Nach meinem Ausscheiden aus dem bisherigen Job musste ich meinen alten Firmennotebook abgeben, es war also klar, dass ich mir irgend ein Notebook besorgen muss, denn so ganz ohne mobilen Computer will ich nicht sein. Der erste Anlauf war dann die Bestellung eines Linux-Notebooks bei einer Firma hier am Ort die sich auf Linux-Geräte spezialisiert hat. Das war vor 8 Wochen
Tja, und aus irgendwelchen Gründen hat die Firma es dann nicht geschafft mir innerhalb von 8 Wochen einen Notebook zu schicken. Immer wieder musste ich Mails schreiben um den Status zu erfahren, immer wieder wurde ich vertröstet, zuletzt hieß es „erste Juliwoche“ und nachdem die auch ohne Lieferung vorbei gegangen ist habe ich heute von meinem Widerrufsrecht Gebrauch gemacht und die Bestellung storniert.
Einen Notebook hatte ich aber deswegen trotzdem nicht. Also mal ein wenig online geschaut was es so gibt und dann bin ich letztlich „back to the roots“ zu dem „PC-Werksverkauf“ meine ehemaligen Arbeitgebers gefahren und habe mir dort ein LIFEBOOK E756 als Retourengerät für knapp 700€ geholt.
Das Gerät kam mit 8GB RAM, DVD-Brenner und Full-HD Display in 15,6-Zoll Größe. Der Wermutstropfein war allerdings die 256 GB große SSD, was mir eigentlich etwas zu wenig ist. Aber im Jahr 2020 bekommt man SSDs auch beim Elektronik-Discounter und da gibt es 1 TB SSD für knapp über 100€. Was letztlich auch mit ein Kriterium für dieses Modell war, denn hier erreiche ich die Festplatte nach dem Öffnen einer einzigen Schraube und muss nicht das halbe Gerät zerlegen um die Platte zu tauschen. Also mal das auf der kleinen Platte vorinstallierte Windows angetestet, geschaudert und dann die Terabyte-SSD eingebaut und openSUSE Leap 15.2 installiert.
Da ich solche Dinge ja jahrelang beruflich gemacht habe und dieses Notebook-Modell auch Anfang 2017 für den SUSE Linux Enterprise Desktop 12 zertifiziert habe kenne ich auch die kleinen Fallstricke, die bei der Installation von Linux auf einen warten können.
Um so mehr war ich überrascht, dass die Installation von openSUSE Leap 15.2 einfach komplett problemlos ging. Was wohl auch am neueren Kernel liegt, SLED 12 war damals noch ein 4.12.14-Kernel, das aktuelle openSUSE kommt mit einem 5.3.18-Kernel. Und da läuft einfach alles, was mir so an bekannten Problemen noch im Gedächntis rumschwirrt.
- Touchpad und Trackpoint (der Knubbel in der Tastatur) laufen out-of-the-box und ohne spezielle Kernelparameter.
- Batterieladestandsanzeige funktioniert wie sie soll.
- Die Sleep-Modes wie „Suspend to RAM“ oder „Hibernate“ funktionieren einfach ohne Probleme.
Kurz, das Ding läuft nun komplett rund unter Linux. Bei mir ist wieder der XFCE-Desktop drauf mit dem ich auch auf der Workstation recht zufrieden bin. Jetzt noch die Software die ich häufig brauche auf die Kiste nageln und dann kann ich auch auf der Terrasse produktiv sein und muss nicht immer in meinem Keller sitzen.
Verstehe nicht wie unsere Königsbrunner Nachbarn mit ihren Linux-Laptops scheinbar so erfolgreich sind. Habe Ubuntu und elementaryOS auf verschiedenen Lenovo und HPs installiert und alles läuft wunderbar ohne Probleme out of the box.Wozu da noch spezielle Laptops? Vor allem da es Barebones verschiedener Hersteller sind, ohne das eine Linie erkennbar wäre.