Gerade eben saßen wir beim Abendessen, da klingelt das Telefon. Ein Herr von der Kripo ist dran.

Und er fragt gleich nach, ob bei mir alle Türen und Fenster verriegelt wären. Denn zwei Straßen weiter gab es einen Raubüberfall auf eine Frau die jetzt im Krankenhaus liegt und den Zivilstreifen vor Ort wäre es gelungen einen der sechs (!) Täter festzunehmen. Und bei der Kontrolle seines Handys wäre auch meine Telefonnummer auf dem Handy gewesen, darum vermutet er dass icih ausgeforscht werden sollte ob Wertsachen im Haus sind.

Woah, an der Stelle dieser Räuberpistole habe ich dann aufgelegt und mal die richtige Kripo angerufen. Die echte Kripo weiß natürlich nichts von einem Raubüberfall hier, war aber ganz zufrieden, dass ich die (wahrscheinlich gefälschte) Nummer des Anrufers mitteilen konnte.

Wäre ja auch aufgefallen, wenn hier in der Gegend jemand so überfallen wird, dass ein Transport ins Krankenhaus notwendig ist, dann hätte es wohl eine Menge „tatütata“ gegeben die selbst mir mit altersbedingter Schwerhörigkeit aufgefallen wäre. Und sechs Täter für einen läppischen Raubüberfall, das erscheint auch ziemlich dick aufgetragen. Des weiteren dann die Behauptung dass ich ausgekundschaftet werden solle und ob Wertsachen im Haus sind. Spätestens hier gehen dann alle Alarmglocken los. Denn Einbrecher die Opfer auskundschaften sind meines Erachtens nicht die gleichen, die auf der Straße Raubüberfälle begehen, denn ein Einbrecher möchte ja möglichst dann arbeiten wenn niemand zu Hause anzutreffen ist und der Einbrecher möchte möglichst unerkannt bleiben. Hey, wozu habe ich jahrelang die Jerry Cotton Groschenromane verschlungen wenn mich jetzt so ein angeblicher Kripomann vearschen will.

Wenn also bei Euch das Telefon klingelt und ihr auch so eine Räuberpistole aufgetischt bekommt, legt einfach auf. Der Anrufer ist mit Sicherheit nicht von der Polizei und will nur ausloten, ob es bei Euch was zu holen gibt. Sozusagen „phishing“ im real life.