Ebooks auf dem Schlepptop

Gerade eben habe ich gesehen, dass Beam nun die Perry Rhodan Hefte auch im epub-Format anbietet. Da habe ich mich erst mal über epub schlau machen müssen, es ist ein offenes Format und es gibt eine ganze Menge Reader-Software dafür, unter anderem für Mobiletelefone oder auch Online-Reader wie Bookworm. Da es bei Beam die Jubiläumsausgabe von Perry Rhodan Nr. 2500 gratis gibt habe ich mir die mal im epub Format runtergezogen und gesehen was ich damit tun kann.

Laut Wikipedia und anderen Quellen kann auch Mobipocket das ich auf dem Palm habe mit diesem Format. Das war allerdings ein Schuß in den Ofen, mein Palm ist nach Speichern dieser Datei auf der Speicherkarte abgestürzt. Später las ich dann, dass man wohl die Datei über den Desktop-Reader exportieren muß, und das ist dann schon wieder ein K.O.-Kriterium denn der Desktop-Mobipocket läuft nur unter Windows.

Die Datei selbst ist eine Datei im ZIP-Format und kann mit unzip entpackt werden. Da findet sich dann ein Verzeichnis Ops mit einigen XML und vielen HTML-Files und in den HTML-Files ist der Text des eBooks. Könnte man also schon im Browser lesen. Aber so richtig Spaß macht das nicht.

Da habe ich ein wenig weiter gesucht und bin auch Lucidor als ebook-Reader gestoßen. Der braucht allerdings dann schon Xulrunner oder Firefox aus Lenny, also hat mein Notebook für einen Test herhalten müssen. Lucidor entpackt sich und hat ein Shellskript das ihn startet. Tut man das, dann erscheint eine ganz nette Reader-Oberfläche und man kann das eBook öffnen und lesen. Das werde ich jetzt mal als Bettlektüre tun und schauen, wieviel Spaß es macht, so ein Buch auf dem Notebook zu lesen.

Trotzdem ist immer noch die Unsicherheit, ob die anderen Hefte im epub-Format dann genauso gut gehen oder wegen irgendwelchem DRM-Müll der nur mit Windows-Softtware läuft sich dann auf meinem Notebook wieder verweigern. Aber das kann ich dann immer noch prüfen wenn der Selbstversuch nun erfolgreich verläuft.

eBooks und Urheberrechte

Als Mensch der deutlich mehr als zwei Bücher besitzt bin ich natürlich stark an elektronischen Versionen der Bücher die ich gelegentlich lese interessiert. So habe ich vor langem aufgegeben, die Perry Rhodan Romanhefte zu kaufen sondern mir gelegentlch einen Schwung „eBooks“ für den Mobipocket-Reader auf meinem Tungsten E besorgt. Damit geht das Lesen auch und man hat keine Schuhkartons voll alter Hefte die man zwar nicht wegwerfen will, die aber trotzdem irgendwie im Weg sind.

Allerdings werden meine Augen auch nicht besser und so habe ich auch schon mal überlegt, mir mal zu Weihnachten oder zum Geburtstag einen „richtigen eBook-Reader“ wie z.B. den Kindle von Amazon zu wüsnchen.

Mit eBooks hat man aber trotzdem noch ein paar Probleme. Das eine ist der Preis, obwohl so ein eBook ja „papierlos“ ist und für den Verlag auch kein Risiko darstellt, auf zigtausend gedruckter Exemplare sitzen zu bleiben haben manche Verlage noch die utopische Vorstellung, der Kunde wäre bereit, für die elektronische Variante des Buches das gleiche oder nur geringfügig wenige rzu bezahlen wie für die gedruckte Papierversion.

Das noch größere Problem sind aber wohl die Urheberrechte. Was die Musikindustrie mit „Kapierschutz“ (das ist kein Tippfehler) mühsam lernen musste machen nun die eBook-Verlage mit ihrem DRM. Marketingdroiden wollen uns einreden, dass der Begriff für „Digital Rights Management“ steht, aber eigentlich muß das „R“ mit „Restrictions“ übersetzt werden. Das durften jedenfalls jetzt einige Kunden von Amazon erfahren, denen der Online-Buchhändler gekaufte eBooks von ihren Kindle-Readern gelöscht hat. Der Online-Händler der die Exemplare von George Orwells „1984“ und „Animal Farm“ als eBook in den Kindle-Shop eingestellt hatte besaß leider keine Vertriebsreche dafür. Mit DRM alles kein Problem, da ist das Buch beim nächsten Synchronisieren mit dem Shop dann halt auch flugs wieder vom Reader verschwunden. Gut, Amazon erstattet immerhin den Kaufpreis zurück, aber ansonsten ist das doch der GAU für das eBook-Business.

Besonders bedenklich ist aber auch, dass man via dieser ausgefeilten Technik nicht nur mal wieder Bücher löschen kann, sondern auch beliebig austauschen. Das wäre doch der Traum eines Diktators, einfach die Verfassung ändern und morgen haben alle die „aktualisierte“ Version auf ihren Readern und keiner kann mehr beweisen, dass es früher dort anders drin stand.

Angesichts dieser Features werde ich meinen privaten Bücherstapel wohl weiter „analog“ haben, also auf Papier gedruckt und für das Bibliotheksmanagement hole ich mir die notwendige Hardware eben bei Ikea. Und auf der politischen Seite ist so ein Vorfall wieder ein Argument, am 27. September sein Kreuz bei der Piratenpartei zu machen.

Mahlzeit!

