USB MIDi Kabel und Linux

Am Wochenende habe ich mir ein USB-MIDI-Kabel besorgt damit ich mal ein wenig die MIDI-Fähigkeiten von Linux ausprobieren kann. Bei MusicWorld konnten sie allerdings nicht sicher sagen, ob das Kabel mit Linux funktionieren wird, also bin ich da nochmals mit meinem Notebook angerückt und wir haben das gleich vor Ort ausprobiert. Die Ausgabe von dmesg hat immerhin verraten, dass der Kernel das Ding erkennt und wohl auch einen Treiber lädt, also habe ich das Ding gekauft und nach Hause genommen.

Bei genauerer Betrachtung mit lsusb meldet sich das Kabel dann so:

Ich habe dann die Strippe mal an meine PSR-6700 angeschlossen und versucht was zu erreichen, aber anfangs war Funkstille. Das Linux MultiMedia Studio war mein erstes Versuchsobjekt und das wollte erst mal kaum was von sich geben. Mein Wissen über MIDI ist auch schon ein wenig eingestaubt, aber mit anderen Programmen habe ich dann schon zumindest den Teilerfolg gehabt dass das Keyboard getönt hat.

Prinzipiell funktioniert das Ding also. Allerdings müllt der Kernel einiges an RTC-related Meldungen ins Protokoll und wenn man Rosegarden startet bekommt man erst mal den Hinweis, dass der Kernel wohl eine zu große Latency hat und man ihn doch besser mit CONFIG_HZ1000 übersetzen soll.

Das sind dann die Momente in denen man anfängt an Debian zu (ver)zweifeln. Will ich also auf meinem Notebook mit Rosegarden arbeiten muß ich mir erst mal einen anderen Kernel backen. Ich habe jetzt mal bei anderen Distributionen geschaut, Fedora 10 ist schon mit CONFIG_HZ1000 übersetzt, openSUSE aber wohl noch mit CONFIG_HZ250.

Ein wenig verwundert bin ich trotz allem über diese Thematik. Vor 25 Jahren hat mein Atari-Mega-ST sich ja von der Rechenleistung in Bereichen bewegt die heute keinen mehr zu irgendwelchen Begeisterungsstürmen motivieren würden, trotzdem ging auch damals schon MIDI ohne Probleme. Da frage ich mich dann schon, ob dieses Latency-Zeugs wirklich notwendig ist.

Wenn ich wieder mehr Zeit habe werde ich ein wenig rumexperimentieren und mal gucken was die OpenSource-Welt alles in Sachen MIDI-Software hergibt. Auf einen Editor für meinen alten K1m werde ich aber wohl vergeblich hoffen.