Preisvergleich beim Elektro-Discounter

In der Arbeit darf ich häufig Zertifizierungstests für Red Hat machen und der Audio-Test da erfordert ein Loopback-Kabel zwischen dem Audio-Out und Audio-In damit der gerade abgespielte Klang wieder aufgenommen wird als „Beweis“ daß alles funktioniert. Das kann man schon mit einem einfachen Kabel, aber dann hört man nix. Also habe ich mich nach einem Adapter umgesehen, ein 3,5mm-Klinkenstecker Stereo auf zwei Klinkenkupplungen, damit das lästige Umstöpseln entfällt.

Bei Reichelt gibt es so ein Ding für 22 Cent unter der Artikelnummer NTA195. Aber Reichelt hat Lieferzeiten und ich habe mir eingebildet das heute zu besorgen damit ich es am Montag gleich nutzen kann. Also zum örtlichen Elektro-Discounter gefahren, der der vor einiger Zeit Werbespots hatte daß eine den Schotten nachgesagte Eigenschaft sexuell stimulierend wäre. Dort gibt es so einen Adapter, mit Goldkontakten für sagenhaft günstige 6,99 Euro. Im Vergleich zum 22 Cent-Artikel von Reichelt sieht man dann sehr schön, womit die Discounter ihren Profit machen. Denn wenn man schon gerade da ist und zum neuen Unerhaltungselektronik-Schnäppchen noch ein paar Kabel und sonstigen Kleinkram braucht nimmt man das natürlich mit. Kleinvieh macht auch Mist. Ein anderes Beispiel sind DVI-Adapter, also das Zeugs was normalerweise bei jeder Graphikkarte mit DVI-Out gleich in der Schachtel liegt. Reichelt hat so was für 1,80 Euro im Katalog, beim Discounter löhnt man schon mal in der Größenordnung 20-25 Euro dafür.

Die Helden der Nation

Heute auf der Titelseite der Augsburger Allgemeinen: 5 junge Männer die es tatsächlich geschafft haben, heil und unversehrt von Mallorca wieder nach Hause zu kommen. Und in der Bildunterschrift dann auch gleich noch den Namen des heroischen Reiseveranstalters fallengelassen, damit auch alle wissen, wer die Touristen nach Mallorca und zurück fliegt. Das Sommerloch nimmt dieses Jah wieder dramatische Ausmaße an, wenn so eine Meldung mit Riesenfoto auf die Titelseite kommt…

Aus gegebenem Anlass

Heute gibt es Zeugnisse. Und dank Reinhard Mey auch ein passendes Lied dazu:

Ich hatte im Schuljahr 1973/74 als Siebtklässer den Rekord der schlechteste Schüler der Schule zu sein und das Jahreszeugnis hatte

  • 2 mal die Note 6
  • 5 mal die Note 5
  • 4 mal die Note 4

Trotzdem habe ich über den zweiten Bildungsweg dann die allgemeine Hochschulreife erlangt und studiert. Das lag aber vor allem an meinen Eltern, die trotz eines solchen Katastrophenzeugnisses in meine Fähigkeiten vertraut haben und mir schulische Alternativen aufzeigten und mich ermutigten, es damit zu versuchen.

Musik mit Verfallsdatum

Gerade eben kam auf Slashdot der Hinweis auf einen Artikel in dem man über die Frage diskutiert, was mit Musik passiert, wenn die Lizensierungsserver abgeschaltet werden.

Was man dort lesen kann ist in der Tat sehr aufschlußreich.

We reject the view that copyright owners and their licensees are required to provide consumers with perpetual access to creative works. No other product or service providers are held to such lofty standards. No one expects computers or other electronics devices to work properly in perpetuity, and there is no reason that any particular mode of distributing copyrighted works should be required to do so.

Also vereinfacht ausgedrückt: „Weil kein anderes Produkt oder ein anderer Service für die Ewigkeit funktionieren weisen wir auch die Ansicht zurück, daß Copyright-Inhaber und ihre Lizenzen verpflichtet sind, dem Kunden zeitlich unbegrenzen Zugriff auf ihre kreative Arbeit zu gewähren. Niemand erwartet daß Computer und andere elektronische Geräte für immer ordnungsgemäß funktionieren und es gibt keinen Grund daß irgend eine bestimmte Methode zum Verbreiten von copyright-geschützer Arbeit das so handhaben soll.“

Irgendwie erinnert mich das an die „Garantie auf Lebenszeit“ die automatisch mit dem Ende der Lebenszeit des Gegenstandes erlischt. Gegenstände können altern und dabei ihre Funktionalität einbüßen, das ist ein relativ normaler Vorgang. Digitale Kopien von Musik können aber per Definition jederzeit „refreshed“ werden, sprich wenn ich merken würde daß meine selsbstgebrannte CD mit Musik sich ihrem Lebensende nähert kann ich problemlos die Musk auf eine andere Scheibe umkopieren und diese weiterhin verwenden. Im „Big Business“ sagt man auch „Investitionssicherheit“ dazu.

