Buchrezension: Information Diet

Vor einigen Tagen gab es beim O’Reilly „eBook deal of the day“ das Buch „Information Diet“ von Clay A. Johnson. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen und habe mir das gleich als Futter für meinen neuen eBook-Reader gekauft. Mittlerweile habe ich das Buch gelesen (ein richtige „Page turner“) und kann hier was dazu schreiben.

Clay vertritt die These, dass man nicht nur eine Diät machen kann um sein Gewicht zu reduzieren, sondern dass man durchaus auch falsch oder zu viel Informationen konsumiert und man dadurch gestresst wird. Eine These der ich aus eigener Erfahrung durchaus zustimmen kann, denn natürlich wird man während seiner wachen Zeit ständig mit Informationen zugeballert, sei es Zeitung, Internet, Radio, TV oder ein Buch. Ein Teil dieser Informantionen ist einfach nur „Rauschen“, Werbung oder auch Sensationsjournalismus die uns keine echten neuen Erkenntnisse bringen, aber eben sehr gut geeignet sind uns Zeit zu stehlen.

Und dann sind da die diversen „Notifications“ die man an seinem Computer ständig bekommt, hier ein Icon das neue Mails anzeigt, dort die ungelesenen Nachrichten im RSS-Stream und bei jeder Google-Suche sehe ich wieviele Erwähnungen ich in Google+ habe, immer eine Versuchung, nur mal „kurz“ zu gucken was es neues gibt und damit den Fokus auf das verlieren was man eigentlich tun wollte.

Das Buch bringt viele Beispiele, die sich sehr stark an den USA und deren Politik orientieren. Trotzdem ist es auch für uns Deutsche oder Europäer verständlich geschrieben auch wenn das Englisch durchaus anspruchsvoll ist und man manche Wörter dann im Wörterbuch nachschauen muss.

Clay empfiehtl, alle Ablenkungen zu eliminieren. Das heißt natürlich nicht, dass man keine Mails mehr lesen oder keine sozialen Netze mehr besuchen soll, aber eben, dass man die Zeit die man dafür aufwendet kontrolliert und diese Dinge nicht „nebenher“ laufen lässt weil sie sonst sehr schnell zur Hauptbeschäftigung mutieren.

Clay hat auch sehr interessante Ansichten über Politik und vertritt unter anderem die These, dass man sich bei den Nachrichten durchaus auch auf lokale Ereignisse fokussieren soll, denn bei globaler Politik ist die indviduelle Fähigkeit etwas zu ändern eher gering, im Lokalbereich kann man hingegen durchaus was bewegen.

Natürlich hat Clay auch eine Webseite auf der er das Buch und die Information Diet diskutiert. Auch diese Seite ist einen Besuch wert. Ich persönlich habe mir jedenfalls vorgenommen, die Idee der „Information Diet“ aufzugreifen und meinen Konsum an Informationen zu verändern. Denn aus eigener Erfahrung kenne ich die Schattenseiten des ständigen Informationsflusses nur zu gut.

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