeckt wurde. Und vor ein paar Tagen fand man Spuren von Glyphosat (dem Unkrautvernichtungsmittel) in Bier (ja, Bier ist hier in Bayern ja anerkanntes Grundnahrungsmittel). Aber keine Panik, das ist ja so minimal, das verstößt nicht gegen das Reinheitsgebot. Bei Fefe gab es nun einen Leserbrief von einem Imker, der sich mit den „Grenzwerten“ beschäftigt. Sehr interessant, auch wenn man dabei dann wieder das ungute Gefühl in der Magengegend bekommt.

 

Der Finanzminister und die Glaskugel

Unser Finanzminister Wolfgang Schäuble hat unlängst ausgerechnet, dass der Schuldenstand des deutschen Staates im Jahr 2060 etwa 220 Prozent des BIP betragen wird. Das nenne ich mal „Weitblick“. Wie bescheuert das Ganze ist hat Heiner Flassbeck mal aufgeschrieben indem er laut überlegt hat, was jemand voraussehen hätte müssen, der eine ähnliche Prognose im Jahr 1972 hätte erstellen wollen. Also ein Blick über 44 Jahre in die Zukunft. Also vor der Ölkrise, dem Mauerfall, dem Zerfall der Sowjetunion, der Einführung des Euro usw. Kurzum, solche Vorhersagen sind nichts anderes als pures Glaskugellesen und entbehren jeder vernünftigen Grundlage.

Flassbeck klärt auf

Link

Heiner Flassbeck weist heute nochmals eindrücklich darauf hin, dass unsere gegenwärtige Wirtschaftskrise keine Liquiditätskrise sondern eine Lohnkrise ist. Derweil jubeln die Mainstream-Medien weil die vom Ifo-Institut zur Ermittlung des Ifo-Geschäftsklima-Indexes befragten Manager sich wohl den großen Reibach vom Weihnachtsgeschäft erhoffen. Heiner Flassbeck hat diese Euphorie natürlich auch gleich wieder sachlich kommentiert.

Der Untergang des Abendlandes steht unmittelbar bevor

Denn langsam werden die Diskussionen zum Mindestlohn konkret. Und wie ich gestern geschrieben habe wird jedes Erwägen eines Mindestlohns sofort die neoliberalen Kritiker auf den Plan rufen, die ein Katastrophenszenario an die Wand malen. Der erste im Bunde der Unkenrufer ist heute Robert von Heisinger der bei Zeit-Online vor dem 8,50 Euro-Irrsinn warnt. Besonders im Osten wäre das der Todesstoß, denn es würde für ein Viertel bis ein Drittel der Arbeitnehmer eine Lohnsteigerung bedeuten und das wäre katastophal.

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