Stellen wir uns mal vor, dieser Anspruch auf Verfallsdatum (nix anderes ist das ja) würde auf andere „kreative Werke“ übertragen werden. Dann haben wir irgendwann ein Szenario wie in Ray Bradburys „Fahrenheit 451“ wo die Feuerwehr nicht mehr zum Löschen vorbeikommt sondern um Bücher zu verbrennen.

Und stellen wir uns mal vor, frühere Generationen hätten genauso bescheuert über ihre „kreativen Werke“ argumentiert, dann

  • hätten wir heute möglicherweise keine Bibel, denn vor der Erfindung des Buchdrucks wurden die Bibeln ja von Mönchen per Handschrift kopiert
  • Wären Komponisten wie Mozart oder Beethoven heute nicht mehr bekannt, denn ihre Noten wären einfach dem „Zahn der Zeit“ zum Opfer gefallen.

Angesichts dieses Standpunktes unserer Unterhaltungsindustrie bin ich froh, daß es alternative Angebote wie Jamendo gibt wo man sich Musik einfach gratis runterladen kann und sogar frei weiterverteilen darf. Und um Kaufmusik mit Verfallsdatum werde ich künftig noch einen weiteren Bogen machen als jetzt schon.

Aktionstag Freiwillige Feuerwehr Haunstetten

anna-ffw-obenHeute war zum Aktionstag der Freiwilligen Feuerwehr hier in Haunstetten eingeladen. Klar, dass wir mit unseren Kindern da auch hin sind. Stefan war sehr begeistert, dass er in den großen Feuerwehrautos sitzen konnte und mal ausprobieren konnte, was es da alles an Knöpfen zum Drücken gab.

Anna wollte unbedingt hoch hinaus und hat dann auch am Glücksrad einen Haupttreffer gewonnen, also eine Freifahrt mit der Hebebühne der Werksfeuerwehr von Premium Aerotec. Ganz da oben im Rettungskorb kann man laut Anna angeblich bis nach Italien sehen. Zudem hat sie mit ihrem Feuerwehr-Quiz auch noch ein T-Shirt gewonnen. Bei der Verlosung am Mittag ging sie aber dann leer aus, was zu ein paar Tränen führte.

Ingesamt war der Aktionstag für uns eine willkommene Abwechslung und es gab einiges an interessanten Dingen zu sehen. Die Feuerwehr will aber erst Jugendliche ab 14 Jahren, das bedeutet, daß unsere Kinder noch ein paar Jahre haben bevor sie sich überlegen können, ob sie in der Feuerwehr aktiv sein wollen.

Die Bahn und die Schwarzfahrer

Die Meldung die heute durch die News geistert ist, daß die Bahn jetzt verschärfter gegen Schwarzfahrer vorgehen will und auch schneller zum Mittel „Strafanzeige“ greift.

In gewisser Weise kann ich das schon verstehen, denn Schwarzfahren ist nicht nett. Und so ist durchaus nachvollziehbar, dass im Zeitalter der klammen Kassen die Bahn eben auch nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ ihre Einnahmen aufbessern will.

Nicht nachvollziehbar ist für mich aber der letzte Absatz des dazugehörigen Artikels im Focus:

Durch Schwarzfahrer entsteht der Bahn nach internen Schätzungen ein Schaden im dreistelligen Millionenbereich. Wie hoch die Zahl der ohne Fahrschein erwischten Bahn-Nutzer ist, die mit Nachlöse und Strafgebühr davon kommen, wollte die Bahn nicht mitteilen.

Hier wird wieder mit einer „großen Zahl“ argumentiert und keinerlei echtes Zahlenmaterial zum Beleg dieser Schätzungen abgeliefert. Wenn dsa Zugpersonal seinen Job gut macht, dann müßten nach meiner blauäugig naiven Einschätzung ja eigentlich 90% der Schwarzfahrer erwischt werden. Was ich bei meinen Ausflügen mit der Bahn aber oft genug beobachtet habe ist daß auf „Kurzstrecken“ wie Augsburg-München eher selten jeman die Fahrkarten kontrolliert.

In gewisser Weise erinnert diese Aussage aber auch an den Lokführer-Streik damals vor der Wirtschaftskrise als man wegen der um 80 Millionen gestiegenen Lohnkosten dann ein Riesen-Gezeter machte und Preiserhöhungen ankündigte um das wieder auszugleichen. Allerdings kann man mit dem Taschenrechner recht einfach ausrechnen, dass sich bei 5 Milliarden Fahrgästen im Jahr (laut Bahn-Geschäftsbericht) die 80 Millionen mehr die individuelle Fahrt eines Fahrgastes bestenfalls um ein paar Cent verteuern dürften.

