Wie man Mitarbeiter motiviert

Irgendwann in einer Firma irgendwo in Deutschland. Abteilungsversammlung und natürlich werden die Umsatzzahlen vorgestellt um dem Mitarbeiter zu zeigen, wie es um die Firma steht. Und das sieht dann so aus (erfundene Zahlen aber die sind auch gar nicht wichtig):

Schön denkt sich der Mitarbeiter, es geht also tendenziell aufwärts. Doch tatsächlich muss er sich Sorgen machen, denn wir wollen mal aufschlüsseln was die drei Linien tatsächlich aussagen.

  • Die untere blaue Linie ist der tatsächliche Umsatz bzw. die tatsächlichen Stückzahlen
  • Die mittlere rote Linie nennt sich „Sales Forecast“ und beschreibt was die Verkäufer sich an Umsatz vorgestellt haben
  • Die obere goldgelbe Linie ist der Wunsch der Firmenleitung wie der Umsatzverlauf hätte aussehen sollen

Also von wegen zufrieden zurücklehnen und den Anblick genießen. Die Mitarbeiter haben allesamt das von der Firmenleitung gesteckte Ziel verfehlt und man zeigt in den unsagbar schlimmen Zahlenfriedhöfen, auch Excel-Tapeten genannt dann „rote“ Zahlen an die eben daran liegen, dass das Ist-Ergebnis unter dem Plan-Ergebnis lag.

Dabei ist völlig unklar, ob letztlich „unterm Strich“ tatsächlich Verlust oder Gewinn für die Firma herauskommt, mit dieser Nichterfüllung der Unternehmensziele kann man nämlich dann wunderbar die nächsten Restrukturierungsmaßnahmen und Einsparungen begründen.

Das eigentlich Verrückte ist auch, dass dieses Busines-Chart auch im Vorjahr ähnlich aussah und im Jahr davor ebenso wie all die anderen Jahre zuvor. Wenn man die Firmenleitung darauf aufmerksam macht, dass man hier wohl unerreichbare Zielvorgaben gemacht hat hört man dann auch noch „erreichbare Ziele sind zu einfach“.

Fazit: Solche Präsentationen tun alles Mögliche, aber bestimmt nicht motivieren. Sie zeigen dem Mitarbeiter eher auf, dass er sich prinzipiell in der Situation des Esels befindet der durch die vor seiner Nase baumelnde Karotte „motiviert“ werden soll ohne aber jemals die Chance zu haben, diese Karotte auch tatäschlich zu bekommen.

Ach ja: Eventuelle Ähnlichkeiten mit real existierenden Firmen sind natürlich unvermeidlich.