Die stellvertretende Bundestagsfraktionsvorsitzende der Linken, Sahra Wagenknecht hat eine Aussage getätigt, der ich absolut zustimme:
Wenn eine vom Westen gesteuerte Drohne eine unschuldige arabische oder afghanische Familie auslöscht, ist das ein genauso verabscheuenswürdiges Verbrechen wie die Terroranschläge von Paris, und es sollte uns mit der gleichen Betroffenheit und dem gleichen Entsetzen erfüllen
Und natürlich gibt es von den üblichen Heuchlern in der Politik sofort Gegenwind und Empörung.
SPD Fraktionschef Oppermann wirft ihr eine unsägliche Entgleisung vor und sogar die Führung der Linksfraktion geht auf Distanz zu ihrer Parteikollegin. Man kann ja schließlich die Ereignisse nicht gegeneinander aufrechnen.
Ja, das stimmt natürlich, denn das kann man wirklich nicht. Die Opfer des Attentates von Paris können nämlich bestens instrumentalisiert werden um zum einen Rückenwind für ausländerfeindliche Bewegungen wie Pegida zu geben und zum anderen um mal flugs neue Anti-Terror-Gesetze zu verabschieden die letztlich nur die Rechte der Bürger die man vorgibt zu schützen weiter einschränken.
Wie kann sich Frau Wagenknecht da erdreisten, die unbekannten Drohnenopfer irgendwo auf der Welt zu instrumentalisieren um den Menschen einen Denkanstoß zu geben und bei aller medialer Präsenz des Anschlages von Paris darauf hinzuweisen, dass auch anderswo auf der Welt Menschen durch Gewalt zu Tode kommen.
Und natürlich gibt es einen weiteren Unterschied. Die Täter von Paris wurden verfolgt und zur Strecke gebracht und sollte sich irgend ein Hassprediger erdreistet haben, die Täter zur Tat angestachelt zu haben, dann wird er wie die anderen Hintermänner des Anschlages verfolgt und bestraft werden.
Die Täter und Hintermänner der Drohnenmorde sind uns hingegen bekannt und haben keinerlei Strafverfolgung zu befürchten, weil sich kein Strafgerichtshof für sie zuständig fühlt bzw. die selbsternannte Weltpolizei unterwirft sich keinerlei Strafgericht das sie an ihren Verbrechen hindern würde. Fakten, die jeder Politiker weiß und vorsätzlich ignoriert, was man auch jetzt nach Bekanntwerden der Folteraktionen dieser Täter wieder sieht. Folter ist international geächtet und jedes Land das dieses Abkommen unterschrieben hat muss gegen Folterer die ihnen bekannt sind ein Strafverfahren anstrengen. Wann also werden die Täter vor Gericht stehen? Sankt Nimmerlein lässt grüßen.
Ich jedenfalls ziehe meinen Hut vor Frau Wagenknecht, die die Wahrheit auch dann ausspricht, wenn sie für viele unbequem ist. Das ist mir aber tausendmal lieber als Politiker die Betroffenheit heucheln und im nächsten Moment weiter mit Verbrechern paktieren.
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Wegen der Folter ist dieser Link lesenswert: http://www.n-tv.de/politik/Wie-ein-Ex-Richter-den-US-Terror-zerpflueckt-article14351796.html