Heute die Schlagzeile in unserer Wochenendausgabe, das Thema mit den Lebensmittelimitaten. Und natürlich die riesige Empörung quer durch alle politische Lager. Letztere scheint eine Nebenwirkung des aktuellen Wahlkampfes zu sein, denn schließlich sind es ja unsere Politiker die die Gesetze machen und festlegen, welche Inhaltsstoffe angegeben werden müssen und welche nicht.

Wer sich hier mal ein wenig näher informieren will, dem sei das Buch „Food-Design Panschen erlaubt“ mit dem Untertitel „Wie unsere Nahrung ihr Unschuld verliert“ von Udo Pollmer und Monika Niehaus nahegelegt. Ich habe mir dieses Buch vor ein paar Monaten aufgrund einer Empfehlung im Telepolis Forum gekauft und kann es wirklich nur weiterempfehlen, auch wenn es in gewisser Weise wieder zur Politikverdrossenheit beitragen könnte, denn man merkt halt auch hier, dass die Politik das tut, was die wirtschaftlichen Interessen der Lebensmittel-Großkonzerne vorschreiben.

Wer sich täglich ein wenig vergnügen will kann regelmäßig bei www.abgespeist.de vorbeischauen, dort werden die Werbelügen für Lebensmittel schonungslos entlarvt.

Geschockt!

Am Freitag war es dann da, das neue Buch „Die Schock-Strategie“ von Naomi Klein. Und natürlich habe ich mich gleich darauf gestürzt. Es ist fesselnd und zugleich schockierend und bedrückend. Ich bin zwar gerade erst zu einem Drittel durch, aber es schaudert mich hier so glasklar zu lesen was z.B. in den 70ern und 80ern im Namen der „Chicago-Boys“ in Südamerika abging.

Ja, damals im Studium habe ich auch einige Briefe nach Chile geschrieben um im Namen von Amnesty International über das Verschwinden von Leuten zu protestieren. Damals war das halt eine böse Diktatur und arg viel mehr über die Hintergründe wusste man hier in Deutschland nicht. Ok, damals war mein politisches Interesse auch noch nicht so stark ausgeprägt.

Heute schaudert es mich trotzdem wenn ich lese, dass Chile eigentlich nix anderes als das Experimentierlabor des Neoliberalismus war und dass die unzähligen Tote in Südamerika in gewisserweise auch von Milton Friedmann zu verantworten sind, der für seine seltsamen Theorien immerhin in den 70ern mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

Nach dem Lesen dieser erschütternden Dokumentation wünsche ich mir jedenfalls dass irgendwann die Antwort auf die Frage „wie heißt der größte Verbrecher der je in Chicago lebte“ nicht mehr „Al Capone“ lautet sondern eben unser oben erwähnter Nobelpreisträger diese „Ehre“ posthum erhält.

Interesant in dem Buch ist auch ein kleiner Bericht über New Orleans am Anfang. Ich habe mich schon gefragt, was da jetzt passiert nachdem die Stadt durch Katrina (den Wirbelsturm) verwüstet wurde und abgesoffen ist. Jetzt weiß ich einiges mehr, aber so richtig Freude kommt nicht auf wenn man liest, das die Stadt nun zum Playground für Neoliberale geworden ist und dass z.B. von 124 öffentlichen Schulen nur noch 4 überlebt haben, alles andere wurde rigorros „privatisiert“.

Ja, ich kann das Buch echt weiterempfehlen, auch wenn man davon Alpträume bekommt. Aber es ist ein sehr wichtiger Baustein im Mosaik um zu verstehen was gerade auf der Welt abgeht und warum das so ist.

Das nächste Buch ist im Anrollen

Neulich habe ich auf den NachDenkSeiten über das Buch „Schock Strategie“ von Naomi Klein gelesen. Heute habe ich das Buch bestellt und die nächsten Tage wird es wohl bei mir eintreffen.
Zur Zeit gucke ich gerade mal ZDF mit Maybrit Illner und zu Gast ist u.a. Albrecht Müller und der ehemalige Minister Norbert Blüm. Eine sehr interessante Diskussion die ich natürlich auch auf Festplatte nagle um sie für die Nachwelt zu konservieren.

Neu im Bücherregal

Heute habe ich auf den NachDenkSeiten eine Buchbesprechung gelesen und mich dann gleich an den Büchergutschein erinnert, den ich vor zwei Wochen zum Geburtstag bekommen habe. Also bin ich kurz in die Stadt zur Buchhandlung und die hatten das Buch „Die DAX-Ritter – Wie Manager unser Land ruinieren“ auch vorrätig. Das heißt ich bin für die nächsten Tage wieder mit Lesestoff versorgt.

Denk ich an Deutschland in der Nacht…

…bin ich um den Schlaf gebracht. Aktuell ist meine Bettlektüre das Buch „Machtwahn“ von Albrecht Müller, dem Begründer der NachDenkSeiten. Das Buch habe ich am Montag in der Stadtbücherei ausgeliehen und gestern abend war ich schon bei Seite 170, es ist sozusagen ein echter „Page Turner“.

Leider erzeugt es aber auch Alpträume und Ängste, denn hier wird schonungslos analysiert, wohin die Reise mit Deutschland geht und wie unsere sogenannten Eliten den Staat für ihren eigenen Profit mißbrauchen. Es ist erschütternd zu sehen wie weit wir uns schon von einer Demkoratie entfernt haben.

Das wir auf dem besten Weg in den Abgrund sind war mir ja angesichts unserer immer neuen Sicherheitsgesetze schon lange klar. Aber während mein Fokus bisher auf die Themen Datenschutz und Privatsphäre ziemlich eng beschränkt war und nun sehe ich anhand dieses Buches, daß der Verfall quer beet durch alle Bereiche des Staates stattfindet. Eigentlich kein Wunder, aber durchaus geeignet um Depressionen auszulösen.