Nun ist es also bestätigt, die Regierung hat den Armutsbericht 2012 zensiert stylistisch so aufbereitet, dass er in die Jubelstimmung die „die beste Regierung seit Bestehen der Bundesrepublik“ im Wahlkampf zu verbreiten versucht. Und natürlich haben sie dann auch noch die Stirn, dieses Frisieren zu verteidigen, allen voran unser Wirtschaftsminister Philipp Rösler.
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Ich bin ein Berliner
Unsere Regierungschefin will nicht, dass dieser Aufklärungsfilm öffentlich gezeigt wird…
Das Schweigen des Mainstreams
Heute war in Frankfurt/Main die Blockupy-Frankfurt-Demonstration die man gerne verboten hätte, die sich die Demonstranten aber mit Hinweis auf unser Grundgesetz nicht verbieten ließen.
Am Mittwoch ist hier Funkstille
Da nun auch in Amiland am Rad gedreht wird und man plant am 24. Januar ein Gesetz zur Zensur des Internets zu verabschieden habe ich mich entschlossen, am weltweiten Anti-SOPA-Day teilzunehmen. Meine Besucher werden also nur eine Infoseite zu SOPA zu sehen bekommen.
Links für 2011-10-25
Obwohl ich gerade ein wenig mehr als sonst zu tun habe sammeln sich doch einige Links aus meinen RSS-Feeds an, also Zeit mal wieder für ein paar lesenswerte Stellen im Web:
- „Die Messe der Spekulanten findet in Zürich statt“ – Freeman vom ASR-Blog über eine Fachmesse für Zocker die für ihr Casino keine Lizenz brauchen und auch keine Abgaben an den Staat zahlen müsen.
- „Manifest echte Demokratie jetzt“ – Andy hat auf Kinderalarm die deutsche Übersetzung des spanischen Manifests eingestellt. Lesebefehl!
- „Die ständige Mär vom deutschen Konsumboom“ – Die Propagandamschine läuft und erzählt uns in den Nachrichten, dass „der Deutsche“ in Konsumlaune sei. Steffen beweist in seinem Querschuss, dass diese Behauptung eher in die Kategorie „So lügt man mit Statistik“ fällt.
- „Rammstein ist für alle da“ – Udo Vetter berichtet, dass das Album „Liebe ist für alle da“ von Rammstein nun nicht mehr auf dem Index für jugendgefährdende Schriften steht. Das VG Köln hat einen entsprechenden Eilbescheid aus dem letzten Jahr bestätigt.
Links für 2011-10-06
Mein Linksammler hat wieder drei interessante Links im Bauch:
- „Wenn du investiert hättest, Nokia“ – Feynsinn beschäftigt sich mit der Schließung des Nokia-Werkes in Rumänien und Nokias Zukunft
- „Zensur im Berlusconi-Land“ – Der Schockwellenreiter berichtet über das neueste Internet-Gesetzesvorhaben in Italien
- „Ocupy Wall Street“ oder „Was gut ist für JP Morgan, ist gut für Amerika?“ – Ein Querschuss mit erheblicher Brisanz weil er die aktuelle Situation in der Finanzkrise schonungslos darstellt
Proteste an der Wall Street
Was ich hier in meiner Zeitung kaum gelesen habe ist eine Berichterstattung über Occupy Wall Street, die amerikanische Protestbewegung gegen die Banker, die Finanzkrise die von ihnen ausgeht und die ständig wachsende Armut im Land.
Den ersten ausführlichen Bericht dazu habe ich, wie kann es anders sein, am Freitag online gelesen. Telepolis berichtete über die Aktion und auch die dabei angewandte Polizeigewalt. Mittlerweile eskaliert die Situation und als heute 700 Demonstranten auf der Brooklyn Bridge verhaftet wurden nachdem JPMorgan Chase großzügig 4,6 Millionen Dollar an das New York Police Department gespendet hat, da hatte diese Eskalation durchaus ein „Geschmäckle“ wie man hier sagen würde.
Die Entwicklung war aber eigentlich vorhersehbar, wenn man sich die Situation in den USA genauer ansieht. Just heute hat Querschuesse eine Statistik über die Entwicklung bei den Beziehern von Lebensmittelmarken veröffentlicht. Während es vor über einem Jahr noch knapp über 40 Millionen waren haben wir mittlerweile über 45 Millionen Betroffene. Zudem war neulich zu lesen, dass die USA das Land mit dem prozentual größten Anteil an Häftlingen bei der Bevölkerung ist. Klar, auch die Leute die heute auf der Brooklyn Bridge verhaftet wurden werden wohl ihr Gerichtsverfahren bekommen, denn was gar nicht geht ist sich gegen das Establishment aufzulehnen.
