Die AZ berichtet heute über die neueste Idee von Ministerpräsident Seehofer, das konnte natürlich nicht unkommentiert bleiben.
unserem Herrn Ministerpräsident Seehofer muß man ja förmlich zu seiner göttlichen Eingebung gratulieren: Infrastruktur gehört zu öffentlichen Daseinsvorsorge und ihre Bereitstellung soll durch Staat und Kommunen erfolgen. So ganz neu ist diese Idee aber gar nicht. Gegner des Neoliberalismus predigen das seit langem, besonders wenn man sieht daß die Privatisierung von Infrastrukturaufgaben den Steuerzahler langfristig teuer zu stehen kommt. Und auch das Netz, das jetzt den Turbo benötigt haben wir vor einigen Jahren in private Hände überführt, denn der Staat ist ja zu schwerfällig und zu ineffizient. Nun stellt sich heraus, daß der private Netzbetreiber die Infrastrukturaufgaben nicht erfüllen kann bzw. will, denn natürlich kostet diese Infrastruktur im ländlichen Raum erst mal mehr Geld als sie über Gebühren wieder reinbringt. Also muß der Staat wieder zur Hilfe kommen und die Kosten der Infrastruktur tragen damit die Gewinne aus dem Betrieb weiterhin privatisiert werden können, oder was? Da können wir eigentlich nur hoffen, daß der angesichts der Finanzkrise verschobene Börsengang der Bahn bis zum Sankt-Nimmerleinstag verschoben wird.
Randnotiz: In der Mail an die AZ habe ich Seehofer fälschlich zum Innenminister befördert. Muß wohl an dem Beißreflex liegen den ich gegenüber Innenministern habe. 🙂