So gsehen stehe ich auch den Hunderten von Millionen skeptisch gegenüber. Im ersten Halbjahr hat die Bahn knap 40.000 Strafanzeigen gemacht, legen wir das aufs Jahr um, dann sind das 80.000 Strafanzeigen. Hätte jeder dieser angezeigten Schwarzfahrer die Bahn um 1000 Euro geschädigt, dann sind wir gerade mal bei 80 Millionen Schadenssumme, also zweistelliger Millionenbereich. Aber eigentlich kostet ein Bahnticket weniger als 1000 Euro.

Post für Internetausdrucker

Gerade eben noch den Öko-Spot der Piratenpartei verlinkt und gegrinst und kurz darauf bleibt mir das Lachen im Halse stecken. Chip Online meldet:

Das Brief-Geschäft boomt schon lange nicht mehr und langsam aber sicher braucht die Deutsche Post ein neues Geschäftsmodell um die wegbrechenden Umsätze aufzufangen. Was liegt da also näher, als den Brief-Nachfolger E-Mail einfach ausgedruckt zu verschicken?

Andere Dienste wie Golem oder die Welt berichten, daß die Post hier einen revolutionären Dienst plant: Briefe per Internet. Ach? Gibt es schon? Haben nur die Manager von der Post nix von gewusst…

Ja, da sieht man mal, wie verzweifelt die Post sein muß. Dabei habe ich heute erst wieder 16,40 Euro für Briefe nach Italien und Senegal abgedrückt. Lustig war, daß die Dame in der Postagentur (ein Post“amt“) haben wir ja schon lange nicht mehr) keinen blassen Schimmer hatte, wo auf dem Globus denn Senegal ist. Da habe ich ihr dann den Tipp „Afrika“ gegeben und sie meinte „Ach, das ist dann Welt“.


Stellungnahme zur Ariel-Geschichte

Auf kochsiek.org gibt es eine Stellungnahme von Procter & Gamble zum Ariel-Flaschenvergleich. Offensichtlich wurde hier eine sehr alte Flasche aus 2005 mit einer neuen Flasche aus 2009 verglichen.

Hier noch die Fakten:
2005 = 20 Waschladungen = Inhalt 1.5Lt
2008 = 18 Waschladungen = Inhalt 1.26Lt
2009 = 18 + 2 Waschladungen = Inhalt: 1.4Lt = + 10% geg. 2008

Irgendwie erinnert das wieder an die „Wir schenken ihnen die Mehrwertsteuer“-Aktionen in den Discount-Märkten die natürlich vor dieser Aktion die Preise dezent angehoben haben. Besonders interessant ist aber auch die Aussage über die Umweltverträglichkeit:

Das heisst, heute sind 1,4 Lt so ergiebig wie 1,5 Ltvor vier Jahren. Je weniger Waschmittel gebraucht wird, desto besser ist es für die Umwelt.

So in erster Näherung heißt so ein Satz für mich eigentlich nur, daß das neue Waschmittel „höher konzentriert“ ist als das alte. Oder anders ausgedrückt, um auf 1 Promille Alkohol im Blut zu kommen muß ich entweder eine Menge X von Bier oder eine Menge Y von Schnaps trinken (was ich natürlcih nicht tue). Y ist wegen der höheren Alkoholkonzentration im Getränk natürlich weniger als X, trotzdem muß mein Körper die gleiche Menge Alkohol im Blut abbauen. Ähnlich dürfte es mit der Natur und dem Abbauen von Waschmitteln sein.

Soundcheck in der Arena

Heute Mittag wurde es recht laut im Büro. Die neben unser Firma auf der anderen Seite der Umgehungsstraße hochgezogene Impuls-Arena ist fast fertig und heute haben sie wohl den finalen Soundcheck gemacht. Also Lautsprecheransagen mit jeder Menge Dezibel. Mein Haus ist zwar ein kleines Stück weiter weg vom Stadion als die Firma aber als ich mein Fahrrad nach Feierabend in der Garage abgestellt habe ertönte wieder ein gut hörbares „Ding-Dong“. Da kommt echt Freude auf, wenn das Stadion in Betrieb geht und wir dann mit ähnlichen Schallpegeln aus dieser Ecke beglückt werden.

Etikettenschwindel am Beispiel

Die NachDenkSeiten haben heute in den Hinweisen des Tages dieses PDF. Es zeigt, wie man mit neuer Verpackung und geändertem Etikett dem Kunden einen nicht existierenden Mehrwert vorgaukelt. Eigentlich sollte die Firma Proctor & Gamble für diese mathematische Glanzleistung eine deftige Abmahnung von der Verbraucherzentrale bekommen.