Augsburg und die Mogwais

So, wer weiß aus dem Stegreif was ein Mogwai ist? Mogwais waren die „tierischen“ Hauptdarsteller in Steven Spielbergs Film „Gremlins – Kleine Monster„. Eine der drei Grundregeln für Mogwais ist:

Den Mogwai nicht nach Mitternacht fressen lassen.

Augsburg scheint auch ein Mogwai-Problem zu haben. Zumindst dürfen Leute die beim nächtlichen Stadtbummel durch Augsburgs Prachtmeile Hunger verspüren zwar essen, aber nur innerhalb geschlossener Räume. Einen Döner zum Mitnehmen gibt es nach Anordnung des Ordnungsreferenten Walter Böhm schon lange nicht mehr, da hat auch das Protestpicknick auf dem Rathausplatz im Juni nichts geändert.

Die Umsetzung der städtischen Ordnungsvorschriften delegiert man natürlich an die Gastwirte an der Front. Das hat den Imbiss-Betreiber Hasan Tekin jetzt so richtig in Probleme gebracht, denn einer der Gäste gegenüber denen er das Dönerverbot durchsetzen wollte war Jurist und empfand das als „Freiheitsberaubung“. Darum Hat Hasan jetzt die Staatsanwaltschaft am Hals, die eben wegen dieser „Freiheitsberaubung“ ermittelt.

Der Ordnungsreferent ist aber trotz dieser juristischen Tretminen wohl weiter von seinem Erlass überzeugt. Die Augsburger Allgemeine schreibt:

Böhm ist überzeugt, dass das Außenverkaufsverbot den Müll in der City reduziert hat.

Das erinnert mich an meinen ersten Urlaub in Kapstadt im Jahre 1989. Diese Stadt war auch blitzsauber, dort geschah die „Erziehung“ der müllverursachenden Bürger aber nicht mit „Freiheitsberaubung“ sondern mit zwei einfachen Mitteln:

  • Es gab alle paar Meter gut getarnte, aber trotzdem benutzbare Mülltonnen die auch regelmäßig geleert wurden.
  • An diesen Mülltonnen war deutlch sichtbar der Hinweis angebracht, dass derjenige der trotzdem seinen Dreck einfach auf die Straße kippt mit einer Geldstrafe belangt wird die nach damaligen Verhältnissen dort wohl etwa einem halben Monatslohn entsprach.