Bei Telepolis gab es auch einen sehr interessanten Kommentar dazu mit folgendem Fazit:
Das sage ich schon seit Jahren: Die Freiheiten, die wir hier
geniessen, gelten nur so lange, wie sie als ungefährlich für das
System eingestuft werden. Wenn genügend Menschen diese Freiheiten
wahrnehmen, um sie zum Risiko werden zu lassen, ist es schnell vorbei
mit der „FDGO“.
Das würde durchaus erklären, warum Yahoo laut Keith Obermann alle Mails mit Verweis auf die Homepage von Occupy Wall Street filtert. Und das ist auch der Grund, warum alle ach so zivilisierten Staaten alles daran setzen die Kontrolle über das Internet zu erhalten, sei es unter dem Vorwand der Bekämpfung von Kinderpornographie oder eben um Urheberrechte gegen „Raubkopierer“ durchzusetzen.
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Links für 2011-08-12
Wieder gibt es ein paar Links auf interessante und lesenswerte Artikel im Netz:
- „Cameron hat kein digitales Problem, sondern ein Soziales“ – Ein Kommentar auf Zeit-Online befasst sich nochmals mit den Unruhen in England und den von der Regierung geplanten Maßnahmen.
- „Libyen: Die aktuelle Lage im verschwiegenen Krieg“ – Dem Blog „mein name ist mensch“ fiel auf, dass seit einiger Zeit Funkstille zum Thema Libyen ist. Darum haben sie selbst einen Bericht über die Zustände dort verfasst. Erschütternd.
- „Chiles Präsident lehnt kostenlose Bildung ab“ – Zeit-Online berichtet über Proteste in Chile, dem neoliberalen Vorzeigeland.
- „Stuttgart: Webcams beschlagnahmt“ – Der Bau von Stuttgart-21 soll möglichst ohne öffentliche Einsichtnahme in den Baufortschritt erfolgen. Zumindest kann man das nach der Polizeiaktion heute morgen vermuten. Netpolitik.org berichtet.
- „Cams21 zu erneuten Hausdurchsuchungen bei freien Journalisten in Stuttgart“ – Radio Utopie mit einer Stellungnahme der Betroffenen zum im vorigen Link erwähnten Vorfall.
Zensur oder keine Zensur?
Heute abend hätte in der ARD-Sendung Monitor eigentlich ein Beitrag über die Polizeigewalt bei Demonstrationen wie z.B. in Stuttgart ausgestrahlt werden sollen. Dieser Beitrag wurde wie man vorhin auf Twitter erfahren konnte kurzfristig aus dem Programm genommen, die Homepage von Monitor nennt hierzu keine Gründe. Die Facebook-Seite von Monitor hingegen berichtet:
Der Beitrag „Gewalt in Stuttgart“ wird noch recherchiert. Wir werden einen Sendetermin rechtzeitig ankündigen. Wir arbeiten dran.
Das ein paar Stunden vor der Sendung hat doch einen sehr seltsamen Beigeschmack.
#twoff
Das ist die Bezeichnung die manche Leute auf Twitter benutzen um zu signalisieren, dass sie jetzt „offline“ gehen. Einen #twoff der besonderen Art gab es am vergangenen Wochenende als ich vom BlackBerry aus twittern wollte und nur ein „Forbidden“ bekam. Ich hatte nämlich den UberTwitter-Client auf meinem Smartphone installiert und der ist bei Twitter wegen angeblicher Policy-Verstöße in Ungnade gefallen.
Twitter als der der Hausherr hat also dem aufstrebenden Konkurrenten gezeigt wo der Hammer hängt. Aber es hat einen sehr bitteren Beigeschmack, diese Geschichte, denn für mich als User war nicht nachvollziehbar warum UberTwitter als „böse“ eingestuft wurde, Twitter agierte hier sozusagen als Richter und Henker in einem.
Ubertwitter heißt jetzt UberSocial und wartet wohl noch auf den Segen von Twitter. Besonders lustig ist, dass zeitgleich Ubertwitter im Blackberry Appstore als „featured app“ beworben wird, was man dann runterlädt ist aber weiterhin die verpönte UberTwitter-App.
Wobei mir diese durchaus besser gefällt als die offizielle Twitter-App für den Blackberry. UberSocial (um den neuen Namen zu nutzen) zeigt nämlich z.B. bei Profilen von Usern an ob Dir dieser User folgt oder nicht und kann wohl auch mehrere Twitter-Accounts verwalten. Außerdem gibt es Sonderfunktionen für Hashtags und beim Retweeten kann man noch selber was zufügen.
Jetzt bin ich halt wieder auf die offizielle App zurück und werde hin und wieder sehen, wie der Status von UberSocial ist. Zwei Twitter Apps auf dem Smartphone braucht kein Mensch, aber eine die nach Belieben abgeklemmt werden kann eigentlich auch nicht.