Die Zeichen der Zeit

Seit Ende des letzten Jahrtausends bin ich Gewerkschaftsmitglied. Damals trat ich ein als mein damaliger Arbeitgeber einen Firmenbereich dem ich angehörte verkaufen wollte und da wollte ich natürlich die Gerwerkschaft als Verhandlungspartner stärken. Mittlerweile sind mehr als 15 Jahre ins Land gegangen und aus dem geplanten Verkauf wurde nix weil der Wunschkäufer gar nicht genügend Geld hatte. Trotzdem sind wir mittlerweile verkauft worden und mein oberster Boss sitzt heute nicht mehr in Deutschland sondern in Japan. Und ich denke über den Sinn einer Gewerkschaftsmitgliedschaft nach. Und wenn ich dann solche Meldungen höre wie gerade im Autoradio, dann wachsen die Zweifel, ob ich für mein 1% des Bruttolohns tatsächlich noch gut vertreten werde.

Weiterlesen

Power-Service? Ich bin doch (nicht) blöd…

Letzte Woche hat meine Tochter es geschafft ihr Smartphone (Huawei Ascen Y300) so fallen zu lassen, dass es ein zersplittertes Display hatte. Na ja, kein Problem, genau für solche Fälle haben wir im März beim Handykauf eine Zusatzversicherung abgeschlossen. Also sind wir am Freitag zu dem Discounter gefahren der mit dem im Titel zitierten Slogan wirbt und haben den Schaden gemeldet.

Weiterlesen

Aha-Erlebnis nach 40 Jahren

In meiner Jugend gab es keine PCs, die modernste „Rechenmaschine“ war ein Taschenrechner mit LED-Anzeige der die 4 Grundrechenarten beherrschte. Und es gab auch kein Internet und schon gar keine Suchmaschinen. Die Deutungshoheit über das Allgemeinwissen oblag den gedruckten Lexika und wir hatten damals eine Ausgabe von „Knaurs Jugendlexikon“ welches uns bei der Klärung von wichtigen Fragen dann half. Das Buch hatte zwar viele Seiten, aber natürlich ist der Platz begrenzt und so konnte man keine so abgehobenen Sachen wie das Funktionsprinzip einer Wasserstoffbombe nachschlagen, nein, dieses Lexikon beschränkte sich mehr auf die praktischen Fragen des Alltags wie zum Beispiel das Abspülen. Denn in meiner Jugend kannten wir Spülmaschinen nur vom Hörensagen, das war etwas teures für das in der kleinen Küche sowieso kein Platz war und daher wurde der Abwasch von Hand erledigt. Und dieses herausragende Werk beschrieb den Abspülvorgang sehr exakt. Ich kann mich noch gut erinnern, da stand zum Beispiel, dass derjenige der abtrocknet schlecht gewaschenes Geschirr wieder an den Abspüler zurückgeben darf und der Abspüler darüber nicht meckern darf. Damals habe ich nicht verstanden, warum man eine solche, eigentlich selbstverständliche Regelung in ein Lexikon drucken muss. Heute jedoch traf mich mit einem Schlag die Erkenntnis wozu das damals so genau definiert wurde.

Weiterlesen

Experten an der Arbeit?

Eine neue Meldung zum Thema Ebola lässt mich verwundert die Augen reiben. Die Verteidigungsministerin will ja Freiwillige entsenden die helfen sollen. Und falls sich jemand infiziert so wurde versprochen, dass man derartige Kranke wieder nach Deutschland zur Behandlung einfliegt. Bis dann jemand angemerkt hat, dass Deutschland ja gar keine Flugzeuge hat um derartige Kranke zu transportieren. Jetzt hat die Bundesregierung gehandelt und einen Auftrag vergeben, ein oder mehrere solche Flugzeuge bis Mitte November bereitzustellen. Auftragnehmer ist die Lufthansa. Und genau hier zieht es mir die Augenbrauen hoch. Nicht dass ich die Qualifikation der Lufthansa in Sachen Fliegen, Service und Logistik in Frage stellen will, aber ich denke um ein Flugzeug für den Transport von hochgradig ansteckenden Kranken fit zu machen braucht man eher Leute die hauptberuflich Flugzeuge bauen, also Airbus, Boeing oder auch die Flugwerften der kleineren Jets. Und man braucht sicherlich erfahrene Mediziner die beratend bei der Konstruktion der Isolierkabinen bereitstellen. Und ich melde doch dezente Zweifel an, dass die Lufthansa hier die passenden Experten hat. Das wäre in etwa so wie wenn ich einen Busunternehmer den Auftrag gebe einen Rettungswagen für hochansteckende Patienten zu entwickeln. Aber in ein paar Wochen werden wir ja sehen, was geliefert werden wird…

[ratings]

Schwarzfahrer!

Am Donnerstag wurde meine Tochter auf dem Heimweg von der Schule in der Straßenbahn von einem Fahrkartenkontrolleur kontrolliert. Sie hatte ihre Schülerjahreskarte dabei, doch die konnte von dem Lesegerät des Kontrolleurs nicht gelesen werden, also bekam sie einen „Bescheid über ein erhöhtes Beförderungsentgelt“ (EBE) in Höhe von 40 €. Daraufhin habe ich noch am Donnerstag eine Mail an unsere Verkehrsbetriebe geschreiben.

Weiterlesen