Musikindustrie will hoheitliche Aufnahmen übernehmen

Heute war auf Heise ein Artikel, dass die deutsche Musikindustrie ähnlich dem französischen „Vorbild“ fordert, dass Internetnutzer nach drei Urheberrechtsverstößen vom Internet abgeklemmt werden sollen.

Natürlich bestimmt kein ordentliches Gericht ob und durch wen Verstöße begangen wurden sondern die Provider sollen als Sheriffs gegen die bösen Raubkopierer vorgehen.

Vielleicht sollte der Herr Gorny von der Musikwirtschaft nochmals bei der nächstgelegenen Schule nachfragen ob er dort Nachhilfe in Staatskunde bekommen kann, speziell zum Thema „Gewaltenteilung“ und „hoheitliche Aufgaben“. Auch der Rechtsbegriff der „Unschuldsvermutung“, übrigens ein fundamentaler Eckpfeiler eines jeden Rechtsstaats scheint diesem Lobbyisten nicht geläufig zu sein.

Mich selber trifft so was ja nicht, denn die deutsche Musikwirtschaft hat wenig was meinen Musikgeschmack trifft. Irgendwelche bei DSDS gecasteten Hüpfdohlen brauche ich wirklich nicht.

Trotzdem hatte ich heute ein anderes Aha-Erlebnis. Obwohl ich es nicht glauben konnte ist es mir doch gelungen, nach ungefähr 20 Jahren im Internet zufällig auf eine „böse“ Seite (zumindest wahrscheinlich aus Blick der Musikwirtschaft) zu gelangen. Es begab sich dass ich im Labor auf einem Testrechner Fedora installiert hatte und dort gab es im Firefox ein Menü „Freie Sachen“. Gucke ich da rein finde ich „Jamendo“ und denke mir was ist denn das? Klicke ich drauf und komme auf eine Seite von der man ganz legal freie und kostenlose Musik von neuen Künstlern runterladen kann. Bei aktuell 19619 dort veröffentlichten „Alben“ dürfte ich eine Weile beschäftigt sein auch ohne auf die Angebote der Muskwirtschaft zurück greifen zu müssen.