Mein altes Motorola RAZR V3 lag sozusagen in den letzten Zuckungen und nervte auch permanent damit, dass ich jeden Tag Fotos aus dem Inneren meiner Hosentasche bekommen habe. Und als Nebeneffekt wurde dann auch immer der Klingelton abgestellt, was die Erreichbarkeit auch nicht gerade erhöht.
Letzten Samstag habe ich mir dann im Austausch ein Blackberry Curve 8520 geholt. Nach einer Woche mit diesem Telefon will ich mal meine Eindrücke hier niederschreiben.
Schön ist das gut lesbare Display und die einfach zu verstehende Menüstruktur. Und natürlich auch die Tatsache, dass es neben Bluetooth auch WLAN kann, das heißt daheim kann ich sozusagen mit dem Telefon surfen und dabei mein Hausnetz und den DSL-Anschluß nutzen.
Dank der QWERTZ-Tastatur kann man auch relativ gut tippen, ich hätte gar nicht erwartet, dass es mit diesen winizigen Tasten und meinen dicken Wurstfingern so gut geht wie es geht. Was sich allerdings intuitiv gar nicht erschließt ist, wie man auf dem Blackberry Umlaute tippt. Da mußte Google bemühen das dann den Trick „Taste drücken und dann den Trackball nach oben oder unten bewegen“.
Der Trackball beim Curve 8520 ist ein optischer Sensor der sehr gut reagiert. Hier kann ich nur Gutes berichten und ich muß sagen, dass die Bedienung damit sehr viel Spaß macht.
Was beim Blackberry auch schön ist sind die Organizer-Funktionen, der Terminkalender ist zwar eher rudimentär gehalten, aber für ein Gerät das letztlich nur vor einem Termin mal klingeln soll reicht mir das aus. Schön ist die Möglichkeit, via Push-Mail den Blackberry mit Mails zu versorgen. Da habe ich mir schon mal meine Einkaufslisten fürs Shopping per Mail auf den Blackberry geschickt, das ist recht einfach und man hat dank micro-SD-Karte seine Listen immer dabei.
Schön sind auch die Medienfunktionen. Der Blackberry hat eine gute Funktion für Sprachnotizen, die aufgesprochenen Texte erhalten einen Zeitstempel als Dateinamen und sind im AMR-Format (GSM-Codec) abgelegt. Mit ffmpeg kann man das aber problemlos in MP3 umwandeln und auch am PC abspielen. Videos zeichnet der Blackberry in Format 3GP auf. Das kann man aber problemlos auf YouTube hochladen und damit der Welt zeigen. Da mache ich mir gar keine Gedanken mehr, wie ich das lokal hier in ein anderes Format umwandeln sollte.
Was ein wenig nervt ist das PC-Verbindungskabel, der Stecker auf der Telefonseite ist kein üblicher Micro-USB wie man es von der Digitalkamera her kennt sondern noch ein wenig anders, d.h. man braucht genau ein für den Blackberry pasendes Kabel. Die Verbindung zur Speicherkarte erfolgt im Massenspeichermodus und funktioniert auch unter Linux problemlos.
Bluetooth ist auch kein Problem, der Blackberry kann z.B. problemlos mit meinem alten Headset von Motorola. Dazu muß natürlich in den Verbidungen Bluetooth aktiviert sein.
Was bislang nicht optimal funktioniert ist die Sprachwahl. Das könnte zwar auch daran liegen, dass ich gerade erkältet bin und meine Stimme daher vielleicht schwer verständlich, aber ich habe nicht den Eindruck, dass die Sprachwahl mit Deutsch zufriedenstellend funktioniert.
Bei den Anruflisten hortet der Blackberry jede Menge Daten über die getätigten Anrufe und führt für jede Person mit der man telefoniert hat ein Protokoll in dem alle Anrufe mit Datum, Uhrzeit und Dauer verewigt sind.
Der Klingelton ist in Lautstärke „Mittel“ schon laut genug um einen aufzuwecken. Apropos Wecker, so was hat das Ding natürlich auch und wenn man es nachts zum Laden auf dem Nachtisch liegen hat zeigt es zudem permanent die Uhrzeit an.
Insgesamt bin ich nach einer Woche Blackberry recht zufrieden mit dem Gerät, das man durchaus auch weiterempfehlen kann.
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